Karneval der kfd Bornheim Alle Sketche gehen auf das Konto der Wiever

Bornheim · Seit 40 Jahren lässt die kfd Bornheim den Fastelovend hoch leben – mittlerweile an drei „bunten Nachmittagen“. Ein dreieinhalbstündiges Programm wurde dafür gemeinsam auf die Beine gestellt.

 Kaffee und Kuchen gehören zum jecken Nachmittag dazu. Das war auch schon 1978 so. REPRO: AXEL VOGEL

Kaffee und Kuchen gehören zum jecken Nachmittag dazu. Das war auch schon 1978 so. REPRO: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Die Initialzündung lieferte der Prinz von 1977, Eberhard Pies, als er der von seiner Schwester Lieselotte Hötzel angeführten katholischen Frauengemeinschaft Bornheim einen Besuch beim traditionellen Kaffeeklatsch abstattete. „Damals war Karneval, und da habe ich ihn dazugeholt. So fing es an“, blickt die heute 77-Jährige zurück.

In diesem Jahr veranstalten die katholischen Frauen zum 40. Mal ihren Fastelovend. Aus anfänglich einem „bunten Nachmittag“ mit närrischem Programm sind heute drei geworden. Und alle drei Nachmittage, von Montag bis Mittwoch, 13. bis 15. Februar, sind wieder einmal ausverkauft.

Zehn Frauen kümmern sich dann um den reibungslosen Ablaufe, 20 Wiever stehen auf der Bühne und unterhalten im Pfarrzentrum an der Ohrbachstraße mit Sketchen, Zwiegesprächen und Tanzdarbietungen. Trotz des runden Geburtstages „ist es in diesem Jahr keine Jubiläumsveranstaltung. Die feiern wir närrisch erst in vier Jahren“, sagen Lieselotte Hötzel und Hedwig Braun (67), kfd-Chefin seit 2006.

Jahrelang haben die ehemalige und die jetzige Vorsitzende das dreieinhalbstündige Programm gemeinsam auf die Beine gestellt. Seit 2015 sind Waltraud Nettekoven und Susanne Rebel für die Zusammenstellung zuständig.

40 Jahre jecke Wiever bei der Gemeinde Sankt Servatius: Für Lieselotte Hötzel, die mit 37 Jahren 1976 die Leitung der kfd übernahm, Grund genug, einen Blick zurück zu werfen. Als leidenschaftliche Karnevalistin hat die gebürtige Mertenerin den bunten Nachmittag mit jecken Vorträgen seinerzeit initiiert und mit einem Team weiter entwickelt.

Seit Januar wurde geprobt

Mittlerweile ist die Karnevalsfeier ein Selbstläufer. Der Andrang beim Kartenverkauf ist ungebrochen hoch. Feierten zunächst nur die Mitglieder der kfd die fünfte Jahreszeit intern, so ist der Besuch einer kfd-Sitzung für viele Bornheimer Karnevalistinnen heutzutage ein Muss.

Niemand hätte 1976 geahnt, wie beliebt das Ganze werden wird. Es begann, als vier Frauen die Gäste mit einigen lustigen Geschichten unterhielten. Premiere war 1977 im evangelischen Gemeindehaus, seit 1989 finden die Veranstaltungen im katholischen Pfarrzentrum statt. Den Auftakt bildet immer das gemeinsame Kuchenessen vor Programmbeginn. Die Sketche und Zwiegespräche sind alle selbst gemacht. Anregungen bekommen die Bornheimerinnen durch Besuche bei befreundeten Kfds. Von Jahr zu Jahr werden die Auftritte professioneller. Seit 1997 stehen im Finale, das stets unter einem anderem Thema steht, alle Aktiven auf der Bühne. Mal ist es „Der Staatsbesuch“ (1998), „Kinderlieder“ (2008) oder „Finanzkrise“ (2009).

Welche Themen für die kommenden Woche geplant sind, wollen Hötzel und Braun natürlich nicht verraten. Nur soviel: Das Standesamt und Toiletten spielen eine Rolle.

Seit November laufen die Proben, seit Januar trafen sich einzelne Gruppen zweimal in der Woche. Wer mitmachen möchte, muss Vorgebirgsplatt können und bereit sein, seinen Text auswendig zu lernen. Hötzel wird in dieser Session zum letzten Mal auf der Bühne stehen, „weil es mir zu viel wird“. Drei Tage lang im Einsatz sein – auf der Bühne und in der Organisation – kostet Kraft. Die Anstrengung lohnt sich.