Glosse zu Witzen über Doppelnamen Bernd Stelter und der Bindestrich

Rhein-Sieg-Kreis · Dass Witze über Namen mit Bindestrichen nicht jedermanns Geschmack sind, musste jetzt Bernd Stelter leidvoll erfahren. Dabei gibt es Bindestriche in Namen auch dort, wo der Komödiant wohnt: in Bornheim-Hersel im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

 Bindestriche im Namen findet Bernd Stelter auch dort, wo er wohnt: in Bornheim-Hersel, im Rhein-Sieg-Kreis, in Nordrhein-Westfalen.

Bindestriche im Namen findet Bernd Stelter auch dort, wo er wohnt: in Bornheim-Hersel, im Rhein-Sieg-Kreis, in Nordrhein-Westfalen.

Foto: Martin Gausmann

Diese Sache mit den Doppelnamen nimmt mittlerweile erstaunliche Formen an. Sie erinnern sich: Der Komödiant Bernd Stelter hatte es gewagt, während einer Karnevalssitzung im Kölner Gürzenich einen Witz über Annegret Kramp-Karrenbauer zu machen. Genauer gesagt grübelte er über die Frage, wie problematisch die Aussprache des Namens der neuen CDU-Chefin für Menschen außerhalb Deutschlands wäre.

Eine empörte Zuhörerin namens Gabriele Möller-Hasenbeck erklomm daraufhin die Bühne, um gegen Witze über Bindestrich-Namen zu opponieren. Stelter entgegnete ihr, dass er im Gürzenich sei, um Witze zu erzählen. Ich dachte, dass damit die Geschichte vollumfänglich erzählt sei. Ist sie aber nicht: Der beste Witz ist zweifellos, dass Düsseldorfer die resolute Doppelnamen-Frau in diese andere Karnevalshochburg am Rhein – nicht Mainz – eingeladen haben, um dort jeck zu sein.

Gut ist, dass Stelter nicht Frauen wie die frühere FDP-MdB Margret Funke-Schmitt-Rink in seine jecken Betrachtungen mit einbezog. Die promovierte Sozialwissenschaftlerin mit den zwei Bindestrichen im Namen gehörte in den 90er-Jahren dem Deutschen Bundestag in Bonn an. Zum doppelten Bindestrich kam Margret Funke, weil sie den Ökonomen Gerhard Schmitt-Rink ehelichte und diese Verbindung der Herzen mit ihrem Namen dokumentieren wollte.

Hier hat der Mann die Bindestriche in die Ehe gebracht. Bundesweit bekannt wurde die Liberale, als sich anno 1986 in ihrem Wahlkreis in Wiesbaden erstmals bei vier großen Parteien ausschließlich Frauen ums Direktmandat bewarben: Hannelore Rönsch (CDU), Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), Margret Funke-Schmitt-Rink (FDP) und Barbara Brell-Vollkammer (Grüne). „Nylonwahlkampf oder Machopause?“, fragte der Spiegel.

Erinnert sei daran, dass Stelter umringt ist von Bindestrichnamen. Er wohnt nicht in Berlin, wie viele Künstler, die was auf sich halten, oder im – gerade im Karneval vielbesungenen – Köln sondern in Bornheim-Hersel. Er lebt in Nordrhein-Westfalen – es könnte ja auch Bremen, Hessen oder jenes Land sein, in dem Frau Möller-Hasenbeck Steuerzahler berät: Thüringen. Noch ärger trifft es ihn bei der Kreiszugehörigkeit: Der Rhein-Sieg-Kreis benötigt zwei Bindestriche.

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