15-Jähriger reist Band hinterher Super-Fan der Blues Brothers darf in Hersel mit auf die Bühne

Bornheim-Hersel · Thimotheus Weitzel ist 15 Jahre alt und ein großer Fan der „Blues Brothers“. So sehr, dass er regelmäßig den diversenen Cover-Bands im In- und Ausland hinterherreist. Unterdessen gehört er für einige zur Show - wie nun in Hersel.

 Outfit ist Ehrensache: Thimotheus Weitzel ist großer Blues-Brothers-Fan und dürfte bei der Coverband Heart and Soul sogar mit auf die Bühne.

Outfit ist Ehrensache: Thimotheus Weitzel ist großer Blues-Brothers-Fan und dürfte bei der Coverband Heart and Soul sogar mit auf die Bühne.

Foto: Petra Reuter

Mit den ersten Takten fangen Timotheus Weitzels Beine an, den Rhythmus zu finden. Innerhalb von Sekunden verschmilzt der 15-jährige Mainzer im Konzert in der Nähe der Bühne tanzend mit der Heart & Soul Blues Brothers XMas-Show. Seit fast sechs Jahren reist der Neuntklässler mit seiner Mutter Monika Weitzel den Coverbands der legendären Blues Brothers von Wackernheim bei Mainz durch ganz Deutschland und ins benachbarte Ausland nach. Dieses Mal führte ihn sein Weg in die Herseler Rheinhalle, wo die Band zur Vorweihnachtszeit auftrat.

Schöne Musik und witzige Show

Wien, Bern oder Wettingen in der Schweiz seien schon Ziele im Reisereigen gewesen, berichtete Mutter Weitzel. Begonnen hatte die Leidenschaft des Jungen als Kindergartenkind, als er Stücke des Films „Die Blues Brothers“ gehört hatte. „Ich fand die Musik schön und die Show witzig“, erzählte Timotheus. Dass zwischen der Entstehungszeit seiner Lieblingsmusik und seiner eigenen Lebensrealität gute 40 Jahre liegen, störe ihn nicht. „Die Musik der 80er und 90er Jahre ist noch gute Musik“, findet er. Sie sei gut konzipiert und komme ohne Schimpfworte und Beleidigungen aus, die heute viel in der Musik genutzt würden. Über die Blues Brothers kam Timotheus selbst zum Gitarren- und Mundharmonika-Spiel. Beruflich hat der junge Mann zwar zurzeit eine Ausbildung zum Tierarzthelfer im Blick. Zugleich will er aber nebenberuflich später selbst einmal die Blues Brothers verkörpern.

Nicht nur Coverbands wie Heart & Soul in Hersel oder die Band Blue Onions, auch Musicals besuchten sie, so Monika Weitzel. Daher sitzen die beiden fast jedes Wochenende im Auto, wenn nicht gerade pandemiebedingte Kontaktbeschränkungen gelten. Nur ein Mal hatte seine Mutter ihn nicht selbst nach Hause gefahren. Denn: „Da durfte er im Blues-Mobil mit der Band von Wien bis nach Mainz mitfahren“, verrät sie. Dabei habe ihr Sohn die Landkarte gehabt – und um den Spaß ein wenig zu verlängern, zwischendurch recht kreativ gelesen. „So sind aus den acht Stunden zehn geworden“, sagt sie lachend. Ihr Ziel für das nächste Wochenende sei Kaarst, was dagegen eine Kurzstrecke sei.

Dirk Zepuntke (Elwood, li.) und Oliver Glosch (Jake Blues) bei der Weihnachtsshow in der Herseler Rheinhalle.

Dirk Zepuntke (Elwood, li.) und Oliver Glosch (Jake Blues) bei der Weihnachtsshow in der Herseler Rheinhalle.

Foto: Petra Reuter

An einem Tisch mit Superstars

Thimotheus Weitzel (rechts im Anzug) darf bei der Show mittanzen. Schließlich kennen sich Musiker und Super-Fan.

Thimotheus Weitzel (rechts im Anzug) darf bei der Show mittanzen. Schließlich kennen sich Musiker und Super-Fan.

Foto: Jörg Manhold

Die Mitglieder der Tribute-Bands kennen sie inzwischen alle recht gut. Als treue Fans waren Mutter und Sohn deshalb schon im gleichen Hotel untergekommen. „Da sitzt man plötzlich mit den Superstars aus Amerika am Tisch“, beschreibt es Monika Weitzel. „Das ist eine große Ehre für mich“, ergänzt Timotheus. In einem Hotel hatte er auf diese Weise sogar Lou Marini, ein Bandmitglied der Original-Blues-Brothers, kennengelernt.

In Hersel verkörperten Dirk Zepuntke (Elwood) und Oliver Glosch (Jake Blues) die berühmten Brüder. „Jahre!“, antwortete Zepuntke lachend auf die Frage, wie lange er Timotheus schon kenne. Zuerst habe der Junge als etwas mehr als ein Meter großer Steppke vor der Bühne gestanden. „Mittlerweile ist er so groß wie wir“, so der Musiker.

Bei jeder Show auf der Bühne

Der Jugendliche aus der Nähe von Mainz sei bei 80 Prozent der Auftritte dabei, „egal wo wir spielen“. Ein treuerer Fan als „Buster“ fiele ihm nicht ein. Diesen Spitznamen hatte die Band ihm gegeben, weil im zweiten Blues-Brothers-Film ein tanzender Junge mit diesem Namen vorkommt. „Die Assoziation war sofort da“, sagte der 59-jährige Zepuntke. Und auch im realen Leben gehört das gemeinsame Spiel schon zur Tradition. Längst schon holt die Band ihren Fan am Schluss jeder Show zum Singen und Tanzen mit auf die Bühne. Natürlich auch in Hersel, wo die Band nun zum zweiten Mal die große Weihnachtsshow spielte. Der kleine Rhein-Ort sei eine schöne Location mit toller Stimmung, fanden Zepuntke und Glosch unisono.

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