Klostertheater Bernd Stelter trat in seiner Heimatstadt Bornheim auf

BORNHEIM · "Ich hab' drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär." Als Bernd Stelter mit dieser bekannten Zeile aus einem seiner erfolgreichsten Songs am Freitagabend im Klostertheater in Bornheim loslegte, hatte er das Publikum bereits längst auf seiner Seite.

 Bernd Stelter im Alten Kloster in Bornheim.

Bernd Stelter im Alten Kloster in Bornheim.

Foto: Wolfgang Henry

Mehr als eine Gitarre, ein Keyboard und ein Mikrofon brauchte der im Ortsteil Hersel lebende Kabarettist, Moderator und Liedermacher nicht für einen gelungenen und humorvollen Abend in gemütlicher Atmosphäre.

Mit seinem Programm "Mundwinkel hoch" ist Stelter bereits seit einem Jahr auf Tour durch ganz Deutschland. Für sein "Heimspiel" in Bornheim ließ sich der 51-Jährige allerdings etwas ganz besonderes einfallen und erfüllte sich damit selber "einen großen Weihnachtswunsch".

Unter dem Titel "Von Bären, Clowns und Schokolade" gestaltete er einen sehr individuellen Liederabend, der nicht nur für das Bornheimer Publikum, sondern auch für den Comedian selbst eine Premiere war.

Nicht alle Lieder, die Stelter je geschrieben hat, sind Hits geworden. Heute sei er manchmal selber überrascht von sich, welche Themen, Reime und Texte er im Laufe seines Lebens zu Papier gebracht habe, berichtete er. Als er 16 Jahre alt gewesen sei, habe er seinen ersten Song "Salzwasser-Rock" am Lagerfeuer einer Jugendfreizeit geschrieben.

"Damit hat alles angefangen", so der Liedermacher. Unzählige Songtexte von Pubertät, Freundschaft bis hin zur Politik sind seither dazu gekommen. Sogar zu einigen Liebesliedern hat es Stelter gebracht, auf die er nach eigenem Bekenntnis besonders stolz ist.

Anhand der musikalischen Belege erzählte und sang er aus seinem Leben und sorgte dabei stets für Publikums-Lacher. In seinen Liedern ging es ebenso auf und ab wie im richtigen Leben.

Ruhige und sentimentale Lieder gehörten ebenso zum Repertoire des Abends wie schnelle und eher rockige Stücke. Verknüpft mit Anekdoten aus seinem Werdegang als Musiker oder zum Sturz der Berliner Mauer, bei dem er sich seinerzeit auf einmal auf der betonierten Staatsgrenze wiederfand, anstatt auf einer Bühne Musik zu machen, rundeten den Abend ab.

"Wir sind sehr stolz und glücklich, einen derartigen Bornheimer Künstler wie Bernd Stelter für unser Theater gewonnen zu haben", freuten sich die Organisatoren Gerhard Fehn und Cécile Kott. "Es ist eine tolle Geste, dass er seine Gage spendet, um unser kleines Theater im Kloster zu unterstützen."

Auch Stelter hatte nicht nur an seinen eigenen Liedern aus den vergangenen 35 Jahren sichtlich Freude, sondern auch an der einzigartigen "heimatlichen" Atmosphäre: "Ich könnte mir vorstellen, hier jedes Jahr aufzutreten", sagte der Kabarettist. Die Organisatoren wie auch das Publikum vernahmen es natürlich mit großem Wohlwollen.