Schluss mit Pfützen und enger Fahrbahn Ausbau der Mertensgasse und Domhofstraße in Hersel

Bornheim · Nachdem der Bornheimer Stadtrat den Bebauungsplan He 36 beschlossen hat, soll nun mit den Anliegern verhandelt werden. Manche Eigentümer befürchten eine Enteignung, falls sie nicht verkaufen wollen.

 Schmal und ohne einen durchgängigen Gehweg ist die Mertensgasse in Hersel.

Schmal und ohne einen durchgängigen Gehweg ist die Mertensgasse in Hersel.

Foto: Axel Vogel

Für Kinder ist die Herseler Domhofstraße nach einem kräftigen Regenguss ein wahres Paradies: In dem Bereich, wo die Straße an ihrem südlichen Ende auf die Mertensgasse trifft, lässt es sich mit Gummistiefeln vortrefflich in kleine, große und sogar schön tiefe Pfützen hüpfen. Für Anwohner und Fußgänger, die den Abschnitt der Domhofstraße als Abkürzung zum Ortskern mit Einkaufsmarkt, Apotheke, Banken und Ärzten nutzen, dürfte der derzeitige Zustand der Straße dagegen ein Ärgernis sein.

Ausbaupläne für diesen Straßenabschnitt haben eine lange Geschichte: Ein rechtskräftiger Bebauungsplan, der in den 90er Jahre existierte und auf dessen Grundlage ein Teil des für den Straßenausbau notwendigen Grunderwerbs erfolgte, wurde 1994 aufgehoben.

Entwurf für Straßenabschnitt ist vorhanden

Im Jahr 2011 erarbeitete ein Ingenieurbüro einen Entwurf für den Straßenabschnitt. Damals hatte der Ausschuss für Verkehr, Planung und Liegenschaften die Verwaltung mit der Vorbereitung eines Straßenbebauungsplans beauftragt. Zu einem Aufstellungsbeschluss eines Straßenbebauungsplans kam es dann allerdings doch nicht, da es laut Verwaltung „an einer Verkaufsbereitschaft einzelner Anlieger fehlte“.

Nun liegt der Entwurf für den Straßenabschnitt wieder auf dem Tisch – als Basis für die Aufstellung eines Bebauungsplans, der jüngst im Rat bei einer Enthaltung durch die ABB beschlossen wurde. Neben der Domhofstraße im Bereich zwischen Mertensgasse und Wendeanlage umfasst das Plangebiet He 36 auch die Mertensgasse selbst.

Auch dort wird sich die Stadt mit den Anliegern auseinandersetzen müssen: Denn wenn die Straße verbreitert werden soll, wird eine Neuordnung der angrenzenden Bauflächen erforderlich sein.

Die Straße erfüllt als Verbindung zwischen Rheinstraße und L 300 eine wichtige Funktion. Dieser wird die Mertensgasse zurzeit schon deshalb nicht gerecht, weil bei vier Metern Querschnittsbreite zum Teil kaum zwei Fahrzeuge aneinander vorbeipassen. Auch die Tatsache, dass kein durchgängiger öffentlicher Gehweg vorhanden ist, entspricht laut Verwaltung nicht den „Richtlinien für die Anlagen von Stadtstraßen“.

„Mit den Grundstückseigentümern wird weiter gesprochen und verhandelt“

Innerhalb des Bebauungsplans He 36 soll die Mertensgasse daher abschnittsweise auf sechs bis acht Meter verbreitert werden. Darüber hinaus sollen im Einmündungsbereich zur Rheinstraße genügend Flächen für eine Ausweitung vorgesehen werden, da „aufgrund der bestehenden Flächenverhältnisse, der parkenden Autos und des Bus- und Pkw-Verkehrs Konfliktpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer besteht“.

Eine Anwohnerin, die sich im Stadtentwicklungsausschuss zu Wort gemeldet hatte, wollte wissen, wie die Stadt verfahre, sollten sich Eigentümer nicht zum Verkauf bereit erklären. Hierzu und zu der Befürchtung, dass Eigentümer enteignet werden könnten, sagte der Beigeordnete Manfred Schier, dass die Verwaltung den betroffenen Eigentümern Gespräche anbieten werde.

Zu den Eckhäusern, die einer Ausweitung der Straße im Einmündungsbereich im Wege stehen, meinte er, dass der Bestand geschützt sei. Im Falle eines Neubaus sei jedoch eine Neustrukturierung notwendig.

„Der Bebauungsplan gibt die Rechtsgrundlage für den notwendigen Erwerb von Grundstücken. Mit den Grundstückseigentümern wird weiter gesprochen und verhandelt“, unterstrich auch Stadtsprecher Christoph Lüttgen auf GA-Nachfrage.

Nicht durchsetzen konnte sich ABB-Ratsmitglied Paul Breuer mit seinem Antrag, die Domhofstraße aus dem Bebauungsplan He 36 herauszunehmen und diese separat zu behandeln. Er hatte damit argumentiert, dass die Domhofstraße noch sehr lange auf einen Ausbau warten müsse, sollte dieser an die Maßnahmen in der Mertensgasse geknüpft sein.

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