Ausbau der City Auf der Bornheimer "Kö" erwacht neues Leben

BORNHEIM · Gerade erst ist der Verkehr auf der Bornheimer Königstraße wieder freigegeben und die Baumaßnahme weitgehend abgeschlossen, da gibt es die ersten Beschwerden: "Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein Mensch über die Stolperfallen ins Strudeln gerät", sagt Winand Flohr.

 Die Bornheimer Königstraße ist fast fertig. Nur noch Poller, Mülleimer und die Beschilderung sowie die Bushaltestelle fehlen.

Die Bornheimer Königstraße ist fast fertig. Nur noch Poller, Mülleimer und die Beschilderung sowie die Bushaltestelle fehlen.

Foto: Roland Kohls

Gemeint sind die Stopper, die an den schrägen Parkplätzen gegenüber des Peter-Fryns-Platzes aus dem Pflaster ragen und verhindern sollen, dass Autofahrer zu weit auf den Gehweg fahren.

"Die Stolperfallen werden beseitigt", sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler denn auch auf die Anfrage des General-Anzeigers zuerst, obwohl die Frage noch gar nicht gestellt war. Neben der Beseitigung der Stopper werden auch noch Poller, Sitzbänke und Mülleimer aufgestellt.

Auch der Peter-Fryns-Platz ist noch nicht ganz fertig. Vor allem fehlt noch die komplette Möblierung. Und an der Pohlhausenstraße werden oberhalb des Servatiuswegs noch Kanalbauarbeiten durchgeführt. Die abschließende Beschilderung fehlt ebenfalls noch. Bis Ende August soll jedoch alles fertig sein, so der Bürgermeister. Bäume und Sträucher würden erst im Herbst gepflanzt. Deshalb ist die offizielle Eröffnung erst für das nächste Jahr geplant. Einen konkreten Termin gibt es noch nicht, so Henseler.

Doch der Eissalon Veronesi, der Asia Imbiss, die Metzgerei Breuer, die Gaststätte Kaiserhalle und die Bäckerei Landsberg haben sich schon mit Tischen und Stühlen auf dem breiten Bürgersteig ausgebreitet. Vor dem Obst- und Gemüsegeschäft Zavelberg und dem gegenüberliegenden Ärztehaus werden die Sitzbänke gerne genutzt. Und auch Kostas Restaurant hat einen kleinen Tisch mit Stühlen auf die Straße gestellt.

"Ich finde den Ausbau ganz gut", sagt die 50-jährige Gerswid Schöndorf, die ihr Fahrrad über den Gehweg schiebt. Besonders die breiten Bürgersteige gefallen ihr.

Anders sieht das nach wie vor Matthias Elsner, der mit seiner Frau Birgit an der Königstraße ein Fotostudio betreibt und den Ausbau als Einbahnstraße stets bekämpft hat. Es fehlen Parkplätze und der Durchgangsverkehr, sagt das Ehepaar.

"Wenn ein Kunde beispielsweise aus Merten zu uns will, um Passbilder für den neuen Ausweis zu machen und beim ersten Versuch keinen Parkplatz vor der Tür findet, muss er vier Mal über den Servatiusweg fahren", sagt Matthias Elsner. Viele Kunden hätten sich bereits anders orientiert, fürchtet er.

Persönlich sei sie froh, dass der Dreck und Lärm der Bauarbeiten abgeschlossen seien, meint Olga Weber vom Reformhaus Weber. Ob die Kunden die neu gestaltete Straße annehmen und sich das auch auf ihren Umsatz auswirkt, könne sie noch nicht sagen. Noch seien ja auch Ferien.

Flyer zu Parkmöglichkeiten

Die Stadt plant einen Flyer, um die Bürger über die Parkmöglichkeiten in der Stadt zu informieren, kündigt Bürgermeister Henseler an. In dem Flyer soll auch auf die Vielfalt des Angebots in der Stadt hingewiesen werden. Außerdem werde mit der Beschilderung auch das Parkleitsystem optimiert, hofft Henseler. Zurzeit laufen noch Arbeiten am Ausbau der bisher nur provisorischen Parkplätze an der Straße Kallenberg.

Gegen den Ausbau der Königstraße im Einbahnbetrieb gab es zwei Klagen, eine von einem Anlieger und eine von einem Bewohner des Servatiuswegs. Beide Klagen wurden vom Kölner Verwaltungsgericht abgewiesen und sind laut Bürgermeister Wolfgang Henseler mittlerweile rechtskräftig. Es wurde keine Revision eingelegt. Nicht ausschließen konnte er, ob nicht noch jemand eine Klage einreicht. Aber das sieht der Bürgermeister gelassen.

Er plant auch eine Initiative, um die Bornheimer Orte mit mehr Leben zu füllen. Vor allem sollen die Gebühren für die Nutzung der Gehwege für die Gastronomie deutlich gesenkt werden, kündigt er an. Die Belebung der Straßen und Plätze steigere die Attraktivität der Orte und sei für die Geschäfte gut, ist er überzeugt. Auch der Peter-Fryns-Platz soll durch Außengastronomie und/oder einen Markt belebt werden.

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