Glosse zu Bornheimer Hausnummern Adressatensuche in Bornheim

Meinung | BORNHEIM · Briefkästen seien oft nicht ausreichend gekennzeichnet, teilt die Stadt Bornheim mit. Bürger sollten daran denken "immer die Nachnamen aller Bewohner auf dem Briefkasten" zu verzeichnen und ihre Wohnungen gut sichtbar mit Hausnummern versehen.

Es gibt eine Menge Dinge, die wie selbstverständlich zu einem Haus gehören: Dach, Fenster, Türen, Wände, Zimmer und so weiter. Wer jetzt aber dachte, dass auch eine gut sichtbare Hausnummer und ein beschrifteter Briefkasten solche Selbstverständlichkeiten sind, den belehrt das Beispiel Bornheim eines Besseren. Warum sonst käme die Pressestelle der Bornheimer Stadtverwaltung auf die Idee, auf korrekte Hausnummern und Briefkästen hinzuweisen? Wie aus dem Rathaus zu hören ist, hatten Vertreter der Post das Problem kürzlich mit der Stadtverwaltung erörtert. „Immer mehr Postboten ärgern sich, weil sie das Haus oder den Briefkasten des Adressaten nicht finden“, heißt es in der Mitteilung der Pressestelle.

Das liege meist daran, dass die Hausnummer nicht gut sichtbar oder gar nicht angebracht sei – und zwar sowohl bei Neubauten als auch bei älteren Häusern. Zudem seien die Briefkästen oft nicht ausreichend gekennzeichnet, teilt die Pressestelle mit: „So sollten immer die Nachnamen aller Bewohner auf dem Briefkasten stehen, damit er klar zuzuordnen ist.“

Sicher: Wenn sich ungewollter Verwandtenbesuch ankündigt, kann es von Vorteil sein, sich möglichst unauffindbar zu machen. In Notfällen ist das allerdings weniger schön. „Sucht der Notarzt erst nach der genannten Adresse, kostet das wertvolle Zeit“, teilt die Stadt weiter mit und ruft die Bornheimer dazu auf, ihre Häuser deutlich zu beziffern. Das heißt: „Die Hausnummer muss bereits von der Straße aus gut zu erkennen sein und darf nicht durch Bäume, Sträucher, Vorbauten, Schilder oder Schutzdächer verdeckt werden.“

Das Ganze ist allerdings mehr als nur ein gut gemeinter Hinweis der Stadt. Schließlich regelt eine eigene Satzung im Bornheimer Ortsrecht das „Festsetzen, Gestalten, Anbringen und Instandhalten von Hausnummern“. Daher vergisst die Stadt nicht mitzuteilen: „Wer der Verpflichtung vorsätzlich nicht nachkommt, begeht eine Ordnungswidrigkeit.“ Damit die Gesetzeshüter aber nicht aktiv werden müssen, hat die Stadt dann doch noch einen guten Tipp auf Lager: „Die Stadtverwaltung empfiehlt, stabile, wetterfeste Ziffern oder Schilder zu verwenden, die sich farblich klar von der Hauswand absetzen und mindestens 20 Zentimeter groß sind.“ Und weiter: „Wenn das Gebäude mehr als 20 Meter von der Straße entfernt liegt, sollte eine zusätzliche Hausnummer gut sichtbar an der Zuwegung zur Straße angebracht werden.“

So sollte es mit dem Postboten und dem Notarzt klappen – wohl aber auch mit dem Verwandtenbesuch.

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