Flüchtlinge in Bornheim Asylbewerber sollen schnell integriert werden

BORNHEIM · Die Stadt Bornheim sucht händeringend nach Wohnraum für Zuwanderer. Dabei hilft ihr künftig der gemeinnützige Verein „Flüchtlingswohnraum Bornheim e.V.“.

 Bürgermeister Wolfgang Henseler (links) mit dem Vorsitzenden Gerhard Thusek.

Bürgermeister Wolfgang Henseler (links) mit dem Vorsitzenden Gerhard Thusek.

Foto: Axel Vogel

Gemeint ist dabei jedoch nicht nur die Schaffung von kurzfristig dringend benötigten Übergangswohnheimen, sondern auch die Suche nach Bestandsimmobilien und Grundstücken zu Entwicklung von integrationsfördernden Wohnanlagen.

Von den 760 Flüchtlingen, die in Bornheim leben, sind derzeit 225 in Häusern und Wohnungen untergebracht – eine Zahl, die ausbaufähig ist.

Das findet Gerhard Thusek. Mit der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Flüchtlingswohnraum Bornheim e.V.“ will der 60-jährige Unternehmensberater die Stadt bei der zeitintensiven Suche nach Immobilien und Grundstücken unterstützen, damit schon bald mehr Flüchtlinge integriert in die örtliche Umgebung leben können.

Vor der Gründungsversammlung am Mittwochabend informierte er mit Bürgermeister Wolfgang Henseler über Ziele, Motivation und Maßnahmen des Vereins. Der Vorstand setzt sich aus Gerhard Thusek (erster Vorsitzender), Hans-Peter Heck (zweiterVorsitzender), Thomas Ruster (Schriftführer), Dieter Marquart (Schatzmeister) und den Beisitzern Isabelle Lütz, Franz-Theo Fassbender, Gottfried Düx und Bürgermeister Wolfgang Henseler zusammen.

„Ich war vom ersten Treffen an sehr angetan von der Idee, dass ein gemeinnütziger Verein die Stadt bei der Suche nach Wohnraum unterstützen könnte“, sagte Henseler. „Anfangs war ich zugegebenermaßen skeptisch. Als ich dann aber sah, wie professionell und systematisch das Projekt angegangen wurde, wurde deutlich, dass dadurch eine große Entlastung möglich wäre.“

In der Tat will der Verein in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und der Flüchtlingshilfe Bornheim, in der zurzeit etwa 500 Ehrenamtliche zusammengefasst sind, agieren.

Die Vereinsmitglieder unterstützen dabei entweder nur mit ihrem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 36 Euro (ermäßigt zwölf Euro) das Ganze, helfen bei der Suche nach Wohnobjekten, beraten und betreuen Wohnungseigentümer oder aber engagieren sich bei der Herrichtung des Wohnraums. Thusek: „Insbesondere Ortsvorsteher, die Ortsgruppen der Flüchtlingshilfe, die in gutem Kontakt mit der Bürgerschaft stehen, können helfen, Wohnraum ausfindig zu machen, Eigentümer aufzuklären, Bedenken auszuräumen.“

Meldungen über freie Objekte aus allen Ortschaften sollen in eine zentrale Objektliste eingepflegt und nach Klärung mit den Eigentümern an die Stadt weitergegeben werden. Finanzierungsquellen des Vereins sollen Spenden, Mitgliedsbeiträge, städtische Mittel und natürlich die „Muskelhypothek“ von Mitgliedern, Ehrenamtlichen und auch Flüchtlingen sein.

„Die meisten Flüchtlinge sind bestrebt, sich bei uns ein neues, normales Leben aufzubauen. Privater Wohnraum ist dafür eine entscheidende Voraussetzung und ein entscheidender Schritt für eine gelungene Integration“, so Thusek.

Kontakt: wohnraum@fluechtlingshilfe-bornheim.de

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