Vielfältige Bilder Blutrot war der Mond in jener Nacht

BORNHEIM · Die Künstlerin Hildburg Henning stellt ihre Werke im Beethovenstift Bornheim aus.

 Die Künstlerin Hildburg Henning vor ihrem Bild "Landschaft" im Beethovenstift.

Die Künstlerin Hildburg Henning vor ihrem Bild "Landschaft" im Beethovenstift.

Foto: Sachse

Mal hell, mal düster, teils minimalistisch, teils voll von Dramatik. Die Bilder von Hildburg Henning sind vielfältig und kommen ganz ohne Gegenstände aus. Davon können sich ab sofort Bewohner und Besucher des Beethovenstifts, Siefenfeldchen 39, in einer Ausstellung auch selbst überzeugen.

Henning lebt seit Februar vergangenen Jahres im Senioren-Wohnstift und hat dort ein eigenes Atelier angemietet. Ein Ansporn, nicht mit dem Malen aufzuhören, wie Henning erzählte.

In der Ausstellung sind eine Auswahl an alten Werken, aber auch in ihrem neuen Atelier entstandene Bilder zu sehen. Eines davon ist das Aquarell "Rot war der Mond", zu dem Henning die Blutmond-Finsternis im vergangenen Jahr inspiriert hatte. Zu sehen ist ein roter Mond mit umliegenden, verschwommenen Schemen in bunten Farben.

Henning möchte ihr Gefühl bei der Betrachtung der Mondfinsternis transportieren. "Ich fange an zu malen, ohne einen Titel zu haben. Wenn ich dann fertig bin, schaue ich das Bild an und bestimme, was ich da gemalt habe. Die Titelgebung ist in meiner Kunst ein zweiter schöpferischer Prozess", erklärte die Künstlerin.

Dabei sind nicht nur die Themen der Kunstwerke, sondern auch die Techniken breit gestreut: Mischtechniken, Aquarelle, Arbeiten auf Leinwand und Pinselzeichnungen hängen an den Wänden des Wohnstifts. "Ich beschäftige mich immer sehr intensiv mit einem Thema. Wenn ich dann ausgemalt bin, wende ich mich wieder etwas ganz anderem zu", so Henning.

Gegenstandslose Kunst ist nicht leicht zu fassen und wird nicht immer verstanden. In seiner Einführung zu Hennings Kunst auf der Vernissage am Donnerstag gab der Kunstkenner Gernot Wendler Tipps zur Betrachtung. "Man muss sich darauf einlassen. Ein bisschen Zeit braucht man natürlich. Man sollte mal auf das Ganze blicken, mal Einzelheiten genau betrachten, auch mal defokussieren. Irgendwann wird man familiär mit dem Bild", erklärte Wendler.

Die Ausstellung läuft bis zum 1. Oktober. Interessierte können sich jeden Tag von 8 bis 19 Uhr an der Rezeption des Beethovenstiftes melden, wenn sie die Ausstellung sehen möchten. Eintritt frei. (smx)

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