Kommentar zu Windrädern in Bornheim Auf den Tisch

Meinung | Bornheim · Seitdem diverse Unternehmen ihr Interesse angemeldet haben, in der Konzentrationszone bei Sechtem, aber auch auf dem Villerücken, also bei Merten, Rösberg, Hemmerich oder Waldorf, Windräder zu errichten, setzen sich Stadt, Politik und Bürger mit dem Thema auseinander.

Mit dem Strom ist das so eine Sache: Jeder nutzt gerne Smartphone, Fernseher, Kühlschrank oder Herd, tut sich aber mit der Erzeugung der dafür notwendigen Energie mitunter schwer. Atomkraftwerke sollen abgeschaltet, Braunkohletagebaue nicht erweitert und Windräder bitte nicht in der Nachbarschaft gebaut werden. Aber irgendwie muss der Strom ja erzeugt werden, und da sind erneuerbare Energiequellen wie Licht, Wasser und Wind definitiv zu bevorzugen.

Die Debatte um den möglichen Bau von Windrädern in Bornheim wird aktuell von vielen Unsicherheiten beziehungsweise offenen Fragen bestimmt: Welches Unternehmen plant was? Wie viele Windräder sollen gebaut werden? Wo sollen die Anlagen entstehen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es? Haben einzelne Unternehmen vielleicht bereits Grundstücke gekauft oder gepachtet? Welche Möglichkeiten hat die Stadt, Bauvorhaben in gewisse Richtungen zu lenken, ohne Schadensersatzansprüche seitens der Unternehmen zu generieren? Wird es eine Bürgerbeteiligung geben? Und so weiter und so fort. In der Debatte um die Windkraft in Bornheim, die schnell sehr emotional geführt werden könnte, gehören die Fakten möglichst schnell auf den Tisch.

Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob sich der Bau von Windrädern in Bornheim nicht rechnet. Sollten sich solche Anlagen nun doch wirtschaftlich lohnen, ist ihr Bau auf jeden Fall eine Überlegung wert, um so einen Beitrag zu Umweltschutz und Energieversorgung zu leisten. Dafür muss aber Klarheit über die oben aufgeworfenen und anderen Fragen das Thema betreffend herrschen. Nur dann können Stadtverwaltung und Politik sachgerechte Entscheidungen treffen und die Bürger sich nicht übergangen fühlen.¶

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