Bad macht 740.000 Euro Verlust Bornheimer Freizeitbad zieht die Preise an

Bornheim · Das Bornheimer Hallenfreizeitbad hat 2016 einen Verlust von fast 740.000 Euro gemacht. Als Konsequenz erhöht der Stadtbetrieb Bornheim die Tarife am Wochenende.

 Nasse Abkühlung: Jugendliche amüsieren sich im Bornheimer Schwimmbad.

Nasse Abkühlung: Jugendliche amüsieren sich im Bornheimer Schwimmbad.

Foto: Roland Kohls

Wer am Wochenende die Sauna im Bornheimer Hallenfreizeitbad nutzen will, muss ab Mitte September tiefer in die Tasche greifen. Bei seiner jüngsten Sitzung hat der Verwaltungsrat des Stadtbetriebs Bornheim (SBB) einstimmig eine Preiserhöhung beschlossen. Ab Samstag, 16. September, müssen erwachsene und jugendliche Saunabesucher an Samstagen, Sonntagen sowie an Feiertagen einen Zuschlag zahlen. Dieser beträgt beim Zeittarif (vier Stunden) einen Euro sowie zwei Euro bei der Tageskarte.

Die Vier-Stunden-Karte für Erwachsene kostet für vormittags 5,60 Euro und sonst zehn Euro. Jugendliche zahlen 4,50 Euro beziehungsweise 8,90 Euro – jeweils zuzüglich des Schwimmbadeintritts. Die Sauna-Tageskarte – zuzüglich des Schwimmbadeintritts – kostet 12,30 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 11,20 Euro (Jugendliche).

„Vor dem Hintergrund der durchgeführten Organisationsuntersuchung und den Ansätzen zur Personaleinsparung sollen die Besucher an Wochenenden und Feiertagen anteilig an den Mehrkosten für Personalkosten an diesen Tagen beteiligt werden“, heißt es in einer Stellungnahme des Stadtbetriebs an den Verwaltungsrat.

In der Sitzung sagte SBB-Vorstand Ulrich Rehbann, dass es bei den Eintrittspreisen noch Luft nach oben gebe. „Ein Euro beziehungsweise zwei Euro am Wochenende sind verkraftbar“, meinte Rehbann. Die Mitarbeiter des Schwimmbads würden nach Tarif bezahlt und erhielten entsprechende Zuschläge.

Zugleich betonte Rehbann, dass das Bornheimer Schwimmbad defizitär sei. Was das in Zahlen heißt, ist dem Bericht von Ulrich Feck von der BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu entnehmen. Feck zufolge weist die Bilanz des Hallenfreizeitbads im Jahr 2016 ein Defizit in Höhe von gut 739.000 Euro aus. Im Vergleich zu 2015 hat sich der Verlust nochmals um rund 8500 Euro erhöht. Vor allem sind im vergangenen Jahr rund 17 600 Euro weniger aus Eintrittsgeldern in die Kasse geflossen als 2015. „Dieses resultiert im Wesentlichen aus geringeren Besuchszahlen im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 von rund 2,1 Prozent“, schreibt Feck in seinem Bericht.

Der Statistik des Stadtbetriebs zufolge kamen 2015 195.732 Besucher ins Bad. 2016 waren es 191.672 Menschen. Zum Vergleich: 2014 zählte das Bad 185.660 Besucher. Für das laufende Jahr hat der Stadtbetrieb die Besuchszahlen aktuell bis einschließlich April aufbereitet. So besuchten 51.723 Personen das Bad seit Januar.

Der Bilanz zufolge hat das Schwimmband im Jahr 2016 rund 991.000 Euro an Erlösen und Erträgen eingenommen. Dem gegenüber stehen indes verschiedene Ausgabenposten, von denen der Materialaufwand (rund 637.000 Euro) und die Personalkosten (rund 832 000 Euro) die größten Posten sind. Nimmt man die anderen Ausgaben noch dazu, ergibt sich ein Defizit von gut 739.000 Euro. Laut Feck sind solche Zahlen aber typisch für so ein Bad: „Es ist nun einmal teuer.“

Ungeachtet des Verlustes kommt der Stadtbetrieb mit seinen sämtlichen Sparten (ohne Wasserwerk) auf einen Jahresüberschuss von fast 405.000 Euro, der an die Stadt abgeführt wird. Vonseiten des Wasserwerks fließen wiederum knapp 342.000 Euro Jahresgewinn in die Stadtkasse.

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