Pläne für eine Umgestaltung Das plant die Stadt Bornheim für den alten Herseler Bahnhof

Bornheim-Hersel · Vom Schandfleck zum Neubaugebiet: Die Stadt Bornheim hat Pläne für den Herseler Bahnhof und seinem Umfeld. Dazu gab es jetzt eine Bürgerversammlung.

 Nach den Planungen der Stadt Bornheim soll das alte Herseler Bahnhofsgebäude abgerissen werden.

Nach den Planungen der Stadt Bornheim soll das alte Herseler Bahnhofsgebäude abgerissen werden.

Foto: Axel Vogel

Der alte Herseler Bahnhof und sein Umfeld gehören sicherlich nicht zu den schönsten Ecken des Bornheimer Ortsteils. Das soll sich aber ändern. Schon seit Jahren ist die Neugestaltung des Areals ein Thema in der Politik, nun wird es konkret. Nachdem der Stadtrat im Mai die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans für das Areal beschlossen hatte, hatten jetzt die Bürger das Wort. Der Bahnhof sollte ebenso erhalten bleiben wie die Rechtsabbiegespur von der L 118 (Roisdorfer Straße) in die L 300 (Elbestraße): Unter anderem wurden diese Wünsche auf der gut besuchten Bürgerversammlung in der Herseler-Werth-Schule geäußert.

Überplant werden soll eine 0,8 Hektar große Fläche zwischen der Stadtbahnlinie 16 und der L 300 (siehe Grafik). Nach den Vorstellungen der Stadt soll ein Mischgebiet mit Wohnungen, Arztpraxen und Dienstleistungsunternehmen entstehen. Die meisten Grundstücke gehören derzeit der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), einige Flächen, vor allem entlang der Elbestraße, sind in Privatbesitz. Gespräche mit den Besitzern über einen Verkauf an die Stadt laufen bereits.

Zwei Bebauungsvarianten für den Bahnhof Hersel liegen auf dem Tisch

Auf dem Tisch liegen zwei Bebauungsvarianten mit fünf drei- beziehungsweise zweigeschossigen Gebäude. Während Variante 1 insgesamt 64 private Tiefgaragenplätze aufweist, sind es in Variante 2 nur 47. Die Anzahl öffentlicher Parkplätze ist mit 24 in beiden Varianten gleich. Zudem sind neben einem Geh- und Fahrradweg auch eine abschließbare Fahrradsammelstelle sowie 70 Fahrradabstellplätze vorgesehen.

In ihrer Entwurfsplanung hat die Stadt das Bahnhofsgebäude, bisher im Eigentum der HGK, überplant. Ein Abriss wäre demnach sehr wahrscheinlich. Für einige Besucher der Bürgerversammlung ist das ein Unding, sei doch das Gebäude neben denen in Wesseling und Urfeld noch eines der wenigen Originalgebäude der früheren Rheinuferbahn. „Das Gebäude bietet gerade jungen Herselern eine Identifikation mit dem Dorf. Man könnte dort etwas für junge Leute schaffen. In Hersel gibt es für sie nichts. Das wäre eine Riesenchance“, betonte ein Zuhörer, der außerdem mehrere Räume für Dokumentationen zur Dorfgeschichte nutzen wollte.

Dem stimmten viele Anwesende zu. Zudem wurde ein Gesamtkonzept für das Bahnhofsgebäude und die geplanten Neubauten gefordert, sei der Bahnhof doch die „Einflugschneise“ von Hersel. „Der zentrale Ortsbereich muss genutzt werden. Ich halte solch eine Leistung für falsch“, kritisierte ein Zuhörer die Entwurfsplanung. Kritisch wurde auch die Anzahl der öffentlichen Parkplätze gesehen. Falls es dort mehrere Arztpraxen geben sollte, seien zu wenige Parkplätze vorgesehen. Dieses Argument wollte Bornheims Erster Beigeordnete Manfred Schier nicht akzeptieren – mit Verweis auf eine Verkehrswende weg vom Auto.

Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr gefordert

Eine Anwohnerin aus der Gartenstraße störte sich an der geplanten Dreigeschossigkeit der Gebäude in der vorgelegten Bebauungsvariante 1. Diesen Einwand ließ Schier aus Kostengründen nicht gelten. „Bei einer Tiefgarage müssen die Baukörper entsprechende Volumina haben. Sonst wird es zu teuer“, sagte er. Thematisiert wurde auch die Verkehrssituation in der Roisdorfer Straße sowie am Verkehrsknotenpunkt rund um die Schranke der Stadtbahn.

Mit der Neuplanung soll auch die bisherige Rechtsabbiegespur an der L 118/L 300 wegfallen. Fahrradfahrer und Fußgänger queren die Landesstraße zwischen Bonn und Wesseling per Ampel. „Wenn mehr Familien dann hier wohnen, muss man vor allem dafür sorgen, dass die Kinder an der Kreuzung sicher sind“, betonte ein Zuhörer.

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