Folgen des neuen Wohngebiets Anwohner kritisieren Pläne zum Rösberger Baugebiet

Bornheim-Rösberg · Am südlichen Ortsrand von Rösberg sollen ein- und Zweifamilienhäser entstehen. Der damit einhergehende Ausbau des Rüttersweges stößt bei Anwohnern auf Kritik. Sie befürchten den Wegfall von Stellplätzen.

 Eine rund fünf Meter breite Fahrbahn und ein beidseitiger, jeweils 1,50 Meter breiter Fußgängerweg sind im Rüttersweg vorgesehen.

Eine rund fünf Meter breite Fahrbahn und ein beidseitiger, jeweils 1,50 Meter breiter Fußgängerweg sind im Rüttersweg vorgesehen.

Foto: Christoph Meurer

14 frei stehende Einfamilienhäuser, 18 Doppelhaushälften sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen sollen laut Bebauungsplan Rb 01 am südlichen Ortsrand von Rösberg entstehen. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit stellten der Bornheimer Beigeordnete Manfred Schier und der Leiter des Amtes für Stadtplanung, Andreas Erll, die Pläne am Mittwochabend in der Rösberger Markus-Schule vor.

Während sich Fragen zum eigentlichen Bauvorhaben in Grenzen hielten, sparten die rund 100 Anwesenden nicht mit Kritik an den Ausbauplänen für den Rüttersweg zwischen Eifelstraße und Metternicher Straße. Im Zuge der Erschließung des Baugebiets soll dieser mit einer fünf Meter breiten Fahrbahn und einem beidseitigen, jeweils 1,50 Meter breiten Fußgängerweg ausgestattet werden. Zusätzlich sind Fahrbahnverengungen zur Geschwindigkeitsreduzierung vorgesehen. Entstehen sollen laut Verwaltung auch 20 öffentliche Stellplätze – eine Ankündigung, die von den Anwesenden mit ungläubigem Gelächter quittiert wurde. „Wir können sicherstellen, dass wir im Plangebiet 20 Parkplätze unterkriegen“, hielt Erll dagegen. Pro Wohngebäude werde es zwei Stellplatzmöglichkeiten geben. Er bot an, in Einzelterminen nochmals über konkrete Fragen zu sprechen.

Insgesamt wertet die Stadt die Maßnahme positiv für die Anwohner. „Weil sich der Rüttersweg mit Schlaglöchern, Rissen, mangelnder Beleuchtung und Entwässerung in einem schlechten Zustand befinde, sei ein Ausbau sowieso nötig“, erklärte Ellen Werner vom Ingenieurbüro Stelter. Durch die Erschließung des Baugebiets komme der Investor, die Siegburger Firma Hauspartner, für die Kosten der Maßnahme auf.

Die Anwohner hingegen halten den Ausbau für überdimensioniert. Um die derzeitigen Planungen verwirklichen zu können, müssten sie freiwillig einen Meter ihrer Grundstücke abgeben und befürchten dadurch unter anderem den Wegfall von Stellplätzen. Sollte es nicht zu einer Einigung mit den Grundstückseigentümern kommen, müsste die Stadt die Straße ausbauen und Anliegergebühren erheben. „Warum brauchen wir zwei Fußgängerwege, wo es doch so gut wie keine Fußgänger gibt?“, lautete die Frage eines Anwohners. Erll begründete dies mit der beidseitigen Bebauung der Straße. „Mit 1,50 Metern liegen wir bereits einen Meter unterhalb der Richtlinie für den Ausbau von Stadtstraßen.“

Verwaltung will Anregungne der Anwohner prüfen

Den Vorschlag einer Anwohnerin, keine Bordsteine zu installieren, sondern den Gehweg lediglich andersfarbig zu kennzeichnen, nahm die Verwaltung auf. Ebenfalls die Anregung, eine verkehrsberuhigte Zone beziehungsweise eine Spielstraße einzurichten. „Aus der Erfahrung heraus haben wir große Bedenken, eine Tempobeschränkung auf sieben Stundenkilometer über eine Länge von knapp 400 Metern einzurichten“, erklärte Erll. Etwa 200 Meter seien die maximale Distanz.

Kritisiert wurde, dass der Vorschlag bereits vor längerer Zeit gemacht worden sei und man keine Rückmeldung erhalten habe, ob dieser berücksichtigt worden sei. „Wir nehmen alle Vorschläge mit, prüfen sie und legen in den entsprechenden Gremien vor, die dann darüber entscheiden werden“, erklärte Schier. Geprüft werden soll auch, ob das Baugebiet im Süden an den Kuckucksweg angeschlossen und ob der Wirtschaftsweg oberhalb des Baugebiets zur offiziellen Straße ausgebaut werden kann.

In Bezug auf den Ausbau des Weges verwies der Beigeordnete auf den Eingriff in Natur- und Landschaft. Dieser sei „Abwägungssache der Gremien“. Die Frage, ob der Weg temporär von Baufahrzeugen zur Einfahrt ins Baugebiet genutzt werden könne, wurde ebenfalls mitgenommen.

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