Europaschule Bornheim Amelie sucht einen Stammzellenspender

BORNHEIM/BRÜHL · Amelie hat noch viel vor: Sie will tanzen, singen, jede Menge Bilder malen, den ersten Kuss erleben und ihre Eltern zum Lachen, aber auch mal auf die Palme bringen.

Eigentlich sollte sie dafür noch genügend Zeit haben, denn sie ist gerade einmal sieben Jahre alt. Aber das Mädchen aus Brühl hat Blutkrebs, und eine Stammzellenspende ist ihre einzige Überlebenschance. "Schlimm ist, dass man hilflos daneben steht", fasst ihr Vater Norbert Schwert die schwierige Situation zusammen.

Erste Anzeichen der lebensbedrohenden Krankheit haben er und seine Frau Nicole Ende Oktober bei ihrer Ältesten - das Paar hat zwei Töchter - festgestellt. "Sie war müde und appetitlos. Dann kamen auffällige blaue Flecken hinzu." Die Eltern hatten sofort ein komisches Gefühl und suchten Amelies Kinderärztin in Wesseling auf. Daraufhin wurde ein großes Blutbild veranlasst. Bereits am nächsten Tag stand fest: Die Blutkörperchen weisen Veränderungen auf. "Einen Tag später, es war an einem Samstag, rief dann die Kinderärztin erneut bei uns an." Deren Nachricht zog dem Ehepaar den Boden unter den Füßen weg: Ihre kleine fröhliche Tochter Amelie hat Leukämie.

"Wir haben ihr erklärt, dass ihr Blut nicht in Ordnung ist, sie deshalb oft ins Krankenhaus und Medikamente nehmen muss." Eine nicht ganz unbekannte Situation für die kleine Kämpferin. Denn bereits im Alter von acht Monaten entdeckten die Ärzte bei Amelie einen sogenannten Glioblastom, einen sehr seltenen und aggressiv wachsenden Hirntumor. Trotz einer Überlebenschance von gerade einmal vier Prozent, hat der "Sonnenschein", wie ihre Eltern sie liebevoll nennen, diese erste Schlacht für sich entschieden.

Nach einer schweren Operation im Babyalter, zwei Jahren Chemotherapie und Bestrahlung sowie zweieinhalb Jahren Krankenhausaufenthalt hat die Familie Anfang dieses Jahres erstmals das Gefühl gehabt, aufatmen und ein normales Leben führen zu können. "Amelie hat seitdem einen riesen Entwicklungssprung gemacht, ist im Herbst im Kreis Euskirchen auf eine Förder-Grundschule gegangen und hat großen Gefallen an den Fächern Sport und Mathe gefunden", sagt Norbert Schwert.

Doch am 17. November wurde das wissbegierige Mädchen dann in der Kinderuniklinik Bonn aufgenommen. Auslöser des Blutkrebses war wahrscheinlich die Chemotherapie, die sie als kleines Kind erhalten hat. In der Klinik hat Amelie inzwischen den ersten Chemoblock durchlaufen und befindet sich seit zwei Tagen wieder in ihrer gewohnten heimischen Umgebung. "Wir wollen ihr soviel Normalität wie nur möglich bieten." Derzeit gehe es Amelie den Umständen entsprechend gut. "Sofern der allgemeine Zustand es zulässt, ist sie ein aufgewecktes Kind, das es nach allem immer noch schafft, zu lachen." Doch für Amelie zählt jeder Tag.

So sind ihre Blutwerte inzwischen so stark gesunken, dass sie Thrombozyten - kleine, scheibenförmige Blutplättchen ohne Zellkern, die eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielen -, verabreicht bekommen musste. Bei der kleinsten Veränderung, wie beispielsweise einer erhöhten Temperatur, muss das tapfere Mädchen zurück ins Krankenhaus. "Ohne unsere Familie, Freunde, Bekannte und die Ärzte wären wir nicht in der Lage, jeden Tag aufs Neue zu kämpfen."

Vor allem ist es aber das Lächeln der kleinen Amelie, das Nicole und Norbert Schwert die Kraft dafür gibt. "Wir wünschen uns nichts sehnlicher, als einen Stammzellenspender und dass der Horror der letzten sechs Jahre endlich aufhört." Doch ist es nicht einfach, einen geeigneten Spender zu finden. Umso wichtiger ist da die Registrierung möglichst vieler Personen. Aus diesem Grund hat die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion organisiert.

Die Aktion findet an diesem Samstag, 13. Dezember, von 11 bis 16 Uhr in der Europaschule Bornheim, Goethestraße 1, statt. Um die geplante Aktion durchführen zu können, wird jeder Euro benötigt.

Denn die Registrierung und Typisierung eines Spenders kostet die DKMS 50 Euro. Das DKMS-Spendenkonto von Amelie lautet:

IBAN: DE 61 5705 0120 0000 2131 65,

BIC: MALADE51KOB.

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