7. "Frühlingserwachen im Vorgebirge" Bei der Fahrradtour war wetterfeste Kleidung nötig

BORNHEIM · Bestellt waren blauer Himmel, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Geliefert wurden dunkle Wolken, Regen und kühle 13 Grad.

Frühlingserwachen: Salat und Kräuter gibt es auf dem Biolandhof Apfelbacher.

Frühlingserwachen: Salat und Kräuter gibt es auf dem Biolandhof Apfelbacher.

Foto: Roland Kohls

Das Schmuddelwetter, das am frühen Sonntagmorgen übers Rheinland zog, war ganz und gar nicht auf den Veranstaltungskalender der Stadt Bornheim abgestimmt. Denn dort stand für den 27. April schon seit Monaten die siebte Auflage der beliebten Höfe-Radtour "Frühlingserwachen" auf dem Programm.

Immerhin schien die fehlerhafte "Wetterlieferung" noch rechtzeitig aufgefallen zu sein: Nachdem sich eine kleine Gruppe von rund 15 wasserdicht verpackten Radlern pünktlich um 11 Uhr auf den rund 37 Kilometer langen, vom ADFC geführten Rundkurs gemacht hatte, wurde der Himmel heller.

Teilnehmerin Petra Glaeser ließ sich nicht abschrecken: Die Waldorferin hatte sich die komplette Tour vorgenommen. "Ich bin Briefträgerin, Wind und Wetter machen mir nichts aus", erklärte sie. Auch Helmut Westermann aus Merten, mit 81 Jahren wohl der älteste Teilnehmer, schwang sich guten Mutes auf sein E-Bike. "Ich fahre kreuz und quer durch Deutschland.

Da sollten die 37 Kilometer durch Bornheim kein Problem darstellen." Ausgangspunkt der Fahrrad-Tour zu den regionalen Kostbarkeiten war diesmal der Ziegenhof Rösberg. Nachdem Bürgermeister Wolfgang Henseler die Veranstaltung eröffnet hatte, begrüßte Ilona Kuhnen in Doppelfunktion als Hausherrin und Brühl-Bornheimer Spargelkönigin die Gäste auf ihrem Hof.

Dort waren für die Kinder die kleinen Zicklein eine größere Attraktion als die Hüpfburg. Außerdem stellte Falkner Daniel Moser von der Greifscheune Moser aus Weilerswist Fritz, den Waldkauz, Erik den Bundfalken, und Hanna, den Wüstenbussard, vor. Insgesamt warteten elf Erzeugerhöfe und Kunststätten mit köstlichen regionalen Produkten, Attraktionen und Informationen für Groß und Klein darauf, erkundet zu werden.

Viele Teilnehmer gaben allerdings dem Auto den Vorzug oder starteten erst am Nachmittag mit dem Rad. Auf dem Parkplatz vor dem Biolandhof Apfelbacher in Brenig wurde es zeitweilig eng. Kistenweise transportierten Kunden Gemüse und Kräuter zu ihren Fahrzeugen, während "Sensenlehrer" Hartmut Winkels in einem Schnellkurs in seine Kunst einführte.

Für die sechs und vier Jahre alten Geschwister Jakob und Johannes war diese Tätigkeit noch zu gefährlich. Sie übten sich unter Anleitung des Erlebnispädagogen Benjamin Beck im Bogenschießen. Ein "Wildbienenhotel" aus einer Blechdose und asiatischem Staudenknöterich bastelten Leonie (6) und ihr Bruder Max (5) gemeinsam mit Rosa Grass auf der städtischen Streuobstwiese an der Brüsseler Straße in Sechtem.

"Jedes Bienchen bekommt darin sein eigens Zimmerchen und ein Pollenhäufchen", erklärte die Mitarbeiterin beim Arbeitskreis Stadtbild geduldig. Der "Bienenwettflug" zwischen der Streuobstwiese und dem Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch in Merten musste wegen des Wetters allerdings abgesagt werden. Auf dem Biohof Bursch in Waldorf herrschte reger Andrang. "Mein Fahrradkorb ist schon voll - Dill, Zucchini und Peperoni habe ich mitgenommen", berichtet Anna Maria Mayntz aus Alfter.

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