Chef aus den eigenen Reihen Bornheimer Europaschule hat neuen Schulleiter

Bornheim · Der Kölner Eike Brandt steht nun an der Spitze der Bornheimer Europaschule und will deren Profil weiter schärfen. Unter anderem soll der Bereich Digitalisierung ausgebaut werden.

 Erfahrener Pädagoge: Eike Brandt, Lehrer für Philosophie und Geschichte, tritt die Nachfolge von Christoph Becker an.

Erfahrener Pädagoge: Eike Brandt, Lehrer für Philosophie und Geschichte, tritt die Nachfolge von Christoph Becker an.

Foto: Axel Vogel

Nun ist es amtlich: Die Europaschule Bornheim hat mit Eike Brandt (49) einen neuen Schulleiter. Seine Ernennung hatte die schulfachliche Dezernentin Maria Dorn der Schulkonferenz kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs 2018/19 mitgeteilt.

Brandt folgt damit auf Klaus Breil (1989-2009) und Christoph Becker (2009-2017) – zwei Vorgänger, die die Entwicklung der Gesamtschule seit ihrer Gründung 1989 maßgeblich geprägt haben. Wie berichtet, war Becker nach fast 25 Jahren zum Januar als Dezernent in die Schulverwaltung der Bezirksregierung Köln gewechselt.

Sein Nachfolger Brandt, Kölner, verheiratet und Vater zweier Kinder, hatte sich zwar schon im Vorfeld seiner Bewerbung gute Chancen ausgerechnet, die Ernennung kam für ihn dennoch überraschend. Unter anderem musste er ein Eignungsfeststellungsverfahren und eine mündliche Prüfung zu schulrechtlichen Fragen durchlaufen, die dienstliche Beurteilung musste gut sein, und obendrein mussten der Schulausschuss der Stadt Bornheim und die Schulkonferenz ihr Votum abgeben.

„Ich habe mich sehr über das Ergebnis gefreut. Besonders über die positive Resonanz unserer Schulgremien“, sagte Brandt im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Erfahrungen in einer Leitungsfunktion hat der Lehrer für Philosophie und Geschichte, der im Jahr 2000 zur Europaschule kam, seit 2008 als Oberstufenkoordinator gesammelt. „Es ist eine tolle Schule, und sie liegt mir sehr am Herzen. Nun kann ich als Schulleiter das Profil der Schule weiter schärfen und die Schule in die Zukunft führen.“

Angedacht ist auch eine Entschleunigung des Schulalltags

Viel zu verändern gebe es allerdings nicht, denn der Standard der Lernangebote sei ausgesprochen gut, das Schulklima hervorragend, und die Abschlüsse der Schüler zeigten eine hohe Qualität. Allerdings will Brandt den Bereich Digitalisierung weiter ausbauen.

Dadurch, dass die Europaschule 2016 als erste Gesamtschule in NRW ins nationale Exzellenz-Schulnetzwerk MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) aufgenommen wurde, kann sie demnächst am Projekt „Schul-Cloud“ des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts teilnehmen. Damit sollen der Schulunterricht sowie die Vernetzung zwischen Lehrern und Schülern und innerhalb des Kollegiums verbessert und nebenbei die Datenübertragung sicherer gemacht werden.

Verbessert werden soll auch der Bereich „Gesunde Schule“. „Wir überlegen eine weitere Entschleunigung des Schulalltags. So könnten Unterrichtsstunden und Pausen anders geregelt werden“, kündigte Brandt an. Wichtig war und ist dem neuen Leiter der Europagedanke, der die Schule seit der Gründung stets getragen hat. „Das ist gerade in den heutigen Zeiten ausgesprochen wichtig.“

Daher freut es ihn besonderes, dass der vierte Demokratietag in NRW unter dem Motto „Wir sind Demokratie“ am 8. November in seiner Schule stattfinden wird. Dann werden mehr als 300 Schüler aus ganz NRW ab 10 Uhr in einem Barcamp diskutieren. „Die politische Bildung ist untrennbar mit dem Gedanken der Demokratie verbunden“, findet Brandt. Und dazu gehört für ihn auch die Idee Europa.

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