Einzelhandel im Vorgebirge So steht es um verkaufsoffene Sonntage in Bornheim und Hersel

Bornheim · Noch gibt es keine Entscheidung, ob es in Bornheim in diesem Jahr vier verkaufsoffene Sonntage gibt. Allerdings hat sich die Gewerkschaft Verdi nun zu dem Thema gemeldet.

 Auch zum Herseler Herbst sollen die Geschäfte öffnen dürfen. Archivfoto: Kohls

Auch zum Herseler Herbst sollen die Geschäfte öffnen dürfen. Archivfoto: Kohls

Ob Geschäfte in Bornheim-Ort an drei Sonntagen in diesem Jahr und Läden in Hersel an einem Sonntag öffnen dürfen, steht zwar noch nicht fest. Allerdings sollte dem, sieht man von eventuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie ab, nichts mehr im Wege stehen. Denn: Sogar die Gewerkschaft Verdi, traditionell ein Gegner von Sonntagsöffnungen, hat signalisiert, den vier geplanten verkaufsoffenen Sonntagen keine Steine in den Weg zu legen.

Eigentlich wollte sich der Bornheimer Haupt- und Finanzausschuss bereits in der vergangenen Woche mit den sogenannten ordnungsbehördlichen Verordnungen über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonn- und Feiertagen befassen. Eine solche Verordnung bildet die rechtliche Grundlage dafür, dass Geschäfte öffnen dürfen.

Beschluss in den Bornheimer Stadtrat verschoben

Kaum aufgerufen, wurden die entsprechenden Tagesordnungspunkte auf Antrag der CDU einstimmig zur Beschlussfassung in die nächste Stadtratssitzung verschoben, da die „Stellungnahmen von Industrie- und Handelskammer und Verdi so kurzfristig vorlagen, dass wir keine Zeit zum Lesen hatten“, wie Michael Söllheim (CDU) sagte. Mittlerweile sind insgesamt drei Stellungnahmen zu den verkaufsoffenen Sonntagen öffentlich einsehbar.

Dass die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg und der Einzelhandelsverband Bonn-Rhein-Sieg-Euskirchen kein Problem mit den verkaufsoffenen Sonntagen haben, überrascht nicht. Der Einzelhandelsverband teilte sogar mit, dass er die Sonntagsöffnungen ausdrücklich befürworte. Gerade im Zuge der noch andauernden Pandemie und deren Auswirkungen sei es wichtig, den Einzelhandel zu unterstützen, schreibt der Vorsitzende Jannis Vassiliou.

Das sagt die Gewerkschaft Verdi zu den Plänen aus Bornheim

Die Gewerkschaft Verdi ist naturgemäß von verkaufsoffenen Sonntagen nicht begeistert. Darauf weist die stellvertretende Geschäftsführerin des Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen, Britta Munkler, in ihrem Schreiben an die Stadt auch hin. Verdi bittet, „den teilnehmenden Einzelhändlern und Einzelhändlerinnen mitzuteilen, dass Sonntagsarbeit von den Beschäftigten nur auf freiwilliger Basis erfolgen darf“, wie es in dem Schreiben heißt. Darüber hinaus führt Munkler aus, dass aus Sicht der Gewerkschaft, die formalen Kriterien für die Sonntagsöffnungen vorliegen.

Zulässig ist eine Sonntagsöffnung, wenn diese lediglich ein Anhängsel zu einer Veranstaltung ist und auf das Umfeld dieser begrenzt bleibt. In der Vergangenheit hatte Verdi geplante Sonntagsöffnungen auch in Bornheim vor Gericht angegriffen und so erreicht, dass die Geschäfte zur Großkirmes im September 2018 und zum Roisdorfer Martinimarkt im November desselben Jahres geschlossen bleiben mussten.

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