Müllvermeidung Bonnorange erweitert Kampagne „Bonn geht den Mehrweg“

Bonn · Die Kampagne „Bonn geht den Mehrweg“ lässt sich nun auch digital erleben. Auftakt dafür war auf dem Münsterplatz, die Aktionsstände touren jetzt durch Bonn. Immer mehr Betriebe folgen mittlerweile dem Aufruf von Bonnorange, auf Einwegverpackungen zu verzichten.

 Jérome Lefèvre, Sprecher von Bonnorange, zeigt beim Aktionsstand auf dem Münsterplatz, wie Mehrweg digital erlebbar wird.

Jérome Lefèvre, Sprecher von Bonnorange, zeigt beim Aktionsstand auf dem Münsterplatz, wie Mehrweg digital erlebbar wird.

Foto: Sebastian Flick

Mit einem multimedialen Aktionsstand war Bonnorange am Freitag auf dem Münsterplatz vor Ort, um über umweltbewusstes Verhalten aufzuklären und die Erweiterung seiner Kampagne „Bonn geht den Mehrweg“ vorzustellen. An sechs Stationen galt es, sein Wissen rund um das Thema Mehrweg zu testen. Mit dem Smartphone oder Tablet scannten die Besucher den QR-Code auf den Infotafeln, um dann Quizfragen rund um das Thema Verpackungsmaterial zu beantworten oder sich über die Folgen von Plastikmüll zu informieren.

Ein Kaffeebecher aus Plastik hat gerade mal eine durchschnittliche Lebenszeit von 15 Minuten. „Hier werden eindeutig Ressourcen verschwendet“, sagt Bonnorange, denn jeder Einwegbecher könnte umweltbewusst durch einen Mehrwegbecher ersetzt werden. Die im Sommer 2019 vom Unternehmen gestartete Aktion „Werde Cupster“ – ein Wortspiel aus den englischen Begriffen Cup, Star und Hipster – wurde schnell zum Erfolg: 85 Gastronomie-Betriebe aus Bonn erklärten sich damals direkt bereit, von Kunden mitgebrachte Mehrwegbecher mit Kaffee oder anderen Getränken zu füllen.

Mittlerweile hat sich die Zahl der Teilnehmer fast verdoppelt – 153 Bonner Einrichtungen agieren umweltbewusst und bieten den Service mittlerweile an. Einige gastronomische Betriebe waren anfangs noch etwas skeptisch, ob Mehrwegflaschen auch hygienisch sind. „Für Einrichtungen, die an der Aktion mitmachen, ist es wichtig, die Abläufe zu klären. Beispielsweise kann der Mehrwegbecher des Kunden auf ein Tablett gestellt werden, dann kommt er mit nichts in Kontakt“, sagt Jérome Lefèvre, Sprecher von Bonnorange.

Auf der Website www.bonn-geht-den-mehrweg.de findet man eine Karte, auf der alle über 150 teilnehmenden Betriebe verzeichnet sind. So finden Kunden schnell das nächste Café, das ihren eigenen, mitgebrachten Becher mit Kaffee füllt. Vor Ort zeigen die Einrichtungen unter anderem mit Aufklebern, Plakaten oder Tischaufstellern, dass hier umweltbewusst Lebensmittel ausgegeben werden.

Nachdem die Kampagne seit 2019 sehr erfolgreich läuft, erweitert Bonnorange seine Aktion und sensibilisiert Betriebe und Kunden jetzt auch für Speisen in Mehrwegverpackungen. „Wir haben unsere Aktion ‚Bonn geht den Mehrweg‘ auf Speisen ausgeweitet und wollen zeigen, wo man mit der eigenen Tupperdose hingehen kann, um diese mit Speisen füllen zu lassen“, sagt Lefèvre.

Fünf Betriebe konnte man auf Anhieb gewinnen, Essen in Mehrwegbehältern auszugeben, dazu zählen: Bi-Bu vegan Mobil Streetfood, Black Veg, Et bönnsche Lädche – lieber unverpackt, Madame Monsieur – Boulangerie Patisserie Café und Miss Minz – Das Büdchen Am Rheinufer. Bonnorange rechnet mit weiteren Einrichtungen, die in naher Zukunft folgen werden.

„Unser Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, sodass so viele gastronomische Einrichtungen wie möglich mitmachen“, sagt Lefèvre. Auch die Sensibilisierung der Bürger für Mehrweg geht weiter: Mit seinem Aktionsstand wird bonnorange über die kommenden Monate verteilt an verschiedenen Orten in Bonn präsent sein.

Die Infotafeln werden auch an pädagogische Einrichtungen für Projektwochen verliehen. Anfragen an info@bonn-geht-den-mehrweg.de.

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