Schläger von Walberberg Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung

Drei junge Männer, die in der Nacht zum 3. August einen 17-Jährigen an der Haltestelle der Linie 18 in Bornheim-Walberberg mit Schlägen und Tritten schwer verletzt haben sollen, müssen sich demnächst vor dem Bonner Jugendschöffengericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft hat den 18-jährigen mutmaßlichen Haupttäter, der in Untersuchungshaft sitzt, und seine beiden 16 und 18 Jahre alten mutmaßlichen Mittäter, die auf freiem Fuß sind, nun wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Das bestätigte Behördensprecherin Karen Essig am Dienstag.

Für die Ermittler steht fest, dass der mutmaßliche Haupttäter, der bereits zuvor einschlägig in Erscheinung getreten war, in jener Nacht gegen 0.50 Uhr nach einer zunächst verbalen Auseinandersetzung auf sein Opfer losging und es ohrfeigte. Der 17-Jährige, so Essig weiter, wehrte sich und schubste den Angreifer weg. Doch da legte der 18-Jährige laut Anklage erst richtig los, stieß den 17-Jährigen zu Boden, und nun sollen auch die beiden Mitangeklagten eingegriffen haben. "Sie schlugen und traten alle drei dem am Boden liegenden Opfer gezielt mehrfach gegen den Kopf", erklärte Staatsanwältin Essig. Anschließend soll der 16-Jährige auch noch einem weiteren Jugendlichen einen Schlag ins Gesicht verpasst haben.

Wie die Mutter des 17-Jährigen bereits vor geraumer Zeit dem General-Anzeiger berichtet hatte, war ihr Sohn so schwer verletzt worden, dass er ins Krankenhaus musste. Zwischenzeitlich bestand der Verdacht auf Hirnblutung und eine Netzhautablösung, was sich aber nicht bestätigte. Obwohl die Namen der Schläger sofort nach der Tat bekannt waren, konnte der mutmaßliche Haupttäter anschließend noch in Urlaub in die Türkei fahren. Doch auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er für die Ermittlungsbehörden nicht auffindbar - auch nachdem Anfang Oktober ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen worden war. Zugleich fanden sich in sozialen Netzwerken viele, teils ältere Fotos des Gesuchten, darunter auch Bilder, auf denen er mit Waffen posiert. Die Fahndung endete, als sich der 18-Jährige am 11. November überraschend der Polizei stellte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft kam er dann umgehend in Untersuchungshaft.

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