Kooperation: Stadt Bornheim und Regionalgas Euskirchen Bornheim wird Miteigentümer des Gasnetzes

BORNHEIM · Die nächste Kooperation ist besiegelt: Gestern haben die Stadt Bornheim und die Regionalgas Euskirchen die Verträge für eine gemeinsame Gasnetzgesellschaft unterzeichnet.

 Bei der Vertragsunterzeichnung für die Gasnetzgesellschaft: (v.l.) Ralf Cugaly, Wolfgang Henseler, Egon Pützer und Christian Metze.

Bei der Vertragsunterzeichnung für die Gasnetzgesellschaft: (v.l.) Ralf Cugaly, Wolfgang Henseler, Egon Pützer und Christian Metze.

Foto: Henry

Damit ist die Stadt ab Januar Miteigentümer des Bornheimer Gasnetzes, das rund 290 Kilometer Leitungen und 9500 Hausanschlüsse umfasst. Bornheim hält 51 Prozent an der Gasnetz Bornheim GmbH & Co. KG, 49 Prozent gehören der Regionalgas. Der Konzern muss damit einen Teil des Gasnetzes abtreten, das seit seinem Ausbau 1953 komplett in seiner Hand war.

Für Bürgermeister Wolfgang Henseler stehen vor allem zwei Gedanken hinter der Beteiligung: Zum einen könne die Stadt so Einfluss auf die Entwicklung nehmen und zum anderen erwerbe sie Eigentum. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es ein guter Weg ist", sagte Henseler. "Es war uns wichtig, bei Themen, die die Infrastruktur der Stadt betreffen, eingebunden zu sein." Die Beteiligung am Gasnetz sei dabei aus Sicht der Stadt durch die Pachtvertragsregelung relativ risikoarm.

Die neue GmbH übernimmt nun das Gasnetz, das einen Wert von 19 Millionen Euro hat; Bornheim wird für seinen Anteil laut Kämmerer Ralf Cugaly bis Ende des Jahres 3,9 Millionen Euro an den Euskirchener Konzern zahlen. Dafür hat die Stadt Kredite aufgenommen, die sie innerhalb von 20 Jahren zurückzahlen wird. Der Betrieb bleibt bei der Regionalgas, die eine Pacht für die Netznutzung zahlt. "Für die Kunden ändert sich damit bei den Ansprechpartnern nichts", sagte Christian Metze, Geschäftsführer der Regionalgas, für die es die erste Kooperation dieser Art ist. Geschäftsführer der neuen Gasnetzgesellschaft sind Cugaly für die Stadt Bornheim und Egon Pützer für die Regionalgas.

Gut vier Jahre hat das laut Henseler "rechtlich nicht ganz einfache Verfahren" gedauert. Die Wegenutzung für das Gasversorgungsnetz war Ende 2012 ausgelaufen, die Stadt hatte Bewerber bereits 2010 aufgefordert, ihr Interesse zu bekunden. Im Mai hatten die Regionalgas und Bornheim den Konsortialvertrag geschlossen, der die Grundlagen der Zusammenarbeit regelt. Für die offizielle Gründung fehlte damals noch die Zustimmung der Bezirksregierung, die inzwischen vorliegt. Der Rat hatte die Vergabe der Netzkonzession für die kommenden 20 Jahre an die neue Netzgesellschaft bereits 2013 beschlossen.

Eine ähnliche Kooperation ist Bornheim auch beim Stromnetz eingegangen. Anfang Februar hatte sie dazu eine Gesellschaft mit der Rheinenergie gegründet. Sie übernimmt das Stromnetz vom RWE-Konzern, dem es mehr als 100 Jahre lang gehörte.

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