Fahrradverkehr in Bornheim Bau des Bürgerradwegs in den Rheinorten ist weiterhin nicht in Sicht

Bornheim · Seit mehr als zehn Jahren wird in Bornheim über den Bau eines sogenannten Bürgerradwegs durch Hersel, Uedorf und Widdig diskutiert. Die Gründe, warum das Projekt noch immer nicht realisiert ist.

 In Höhe des Herseler Friedhofs endet der kombinierte Fuß- und Radweg an der L300.

In Höhe des Herseler Friedhofs endet der kombinierte Fuß- und Radweg an der L300.

Foto: Stefan Hermes

Als unendliche Geschichte dürfte der geplante Bau eines sogenannten Bürgerradwegs entlang der Landesstraße 300 in die Annalen der Stadt Bornheim eingehen. Seit mehr als zehn Jahren wird über die 2,4 Kilometer lange Strecke zwischen der Richard-Piel-Straße in Hersel und der Stadtgrenze bei Widdig diskutiert. Gebaut ist sie bis heute nicht.

Nun stand das Thema auf Wunsch eines Uedorfer Bürgers auf der Tagesordnung des Bürgerausschusses. Das Ziel des Bürgerantrags: mit der Planung und Realisierung unverzüglich zu beginnen. Das sei allerdings so schnell nicht möglich, sagte Guido Broich, Leiter des Tiefbau- und Straßenverkehrsamts bei der Stadt. Auf Antrag der CDU im Bürgerausschuss nun soll der zuständige Mobilitäts- und Verkehrsausschuss die Verwaltung beauftragen, den Planungsstand und das weitere Vorgehen des Projekts darzulegen.

Bornheim hatte bereits 2011 einen Projektantrag gestellt

Das Thema beschäftigt die Politik seit 2012 – mal mehr, mal weniger. Damals hatten sich die Stadt und der Landesbetrieb Straßenbau über den Bau eines Bürgerradwegs verständig. 2011 hatte sich Bornheim um die Aufnahme in das Projekt des Landes NRW beworben.

Bei den Bürgerradwegen handelt es sich um ein Projekt des Landes NRW. Dabei geht es um Radwege an Landesstraßen, die gebaut werden sollen, für die aber aktuell kein Geld im regulären Bauprogramm des Landes eingeplant ist. Gebaut werden sollen solche Radwege mit einem geringeren Ausbaustandard, als es üblich ist, dafür aber günstiger und eigentlich schneller, als es sonst der Fall wäre.

2015 hatte das Projekt wegen Uneinigkeiten bei der Kostenverteilung vor dem Aus gestanden. Dann war 2020 doch eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Land und Stadt geschlossen worden, nach der Bornheim die baurechtliche Planung auf den Weg bringen sollte.

Ein anderer Radweg soll zuerst gebaut werden

Das ist bislang aber nicht passiert. Durch fehlendes Personal hätte keine Planung erstellt werden können, die Verfügbarkeit von Materialien, Handwerkern und Firmen erschwere aktuell die Situation, erläuterte Bürgermeister Christoph Becker.

Nach der Einstellung eines Radwegemanagers sollen zunächst einmal die angestauten Maßnahmen priorisiert werden. „Rad- und Gehwege haben für uns eine hohe Priorität, zumal die Stadt bis 2045 klimaneutral werden soll“, so Becker weiter. Auf einen konkreten Baubeginn entlang die L 300 wollte er sich aber nicht festlegen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Maßnahme in den nächsten ein bis zwei Jahren umgesetzt wird“, ergänzte Broich. Denn, so der Amtsleiter, Vorrang habe die Radpendlerroute, zumindest der Teil der Baumaßnahme, der gemeinsam mit Alfter gebaut wird.

CDU-Politiker Rüdiger Prinz betonte, wie wichtig ein schneller Ausbau des kombinierten Rad- und Gehweges zwischen Hersel und Widdig ist. Für die Umsetzung sah aber er noch kein Licht am Horizont. Wenn der Ausbau geplanter Radwege nach Notwendigkeit priorisiert werde, müsse die L 300 ganz weit vorne stehen“, sagte Thomas Schmitz (SPD).

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