Umgestaltung des südlichen Areals Das ändert sich rund um den Bahnhof in Odendorf

SWISTTAL-ODENDORF · Am Odendorfer Bahnhof beginnt die Umgestaltung des südlichen Areals. Die Stellplätze werden neu angeordnet. Nach dem Umbau soll dort Platz für 14 Häuser entstehen.

 Nicole Danziger von der Fachabteilung Tiefbau der Gemeinde Swisttal koordiniert die Bauarbeiten am Bahnhof Odendorf.

Nicole Danziger von der Fachabteilung Tiefbau der Gemeinde Swisttal koordiniert die Bauarbeiten am Bahnhof Odendorf.

Foto: Hans-Peter Fuß

Neue Wohnhäuser, eine optische Aufwertung: Rund um den Odendorfer Bahnhof hat die Gemeinde Swisttal noch einige Pläne. Mit den Erkundungen durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst begannen in dieser Woche die Vorarbeiten zur Umgestaltung im Bahnhofsumfeld. Es geht nun um den südlichen Bereich.
Wenn alles fertig ist, sollen an der Bahnhofstraße 84 Parkplätze zur Verfügung stehen, dazu zwei Behindertenparkplätze und zwei „Kiss-and-Ride“-Plätze. Das wären 46 weniger als bisher. Im nördlichen Bereich gibt es allerdings unterdessen zwei Parkflächen mit Platz für insgesamt 108 Pkw.

Die größte Veränderung wird im südlichen Teil die geplante Wohnbebauung sein. Die Gemeinde Swisttal rechnet je nach Parzellierungsvorschlag des Bebauungsplanes mit etwa 14 Grundstücksflächen.

Diskussionen gab es in diesem Zusammenhang um den Baumbestand. Dazu hieß es nun, dass alle aktuell noch vorhandenen Bäume, die nicht auf den zukünftigen Baugrundstücken stehen, erhalten bleiben sollen.

Bevor aber irgendetwas Weiteres geschieht, muss der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Flächen untersuchen. Das geschieht derzeit. Aus alten Unterlagen konnten acht Verdachtspunkte bestimmt werden, an denen möglicherweise noch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnten. Odendorf und die Bahnlinie waren damals unter anderem wegen des örtlichen Flugplatzes ein Ziel von Bomberangriffen.

Die Bauarbeiten sollen im März 2020 beginnen

Nach dem Plan der Gemeinde sollen die Bauarbeiten im März 2020 starten und 14 bis 16 Monate andauern. Noch in diesem Jahr steht die Vergabe der Aufträge an. Der Bau-, Vergabe- und Denkmalauschuss möchte im November darüber sprechen, die Ratssitzung ist für den 3. Dezember geplant. An Kosten sind 2,5 Millionen Euro vorgesehen. Wichtig war, die prognostizierte Kostensteigerung von rund 30 Prozent vorab mit dem Fördergeber, dem Nahverkehr Rheinland, abzuklären. Der hat den Finanzierungsantrag entsprechend angepasst.

Die Odendorfer müssen dann mit einigen Verkehrsbeeinträchtigungen im Bahnhofsbereich rechnen. Mit Beginn der Probebohrungen werden einige Parkflächen und Teile der Bahnhofstraße gesperrt.

Die Zufahrt erfolgt dann über die Straße „Auf der Hüll“. Vor allem die Anfahrt an das Seniorenheim möchten alle Beteiligten dabei so wenig wie möglich stören. Außerdem entfällt die Bushaltestelle „Odendorf Bahnhof“. Alternativ werden Fahrgäste gebeten, die Haltestellen „Odendorf Ort“ oder „Odendorf Bahnhof Nord“ zu nutzen.

Eine weitere Veränderung, die mit der Bahnhofsumgestaltung einhergeht, wird die Verlegung des Bolzplatzes sein. Der bisherige Platz wird bebaut. Darüber, wo sie in Zukunft Fußball spielen, sollen die Jugendlichen aus dem Ort mitentscheiden.

Der Fachbereich Gemeindeentwicklung hat fünf mögliche Flächen ausgesucht. Zwei liegen außerhalb des Ortes hinter dem Gewerbegebiet. Ein anderer umfasst eine Fläche hinter dem Bereich „Unter dem Bendenweg“ in Verlängerung der Engelbert-Zimmermann-Straße. Infrage kommen auch Flächen auf einem Feld an der Oststraße nahe dem Dreeser Weg und oberhalb des Sportplatzes am Ende der Straße „In der Freiheit“.

Dort wird demnächst zwar die Grundschule übergangsweise in Containern untergebracht, laut Aussage der Gemeinde sei das aber nur eine vorübergehende Lösung und mit dem Zeitplan für den neuen Bolzplatz vereinbar.

Mitreden konnten die Kinder und Jugendlichen im Offenen Treff im Bonhoeffer-Haus jetzt bei der Frage, wo sie sich den neuen Bolzplatz wünschen. Wenn auch Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner den kleineren Kindern erst einmal erklären musste, was denn ein Bolzplatz ist, fiel die Präferenz der rund 15 Kinder und Jugendlichen eindeutig aus: auf einem Grundstück im Gewerbepark in der Nähe der Filialen von Aldi und Rossmann.

Eingeladen hatte auf Beschluss des Planungs- und Verkehrsausschusses die Gemeinde mit der Katholischen Jugendagentur (KJA) als Trägerin der Offenen Jugendarbeit, dem Kinder- und Jugendring (KJR) und dem TuS Odendorf. Den Erwachsenen machte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner deutlich, dass ihre Meinung in dieser Phase nicht gefragt sei.

Mithilfe von farbigen Klebepunkten markierten die Kinder und Jugendlichen mit Unterstützung von Bürgermeisterin und Fachbereichsleiterin Monika Erfling ihre jeweilige Wohnstraße ebenso wie die Standorte der zehn Spielplätze. Bei der Erläuterung der fünf zur Wahl stehenden Bolzplatzflächen klebten fast alle Jugendlichen ihre Punkte auf die Fläche im Gewerbepark. Auch durften sie ihre Wünsche bezüglich der Ausstattung äußern: nicht nur zwei Tore, sondern am besten vier, ein Basketballkorb, Unterstellmöglichkeit bei Regen, Fahrradständer und eine Toilette. Wobei dieser Wunsch „schon schwierig werden“ dürfte, wie die Bürgermeisterin sagte.

Der neue Leiter der Offenen Jugendarbeit in Swisttal, Lars Wiesner, erklärte den Jugendlichen, dass mit ihrem Standortwunsch noch keine Entscheidung getroffen sei, sondern dieser nun in den Entscheidungsprozess der Politiker einfließen werde, denn es müssten noch viele weitere Leute gefragt werden. „Das ist aber auch alles kompliziert“, entfuhr es der sechsjährigen Pauline.

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