Rückstaus und Lärm Anwohner ärgern sich über neue Ampel in Witterschlick

Alfter-Witterschlick · Es sollte nur vorübergehend sein, jetzt soll die Ampel an der Ecke Hauptstraße/Duisdorfer Straße dauerhaft bleiben. Die Anwohner ärgert das, denn die Anlage verursacht Rückstaus und Lärm.

 Die neue Ampel an der Ecke Hautpstraße/Duisdorfer Straße in Witterschlick sorgt für Ärger bei Anwohnern.

Die neue Ampel an der Ecke Hautpstraße/Duisdorfer Straße in Witterschlick sorgt für Ärger bei Anwohnern.

Foto: Christoph Meurer

Eigentlich sollte die Ampel an der Ecke Hauptstraße/Duisdorfer Straße in Witterschlick nur ein Provisorium sein. Mittlerweile ist das zuständige Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises aber zu der Ansicht gekommen, dass die Anlage dauerhaft erhalten bleiben soll, um den Verkehr zu regeln. Das wiederum hat Ärger bei Anwohnern der Ecke hervorgerufen. Sowohl bei der Kreisverwaltung als auch im Alfterer Rathaus sind Protestschreiben eingegangen.

Eines stammt von Jann Müller. Er kritisiert den Sinneswandel des Kreises in Sachen Ampel. Wie berichtet, wurde sie installiert, als die Kottenforststraße in Volmershoven-Heidgen gesperrt wurde, um sie sanieren. Somit fiel bekanntlich eine Anfahrtsmöglichkeit für Lkw zu den Wester Werken weg, der Schwerlastverkehr rollte komplett über die Duisdorfer Straße und durch das Witterschlicker Geltorfviertel. Die Ampel sollte das regeln.

Nun ist die Kottenforststraße wieder frei und der Kreis hat einen Ringverkehr für die Lkw eingerichtet. Fortan dürfen die 40-Tonner die Wester Werke nur noch über Volmershoven-Heidgen anfahren und über das Geltorfviertel verlassen. Wie berichtet, protestieren Anwohner seit Jahren gegen den Lkw-Verkehr in ihren engen Dorfstraßen. Die Ringlösung soll vermeiden, dass die sich großen und schweren Fahrzeuge in den Straßen begegnen.

Und die Ampel soll laut Kreis bleiben, auch wenn Straßenverkehrsamtsleiter Harald Pütz auf einer Bürgerversammlung Ende Oktober das anders dargestellt hatte. Bereits vor einigen Tagen hatte die Kreisverwaltung indes auf GA-Anfrage mitgeteilt, dass es aus ihrer Sicht auch bei der Ringlösung besonders für Fußgänger gefährlich werden könnte, wenn Lkw von der Duisdorfer Straße in die Hauptstraße abbögen, ohne dass eine Ampel den Verkehr regelt. Das hätten Testfahrten ergeben, so der Kreis weiter.

Anwohner ärgern sich über Pkw-Lärum

Nicht nur Jann Müller, auch andere Anwohner kritisieren das. So hat der Witterschlicker seinem Schreiben eine Unterschriftenliste beigefügt, die rund 20 Unterstützer ausweist. Aus Sicht der Unterzeichner bedeutet die Ampel für die Anlieger eine Belastung. „Für die Anwohner sind vor allem die Pkw ein Ärgernis“, hat Müller an den Kreis geschrieben: „Abbremsen, Anfahren, Beschleunigungen, um Gelbphasen auszureizen, und vor allem das Warten mit laut dröhnendem Autoradio verursachen nächtliche Ruhestörungen.“

Darüber hinaus staue sich der Verkehr in Stoßzeiten weit, so Müller. In diesem Zusammenhang verweist er auf das geplante Neubaugebiet an der Duisdorfer Straße, das zu weiterem Verkehrsaufkommen führen kann. Müller kritisiert aber nicht nur, sondern regt auch etwas an. Da die Ampel ja wegen der Lkw installiert worden sei und diese die Wester Werke nur tagsüber unter der Woche anfahren dürften, könnte die Ampel doch nachts und an den Wochenenden ausgeschaltet werden, meint er.

Nach Informationen des General-Anzeigers ist das Schreiben und die Unterschriftenliste von Müller nicht die einzige Beschwerde in der Sache, die bei Kreis- und Gemeindeverwaltung eingegangen ist. Wie Daniela Blumenthaler von der Kreispressestelle auf GA-Anfrage sagte, stehe die Kreisverwaltung weiter auf dem Standpunkt, „dass es aus Gründen der Verkehrssicherheit bei der Ampellösung bleiben muss“. Allerdings nimmt der Kreis die Eingaben aus Witterschlick ernst. „Das Straßenverkehrsamt wird aber aufgrund der Hinweise prüfen, ob eine Abschaltung der Ampel in den Randzeiten infrage kommen kann“, so Blumenthaler weiter.

Auch die Alfterer Gemeindeverwaltung hat sich angesichts der Beschwerden eingeschaltet. Gemeindesprecherin Maryla Günther teilte auf Anfrage mit, dass Bürgermeister Rolf Schumacher das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises um Unterstützung des Anliegens der Anwohner gebeten habe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort