Stadt kauft Stromnetz Bornheim und Rheinenergie gründen Gesellschaft

BORNHEIM · Die Stadt Bornheim wird Miteigentümerin am Bornheimer Stromnetz. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Vertreter der Stadt und des Energieversorgers Rheinenergie am Dienstag im Bornheimer Rathaus.

Vertragsgegenstand war die Gründung der "Stromnetz Bornheim GmbH & Co. KG", die das Netz zukünftig betreiben soll. Die Stadt ist mit 51 Prozent an der Gesellschaft beteiligt, der Konzern wiederum hält 49 Prozent. Beide Parteien werden je einen Geschäftsführer stellen.

Über 100 Jahre lang gehörte das Stromnetz in Bornheim dem RWE-Konzern. Ende 2012 war der sogenannte Wegenutzungsvertrag ausgelaufen. Bereits 2010 hatte man sich in der Stadt Gedanken gemacht, wie es danach weitergehen soll. Letztendlich konnte sich Rheinenergie gegen drei andere Bewerber für ein partnerschaftliches Vorgehen durchsetzen.

Die Idee, als Kommune das Stromnetz alleine zu betreiben, sei schnell verworfen worden, sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler. "Das hätte unsere Möglichkeiten überstiegen."

Nach Angaben von Rheinenergie besteht das Bornheimer Stromnetz aus rund 720 Kilometer Kabel, 13.500 Hausanschlüssen und 210 Ortsnetzstationen, worunter kleine Trafohäuschen, aber auch große Umspannwerke fallen.

"Wir schneiden aus einem großen RWE-Bereich ein Stück raus", fasste Dieter Steinkamp, der Vorstandsvorsitzende von Rheinenergie, die Pläne zusammen. Nun muss mit dem RWE-Konzern über den Kauf verhandelt werden. Zuvor werde das Netz und sein Zustand allerdings umfassend inspiziert. Konkrete Zahlen zum Kaufpreis wollten die Beteiligen gestern nicht nennen. "Zum jetzigen Zeitpunkt wäre das unseriös", sagte Steinkamp. Das ganze werde sich aber im "Millionenbereich" abspielen.

Wie lange sich die Verhandlungen mit RWE hinziehen werden, konnte Steinkamp ebenso wenig sagen. "Solche Verhandlungen können Jahre dauern", sagte er. Allerdings sei er guten Mutes, im Jahr 2015 zu einem Abschluss zu kommen. Für die Bornheimer Bürger soll sich mit dem Betreiberwechsel nichts ändern. Eine Erhöhung des Netzentgelts sei nicht vorgesehen, versichern Stadt und Konzern. meu

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