Kriminalstatistik Bornheim 201 Straftaten weniger als im Jahr 2010

BORNHEIM · Die Zahl der Einbrüche wie auch die der Delikte insgesamt geht im Vergleich zu 2010 zurück. Ein besonders starker Rückgang auch bei Diebstählen aus Autos.

 An ihrem Standort mitten in der Stadt soll die Bornheimer Polizeiwache bestehen bleiben.

An ihrem Standort mitten in der Stadt soll die Bornheimer Polizeiwache bestehen bleiben.

Foto: Wolfgang Henry

Einen erfreulichen Trend zeichnet die Kriminalstatistik für Bornheim. Das erklärte die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa jetzt vor dem Bornheimer Haupt- und Finanzausschuss. Vor der jüngsten Sitzung des Gremiums trug sie zusammen mit dem zuständigen Polizeidirektor Dieter Weigel die Zahlen für 2011 vor und stellte sich den Fragen der Politiker.

Positiv ist der Trend sowohl für die Wohnungseinbrüche wie auch bei den Straftaten insgesamt. So wurden 2011 im Bornheimer Stadtgebiet 2324 Straftaten begangen, 201 weniger als im Jahr 2010. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ging im Vorjahresvergleich zurück: von 186 im Jahr 2010 auf 169 im Jahr 2011.

Hier sei auffällig, dass es wesentlich mehr Einbruchsversuche gegeben habe, sagte Polizeipräsidentin Brohl-Sowa. "Die Bornheimer machen offensichtlich viel richtig", sagte sie. Der Trend für 2012 sei bisher ebenfalls erfreulich, so die Polizeipräsidentin. Allerdings sei das Jahr noch nicht vorbei.

Ein besonders starker Rückgang auch bei Diebstählen aus Autos: Während die Polizei 2010 noch 221 Autoaufbrüche registrierte, waren es 2011 nur noch 168. Wie das zu erklären ist, konnte Polizeidirektor Weigel nicht sagen. Zum einen könne es am Erfolg der Kampagne gegen Kfz-Einbruch liegen. Zum anderen habe Bornheim das Glück, keine Drogenszene zu haben. Denn Autoeinbrüche seien in der Regel Beschaffungskriminalität.

Wie hoch der Anteil der jugendlichen Straftäter ist, wollte Ute Kleinekathöfer (SPD) wissen. Zwar konnten Brohl-Sowa und Weigel keine Zahlen nennen, doch bestätigten sie, dass ein großer Teil der der Straftaten von 16- bis 25-Jährigen begangen wird. Nach Präventionsmaßnahmen hatte Gabriele Deussen-Dopstadt (Grüne) gefragt. Hier verwiesen die Polizeivertreter auf Informationskampagnen zur Einbruchssicherung und gegen Autoeinbrüche.

"Ich werde immer wieder darauf angesprochen, dass die Bornheimer Wache nicht besetzt ist und die Wartezeit bei Alarmierungen sehr lange sei", sagte Michael Söllheim von der CDU und fragte, ob die Wache in der Stadt bestehen bleiben soll? "Die Bornheimer Wache soll bestehen und so besetzt bleiben, wie sie es ist", sagte die Polizeipräsidentin.

In der Vergangenheit habe es Probleme mit der Krankenquote in der Wache gegeben, erklärte Polizeidirektor Weigel. Doch mittlerweile sei die Wache neu besetzt und der Ausfall durch Krankheit minimal. Allerdings sei die Wache nur vom Früh- bis zum Spätdienst besetzt, stellte Weigel klar. In der Nacht sind die Beamten im Fahrzeug unterwegs.

Er räumte auch Probleme mit langen Anfahrten ein. "Wir arbeiten daran, möglichst schnell vor Ort zu sein", sagte er. Wobei er differenzierte: Bei einem Gewaltdelikt oder Einbruch sei es wichtiger, schnell vor Ort zu sein als bei einem Blechschaden am Auto. Da könne es schon einmal etwas länger dauern. Die Bürger sollten immer die 110 wählen und nicht die Nummer der Wache.

Die Politiker interessierten sich auch für den künftigen Standort der Bornheimer Wache. Man sei in Gesprächen mit der Sparkasse, weil dieser Standort Priorität habe, so die Polizeipräsidentin. Die Wache sei allerdings zu klein und die hygienischen Zustände nicht mehr haltbar.

Der Platz für einen Umbau würde ausreichen. "Letztlich kommt es auf die Konditionen an", so Brohl-Sowa. Ein neues Gebäude für die Wache sei problematisch, weil es über das Land ausgeschrieben werden müsse und das viel Zeit in Anspruch nehme. "Hoffen wir gemeinsam, dass dies nicht notwendig wird."

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