Schutz vor dem Corona-Virus Nach den Weihnachtsferien gibt es PCR-Pool-Tests in Kitas in Bornheim

Bornheim · Nach den Weihnachtsferien werden in allen Bornheimer Kitas Lolli-Tests eingeführt. Die Politik hat nicht nur das beschlossen, sondern auch eine zusätzliche Regel für die städtischen Kitas.

 In den Bornheimer Kitas werden nach den Weihnachtsferien Lolli-Test eingeführt.

In den Bornheimer Kitas werden nach den Weihnachtsferien Lolli-Test eingeführt.

Foto: dpa/Michael Reichel

Nach den Weihnachtsferien wird es in allen Kitas auf Bornheimer Stadtgebiet zweimal pro Woche PCR-Lolli-Tests geben. Das hat der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung entschieden.

Lolli-Tests werden gruppenweise durchgeführt. Jedes Kind lutscht an einem Abstrichtupfer, die Tests gehen dann gesammelt an ein Labor, das sie zeitnah und anonym auswertet. Bei einem positiven Befund werden die Kinder nochmals einzeln getestet. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen alle Kinder der betroffenen Gruppe zu Hause bleiben.

Die Teilnahme an solchen Lolli-Tests ist freiwillig, die Eltern müssen der Testung zustimmen. In diesem Zusammenhang entschieden die Ausschussmitglieder, dass Kinder aus einer städtischen Einrichtung, die nicht an einer Testung teilgenommen haben, bis zur Vorlage eines negativen Ergebnisses eines individuellen PCR-Tests die Kita ebenfalls nicht besuchen dürfen, falls es in ihrer Gruppe ein positives Ergebnis in der Pool-Testung gibt. Die Stadt empfiehlt dieses Vorgehen auch den freien Kita-Trägern.

Das Land NRW zahlt drei Euro pro Lolli-Test

Das Land NRW finanziert jeden Pool-Text mit drei Euro. In Bornheim hatte die SPD das Thema angestoßen Die Antragsinitiative geht zurück auf die Ratsmitglieder Anna Peters und Thomas Schmitz, deren Kinder selbst im Kita-Alter sind. PCR-Testergebnisse seien deutlich sicherer und verlässlicher als der einfache Schnelltest, so Peters.

Der Antrag der SPD hatte sich aufgrund der Zuständigkeit der Stadt zunächst nur auf städtische Kitas bezogen. In Gesprächen mit den freien Trägern hatte die Stadt die Einführung der Lolli-Tests abgestimmt. „Wir wollen alle Maßnahmen ergreifen, um das Bildungsangebot aufrechtzuerhalten“, sagte Jugendamtsleiter Maruan Azrak in der Ausschusssitzung.

Die CDU hatte noch gefordert, bei den Lolli-Tests jeweils sofort zwei Proben zu nehmen: eine für den Pool-Test sowie eine Einzelprobe pro Kind. Dabei sollte der zweite Abstrich nur verwendet werden, wenn bei den Pool-Tests ein Abstrich positiv ist. „Das würde die Testqualität erhöhen und die Betreuungsqualität erhalten“, erklärte CDU-Mann Sascha Mauel.

Sieben Corona-Infektionen und drei Bornheimer Kitas

Bornheims Sozialbeigeordnete Alice von Bülow bezeichnete die Idee als „unverhältnismäßig“. Von Bülow: „Wir müssten diese Einzeltests für 100 Gruppen vorhalten. Da stehen Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis, zumal wir bisher in drei betroffenen Einrichtungen insgesamt nur sieben Infizierte haben“.

Ob alle Kinder bei den Gemeinschaftstestungen mitmachen werden, wird sich nun zeigen. „Man muss die Eltern auch reinholen. Sie werden nach und nach in das Pool-System einsteigen“, zeigte sich von Bülow optimistisch.

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