Königstraße in Bornheim Arbeitskreis soll sich Stadtmarketing widmen

BORNHEIM · Ein Arbeitskreis soll sich künftig um das Thema Stadtmarketing für Bornheim kümmern. Einen entsprechenden Prozess soll der Bürgermeister unter Einbeziehung der städtischen Wirtschaftsförderung in Gang bringen. Das hat der Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwochabend einstimmig beschlossen.

In dem Arbeitskreis sollen neben Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung und Gewerbevereinsvertretern die Fraktionen gemäß ihrer Größe mitwirken: CDU und SPD dürfen je zwei Personen entsenden; FDP, Grüne, UWG, ABB und Linke je eine. Auch Bürger soll das Gremium einladen können, um sich mit der Zukunft des Bornheimer Zentrums, aber auch des gesamten Stadtgebiets auseinanderzusetzen.

Dazu soll der Arbeitskreis alle Gewerbevereine und -initiativen im Stadtgebiet einbinden. Zudem sieht der Beschluss vor, dass das integrierte Handlungskonzept, das Maßnahmen zu Verkehr, Geschäftsflächen und Aufenthaltsqualität formuliert, weiter umgesetzt wird.

Gemeinsames Stadtmarketing erwünscht

Die Fraktionen von CDU und FDP zogen in der Sitzung ihren ursprünglichen Antrag mit Ideen für das Bornheimer Zentrum zurück und präsentierten stattdessen den Vorschlag für einen gemeinsamen Stadtmarketingprozess, der auf ein positives Echo bei den anderen Fraktionen stieß.

Wie berichtet, hatten Liberale und Christdemokraten Mitte Juli einen umfangreichen Antrag gestellt, in dem sie Vorschläge etwa zu Parkplätzen, Fahrradverkehr und Aufenthaltsflächen präsentierten und eine Verlegung des Trauzimmers sowie des Bürgerbüros ins alte Bürgermeisteramt vorschlugen.

Nach öffentlicher Kritik an dem Vorstoß von Bürgermeister und Verwaltung sowie von SPD, Grünen, Linken und UWG, dass die Ideen entweder zu teuer, nicht umsetzbar oder bereits auf den Weg gebracht seien, lag für die Sitzung eine umfangreiche Stellungnahme der Verwaltung zu den Vorschlägen vor.

Einzelne Punkte davon kamen letztlich aber nur am Rande zur Sprache. Dabei gelang es nicht immer, dem in mehreren Wortmeldungen zum Ausdruck gebrachten Wunsch Rechnung zu tragen, dass es nun gelte, den Blick gemeinsam nach vorne zu richten und die Querelen der Vergangenheit ruhen zu lassen.

"Unser Antrag in heutiger Form ist eine Kompromisslösung", führte Jewgenia Borodichin für die CDU aus. "Wir wollen, dass die vorgestellten Ideen im Prozess weiterentwickelt und aufgearbeitet werden." So soll der ursprüngliche Antrag von CDU und FDP laut dem getroffenen Beschluss im Stadtmarketingprozess Berücksichtigung finden.

"Wir ziehen unseren Antrag nicht aus Jux und Dollerei zurück, er hätte keine Mehrheit gefunden", erläuterte Alexander Schüller für die FDP. Die Liberalen stünden nach wie vor dazu, Gegner der Einbahnstraßenlösung auf der Königstraße gewesen zu sein, sie wollten nun aber "das Beste herausholen, was möglich ist."

Parteien stimmen ab

CDU und FDP kommen im Ausschuss ebenso wie SPD, Grüne, UWG und Linke zusammen auf je elf Stimmen. Die Stimme der Aktiven Bürger Bornheim (ABB) wäre bei einer Abstimmung des ursprünglichen Antrags wohl das Zünglein an der Waage gewesen.

"Bei einem Großteil der Vorschläge hätten wir mitgestimmt", sagte Paul Breuer. Eine Befragung auf der Internetseite der Wählervereinigung habe gezeigt, dass viele Bürger die Einbahnstraßenlösung nicht als gut empfänden, sie aber akzeptierten. "Stadtmarketing betrifft nicht nur Bornheim", gab Ute Kleinekathöfer (SPD) zu bedenken, es gelte, auch die anderen Ortsteile mit einzubeziehen.

Das betonten auch UWG und Grüne. Für letztere schlug Andrea Gesell vor, die Königstraße "mit aller Expertise aus allen Orten" als "best practice"-Beispiel zu entwickeln: "Stadtmarketing kann nur ganzheitlich funktionieren", betonte sie. Auf Vorschlag des Ersten Beigeordneten Markus Schier wurde der Beschlussvorschlag schließlich um den Passus ergänzt, dass der Arbeitskreis alle Gewerbevereine berücksichtigen solle.

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