Bürgerhalle Bornheimer Rathaus Ausstellung zu "900 Jahre Roisdorf" zu sehen

BORNHEIM-ROISDORF · Mehr als 900 Jahre Roisdorfer Geschichte in eine einzige Glasvitrine zu packen - dieser Herausforderung stellten sich Bornheims Stadtarchivar Christian Lonnemann und der Vorsitzende der Roisdorfer Heimatfreunde, Ernst Gierlich, anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zur urkundlichen Ersterwähnung des Ortes in diesem Jahr.

 Alte Aufnahme: Der Roisdorfer Brunnenbetrieb in den 60er Jahren. REPRO/FOTO: WOLFGANG HENRY

Alte Aufnahme: Der Roisdorfer Brunnenbetrieb in den 60er Jahren. REPRO/FOTO: WOLFGANG HENRY

Foto: REPRO/FOTO: Wolfgang Henry

Neben dem Festprogramm von Samstag, 4. Mai, bis Montag, 6. Mai, und der eigens erstellten Festschrift präsentieren die Roisdorfer ihre Historie noch bis Ende Mai in der Bürgerhalle des Bornheimer Rathauses. "Bürger, die das Rathaus besuchen, haben so die Möglichkeit, nebenbei ein paar interessante Informationen und Eindrücke mitzunehmen", freute sich Bürgermeister Wolfgang Henseler über die Nutzung der Ausstellungsfläche.

"Die Sammlung ist sehr attraktiv. Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder, denn es gibt nicht nur viel zu Lesen, sondern auch einiges zum Anschauen." Während Archivar Lonnemann sich um die sogenannte "Flachware", also Fotos, Urkunden, Briefe und Ähnliches kümmerte, steuerte Gierlich die übrigen Exponate bei.

"Wir wollten die bewegte Roisdorfer Geschichte auch plastisch darstellen", erklärt der Historiker, der zum Teil auf eigene Sammlerstücke zurückgriff. "Die Roisdorfer Geschichte ist natürlich viel älter als 900 Jahre. Zwar können wir keine spektakulären Funde präsentieren - aber wir haben vieles, was in den Haushalten so übrig blieb." Krimskrams aus den vergangenen Jahrhunderten sozusagen. "Aber anschaulicher Krimskrams", betont Gierlich.

Da wären beispielsweise ein etwa 200 Jahre alter Taufbecher, den eine Familie als Leihgabe für die Ausstellung zur Verfügung stellte. Dokumente und Objekte aus dem Roisdorfer Schulalltag, Produkte örtlicher Unternehmen, zwei zinnerne Messkännchen aus der Sebastianuskapelle und geschnitzte Statuetten, die Zeugnis über die Kleidung der Vorgebirgsbauern zu Beginn des 20. Jahrhunderts geben.

Ein Knopf, den Gierlich einmal zufällig fand, zierte einst die Uniform eines Schaffners der "Bonn-Cölner-Eisenbahn". Scherben aus verschiedenen Epochen, nur ein Teil der eigentlichen Sammlung Gierlichs, weisen darauf hin, das die fruchtbare Gegend des Vorgebirges seit jeher stark besiedelt war.

Zusätzlich werden auf fünf großen Plakaten verschiedene Themen prägnant zusammengefasst. Unter anderem ist auch eine Kopie der Roisdorfer "Geburtsurkunde" zu sehen, deren Original im Düsseldorfer Landesarchiv NRW verwahrt wird.

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