Rösberger Galerie Raasch Ausstellung zeigt Themen Freiheit und Selbstbehauptung

Bornheim-Rösberg · Sie arbeitet impulsiv: Die Deutsch-Brasilianerin Erika Langbein zeigt eine Auswahl ihrer Bilder in der Rösberger Galerie Raasch. Wichtig sind ihr die Themen Freiheit und Selbstbehauptung.

 Auf dem Sofa vor ihren Arbeiten: Erika Langbein (Mitte), die von den Galeristen Wilfried Raasch und Maria Flamersfeld eingerahmt wird.

Auf dem Sofa vor ihren Arbeiten: Erika Langbein (Mitte), die von den Galeristen Wilfried Raasch und Maria Flamersfeld eingerahmt wird.

Foto: Matthias Kehrein

Farbig, spritzig und dynamisch – so könnte man die Bilder der in Bad Godesberg wohnenden Künstlerin Erika Langbein bezeichnen, die sie aktuell in der Rösberger Galerie Raasch präsentiert. Sie habe sich jahrelang intensiv mit Porträts und Menschen beschäftigt, sagt die 49-Jährige, die in London sowie an der Alfterer Alanus Hochschule studiert hat. Heute entstehen menschliche Figuren auf ihren Bildern nur noch zufällig.

„Aus dem Dunkel ins Licht“ heißt etwa ein Werk, in dem gelbe, rote und blaue Farbkleckse so nebeneinander angeordnet sind, dass man sie für vier Menschen halten könnte.

Sie müsse auf einem festen Untergrund arbeiten, zum Beispiel auf dem Boden, so die aus Brasilien stammende und seit 20 Jahren in Deutschland lebende Malerin. Die Farben wähle sie spontan, sie arbeite impulsiv, auch aggressiv. Es formten sich Kleckse und Krusten, die farbliche Substanz gewinne eine eigene Dynamik. Fröhlichkeit sollen ihre Bilder aber trotz der Farbenkraft nicht ausstrahlen: „Es geht um den menschlichen Existenzkampf, um Wirklichkeitserfahrungen, die die Schattenseiten des Lebens betreffen.“ Und weiter: „Es geht mir auch um Freiheit und Selbstbehauptung.“

Jackson Pollock und Georg Baselitz als Vorbilder

Künstlerische Vorbilder sind Jackson Pollock, einer der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus, Francis Bacon, dessen Hauptmotiv der körperliche Schmerz war, und Georg Baselitz. Auch dem niederländischen Maler Vincent van Gogh fühlt sie sich nahe: „Es ist jeden Tag ein Kampf, ein neues Bild zu malen.“

Neben ihren 15 Arbeiten rückt die familiäre Galerie auch Werke von sechs weiteren Künstlern in den Mittelpunkt – von Greddy Assa, Detlev Foth, Dieter Framke, James Coignard, Dorothee Sapia und Christian Fournier. Für den musikalischen Rahmen bei der Ausstellungseröffnung sorgten Ortsvorsteher Peter Tourné (Kontrabass) und Gerd Beuscher (Gitarre und Gesang) mit französischen Chansons.

„Wir zeigen keine Sonntagsmalereien, sondern Meisterschüler“, betonte Wilfried Raasch, der die Leitung der Galerie aus gesundheitlichen Gründen kürzlich an seine Frau Maria Flammersfeld abgegeben hat. Dies sei wichtig zu sagen, weil der Kunstmarkt mit Sonntagsmalerei förmlich überschüttet werde. Die stellvertretende Bürgermeisterin Bornheims, Petra Heller, dankte dem Paar für seine Arbeit: „Die Galerie ist ein Kleinod an Kunst und Kultur für die Stadt Bornheim.“

Besuchstermine in der Galerie Raasch, Schwarzwaldstraße 28 in Bornheim-Rösberg können unter 0 22 27/9 09 00 59 vereinbart werden.

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