Hauptausschuss des Stadtrats Bornheim will Glasverbot an Karneval ausweiten

Bornheim · Nicht nur in Roisdorf, Kardorf und Waldorf, auch in Sechtem soll zum Karnevalszug ein Glasverbot herrschen. Ob das so kommt, muss die Politik in der kommenden Woche entscheiden.

 Lauter leere Flaschen: Nach den Karnevalszügen zeigt sich ein solches Bild an vielen Stellen. Die Stadt Bornheim will dem entgegenwirken.

Lauter leere Flaschen: Nach den Karnevalszügen zeigt sich ein solches Bild an vielen Stellen. Die Stadt Bornheim will dem entgegenwirken.

Foto: dpa

Die Stadt Bornheim will das Glasverbot an den Karnevalstagen ausweiten. Mit einer entsprechenden Verordnung wird sich der Hauptausschuss des Bornheimer Stadtrats in seiner Sitzung am Nikolaustag beschäftigen. Galt in der vergangenen Karnevalssession ein tageweises Glasverbot in Kardorf, Roisdorf und Waldorf, soll im kommenden Jahr auch eines für Sechtem erlassen werden.

Bei den Karnevalszügen in diesem Jahr hatten Stadt und Polizei mit Plakaten und Bannern auf das Glasverbot in den drei Ortsteilen hingewiesen. Zuvor hatte der Stadtrat das Verbot einstimmig beschlossen. Anlass für das Vorgehen von Stadtverwaltung und Politik sind der Kampf gegen Müll und vor allem der Schutz der Jecken vor Verletzungen durch Glasscherben und achtlos geworfene Fläschchen. Wie die Stadt vor den vergangenen tollen Tagen im Februar 2018 mitgeteilt hatte, seien im Jahr zuvor Glasscherben der Grund für fast jede dritte Verletzung an Karneval gewesen. Allein in Kardorf und Roisdorf hätten 2017 an Weiberfastnacht 74 Personen behandelt werden müssen.

Weniger Einsätze und Müll

Im Mai 2018 hatte die Stadt ihre Bilanz des Verbots vorgestellt. „Durch die Einführung entsprechender Glasverbote konnte die in der Vergangenheit zunehmend festzustellende Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung deutlich verbessert werden“, hatte es in schriftlichen Ausführungen der Stadt geheißen.

Die Anzahl der Schnittverletzungen, die in den zurückliegenden Jahren regelmäßig durch die Hilfsdienste zu versorgen waren, sei ausweislich der aktuellen Einsatzstatistiken erheblich zurückgegangen, so die Stadt damals weiter, und: „Sowohl die Zugveranstalter als auch die Hilfsorganisationen befürworten aufgrund der durchweg positiven Erkenntnisse eine Beibehaltung der eingeführten Glasverbote.“ Dazu kommt, dass laut Stadt deutlich weniger Glasabfall angefallen war.

Da das Glasverbot nun auch auf Sechtem ausgeweitet werden soll, ist die Verabschiedung einer neuen sogenannten ordnungsbehördlichen Verordnung notwendig. In Sechtem sei es ebenfalls zu vergleichbaren Problemen gekommen, heißt es in den aktuellen Unterlagen der Stadtverwaltung zur anstehenden Sitzung des Hauptausschusses.

Bußgeld bis 55 Euro möglich

Es habe nach Angaben der Stadt eine Vielzahl von Schnittverletzungen durch zerbrochene Flaschen und Gläser gegeben: „Das Alter der Patienten lag in der Regel zwischen 15 und 26 Jahren. Beim überwiegenden Anteil der Notfälle spielte auch der Alkoholkonsum eine Rolle. Insoweit stellt die Verbindung aus alkoholisierten Personen und auf den öffentlichen Flächen vorhandenen Glasscherben eine deutlich erhöhte Gefahr dar.“

Wie berichtet, war es nach dem Sechtemer Karnevalszug zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Nach den damaligen Angaben der Polizei hatten sich mehr als 100 Jugendliche auf dem Krausplatz aufgehalten. Es sei Alkohol geflossen, die Stimmung aggressiv gewesen. Als es zu Gewalt kam, hatten die anwesenden Beamten Verstärkung angefordert. Mehrere Personen zwischen 15 und 21 Jahren wurden von der Polizei an die Eltern übergeben oder wurden kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

Wie auch die alte Verordnung sieht die neue Regelung bei Verstößen eine Geldbuße in Höhe von bis zu 55 Euro vor, verbunden mit der Einziehung der verbotswidrig mitgeführten Flaschen und Gläser.

Der Bornheimer Hauptausschuss tagt am Donnerstag, 6. Dezember, ab 18 Uhr in Ratssaal. Der Tagesordnungspunkt zum Glasverbot ist öffentlich. Abschließend wird das Thema im Stadtrat am Donnerstag, 13. Dezember, behandelt.

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