Inklusion in Bornheim Ausschuss legt Größe der Eingangsklassen fest

BORNHEIM · Die Eingangsklassen der Bornheimer Europaschule und der Heinrich-Böll-Sekundarschule sollen höchstens jeweils 27 Schüler aufnehmen. Je Eingangsklasse sollen zwei Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf aufgenommen werden. Dies hat der Bornheimer Schulausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen. Außerdem forderte der Ausschuss, dass ausreichend Sonderpädagogen zur Verfügung stehen müssten.

 Gibt es weniger Personal für inklusive Klassen als angekündigt? Diese Frage treibt die Bornheimer Schulpolitiker um. Das Foto zeigt eine inklusive Abiturklasse am Humboldt-Gymnasium in Karlsruhe.

Gibt es weniger Personal für inklusive Klassen als angekündigt? Diese Frage treibt die Bornheimer Schulpolitiker um. Das Foto zeigt eine inklusive Abiturklasse am Humboldt-Gymnasium in Karlsruhe.

Foto: dpa

Denn das scheint fraglich, wie der Bornheimer Schuldezernent Markus Schnapka mitteilte. "Wir haben Informationen, dass die Lehrerzahlen für die Inklusion sehr viel geringer ausfallen, als wir dachten und nach den ersten Veröffentlichungen der Landesregierung hoffen durften", sagte er.

Die Stadt war bisher davon ausgegangen, dass mindestens der aktuelle Standard von drei zusätzlichen Wochenstunden pro Kind beibehalten werde. Nach den aktuellen Informationen beabsichtigt das Land Nordrhein-Westfalen die Lehrerstunden auf Kreisebene zu budgetieren, so dass für die einzelnen Schulen weniger Stunden für inklusive Klassen zur Verfügung stehen.

"Eine Inklusion, die nicht das Wohl des Kindes fördert, werden wir nicht mitmachen", stellte Schnapka klar. Sprich: Wenn nicht ausreichend Sonderpädagogen zur Verfügung stehen, werden die Schulen keine Sonderschüler aufnehmen. Das sahen auch die Ausschussmitglieder so. Doch wie soll man vorgehen?

"Wann werden wir denn erfahren, wie viele Sonderpädagogen zur Verfügung stehen?", wollte Ute Krüger von der SPD wissen. "Was passiert, wenn nicht ausreichend Lehrerstellen geschaffen werden?", fragte nicht nur Michael Donix von der CDU.

"Wir segeln im Dunkeln ohne Licht", sagte der Leiter der Bornheimer Europaschule, Christoph Becker. Denn in derselben Sitzung hatte der Schulausschuss beschlossen, dass bereits am heutigen Freitag das vorgezogene Anmeldeverfahren an der Bornheimer Gesamtschule beginnen soll. Die Schule muss das Verfahren durchführen, ohne zu wissen, ob ausreichend Lehrpersonal zur Verfügung steht.

Zwar werden beide Schulen voraussichtlich ausreichend Schüler auf der Warteliste haben, um die Klassen auf 30 Schüler aufzustocken, wenn keine Sonderschüler aufgenommen werden, aber befriedigend sei das nicht, so Becker. Er könne nicht verantworten, Sonderschüler ohne ausreichende Förderung aufzunehmen, sagte der Schulleiter der Bornheimer Gesamtschule. Deshalb forderte er den Ausschuss auf, die Kapazität für Sonderschüler auch von einer ausreichenden Personalausstattung abhängig zu machen.

Für die Erweiterung des Beschlussentwurfs wurde die Sitzung unterbrochen. Schließlich einigten sich die Fraktionen auf den Zusatz, dass die Stadt Bornheim davon ausgeht und fordert, dass der Bedarf an Sonderpädagogen von drei Wochenstunden pro Schüler gewährleistet ist. Das beschloss der Ausschuss sowohl für die Europaschule als auch für die Heinrich-Böll-Sekundarschule.

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