24-Stunden-Übung Besonders wichtig ist die Kameradschaft

BORNHEIM-WALBERBERG · "Alarm in Walberberg": Bei ihrer dritten 24-Stunden-Übung galt es für die 15 Kinder und Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Walberberg zwischen zehn und 18 Jahren am Samstagmorgen eine knifflige Aufgabe zu lösen.

 Vorsichtig "bergen" die Kinder und Jugendlichen eine hilflose Person mit Herzinfarkt vom Dach der Thomas-von-Quentel-Grundschule. Mit dabei sind Vertreter der Feuerwehr Walberberg.

Vorsichtig "bergen" die Kinder und Jugendlichen eine hilflose Person mit Herzinfarkt vom Dach der Thomas-von-Quentel-Grundschule. Mit dabei sind Vertreter der Feuerwehr Walberberg.

Foto: Pia-Susan Berger-Bügel

Mit einer langen Leiter, eine Trage, vier Leinen und jede Menge Kraft mussten sie eine eine hilflose Person mit Herzinfarkt vom Dach der Thomas-von-Quentel-Grundschule "retten". Schnell kamen die Nachwuchskräfte auf die Idee, einen Leiterbaum zu konstruieren, mit dem der Verletzte in waagerechter Position vom Dach auf den sicheren Boden transportiert werden konnte.

Dann ging es weiter. Kaum hatte Ulrich Breuer, Löschgruppenführer der Walberberger Feuerwehr, den Satz "Passt auf, dass die Leinen nicht in den Dreck fallen" ausgesprochen, als diese mit einem lauten Klatschen in einer Pfütze landeten. Doch gleich darauf gab es ein dickes Lob: "Fürs erste Mal war das gar nicht schlecht. Damit das klappt, ist echtes Teamwork nötig"

Für Lukas Henseler (11) ist klar, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat, als er bei der Jugendfeuerwehr angeheuert hat. "Feuerwehr ist was ganz anderes als Fußball. Da macht man immer dasselbe, und hier gibt es immer Abwechslung", findet er. "Genau, und manchmal üben wir auch mit Wasser", ergänzt Max Füllbeck (11).

Und eine 24-Stunden-Übung ist sowieso etwas ganz besonderes. Das fing schon mit dem "Quartier" an. Im Gerätehaus an der Hauptstraße hatten sich die Kinder und Jugendlichen häuslich mit Feldbetten, Tischen und Stühlen eingerichtet, damit sie dort das Wochenende über Wache schieben können.

Am Freitag um 17 Uhr gab es den ersten Einsatz: "Brand" des Dachstuhls der ehemaligen Vikarie an der Walburgisstraße. Als Überraschung hatten Jugendfeuerwehrwart Hubert Kutz und sein Team die Drehleiter aus Bornheim an den Einsatzort beordert. Kurz danach mussten die angehenden Wehrleute eine Ölspur an der Jugendakademie sichern. Nach einer kurzen Ruhepause ging es um 23 Uhr raus in den Wald.

Dort waren eine "unklare Rauchentwicklung und Feuerschein" wie es in der Fachsprache heißt, beobachtet worden. Bis nach Mitternacht wurde die Brandstelle, ein brennender Holzstapel, ausgeleuchtet und gelöscht. Dabei hatten die Zehn- bis die 18-Jährigen auch die Umgebung im Blick, da es galt, ein Übergriff der Flammen zu verhindern. Nach jedem Einsatz stand die Manöverkritik an. Bis zum Ende der Übung am Samstagnachmittag wurde die Jugendfeuerwehr noch zu einem "Verkehrsunfall", zum Herzinfarkt in der Grundschule und zu einem "Grillunfall" in einem Garten gerufen.

"Das Wichtigste ist, die Kameradschaft unter den Kindern zu fördern und das jede Woche in der Theorie gelernte Wissen in die Praxis umzusetzen", unterstrich Hubert Kurz. Am Ende waren die 15 Jugendfeuerwehrleute und die zehn Betreuer geschafft.

Darüber hinaus erzählte Löschgruppenführer Ulrich Breuer stolz, dass nach zwei Jahren Vorarbeit im September das von der Feuerwehr Walberberg und der Stadt Bornheim initiierte Projekt "Kinderfeuerwehr" starten wird. Dann können auch Sechs- bis Zehnjährige zur Feuerwehr. Breuer: "Wir starten mit 15 Kindern und haben auch noch eine Warteliste."

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