Schulpsychologischer Dienst Bornheimer Nebenstelle berät Schüler, Eltern und Lehrer

BORNHEIM · Ende der Woche ist es so weit - in Nordrhein-Westfalen werden die Halbjahreszeugnisse ausgegeben. Am Freitag halten die Schüler der weiterführenden Schulen die Bilanz ihrer Leistung in den Händen, Grundschulen dürfen die Dokumente vom 3. bis einschließlich 7. Februar verteilen. Nicht für jeden Schüler ist der Zeugnistag ein Freudentag: Oftmals fällt das Ergebnis anders aus als gewünscht oder erwartet.

 Viele Schüler in Deutschland bekommen in diesen Tagen ein Halbjahreszeugnis. Diese zeigen, wo es gut läuft und wo man noch ein bisschen zulegen sollte.

Viele Schüler in Deutschland bekommen in diesen Tagen ein Halbjahreszeugnis. Diese zeigen, wo es gut läuft und wo man noch ein bisschen zulegen sollte.

Foto: dpa

Zwar entscheidet das Halbjahreszeugnis nicht über eine Versetzung - dennoch sollte seine Bedeutung nicht unterschätzt werden. "Das Zwischenzeugnis zeigt Tendenzen auf und macht klar, in welchen Bereichen Defizite bestehen und wo noch einmal Gas gegeben werden muss", erklärt Kerstin Fine von der Schulpsychologischen Beratungsstelle in Bornheim. Vor allem im letzten Grundschuljahr hat das Zwischenzeugnis seinen "großen Auftritt" - denn mit diesem Zeugnis "bewerben" sich die Kinder an der weiterführenden Schule. Die Weichen für die Schullaufbahn werden gestellt.

Seit 35 Jahren steht die Bornheimer Nebenstelle des schulpsychologischen Dienstes des Rhein-Sieg-Kreises, die für Bornheim und Alfter zuständig ist, Schülern aller Schulformen und deren Eltern beratend zur Seite. Dass die Beratungsstelle zur Zeit der Zeugnisausgabe vermehrt in Anspruch genommen wird, kann Kerstin Fine kaum mehr beobachten.

"Es ist eher die Zeit vor den Zeugnissen, im Anschluss an die Elternsprechtage, in der die Eltern hilfesuchend auf uns zukommen", erklärt sie. Dass Schüler sich an die Beratungsstelle wenden, sei eher selten. "Wenn überhaupt sind es eher ältere Schüler, die sich beispielsweise über eine bessere Organisation ihrer Arbeitsweise informieren wollen."

Die Situation, dass sich Schüler mit einem schlechten Zeugnis nicht nach Haus trauen, sei mittlerweile nur noch selten gegeben, meint Maria Buchholz-Engels, Leiterin der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreise. "Wir haben festgestellt, dass die Schulen sich bemühen, die Eltern stärker mit einzubeziehen. Wenn Probleme auftreten, wird den Eltern dies früher mitgeteilt, so dass sie beim Blick auf das Zeugnis nicht aus allen Wolken fallen."

Darüber hinaus habe sich die Beratungsqualität, besonders was die Wahl der Schulform betrifft, verbessert. Aus diesem Grund hat sich auch das "Zeugnistelefon", das lange Zeit zum Halbjahr und auch zum Schuljahresende eingerichtet wurde, überholt. "Meist sind es nicht die Kinder, die sich weinend und ratlos an uns wenden, sondern die Eltern", weiß Buchholz-Engels.

Ziel der Beratung sei es, durch eine konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten an der Überwindung der Schwierigkeiten zu arbeiten und Lösungswege aufzuzeigen. Die Mitarbeiter unterliegen einer strengen Verpflichtung zur Verschwiegenheit. "Eltern können unsere Hilfe in Anspruch nehmen, ohne dass die Schule davon erfährt. Nur wenn es gewünscht wird, nehmen wir Kontakt auf und bringen unsere Vorschläge ein."

Auch Lehrer nutzen das Angebot des Schulpsychologischen Dienstes. "Bei schwierigen Schülern oder Klassen geraten auch Pädagogen manchmal an ihre Grenzen. Durch Unterrichtsbesuche versuchen wir, die Probleme zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln", so Fine. Dabei stehen nicht unbedingt die weiterführenden Schulen im Fokus. "Häufiger hospitieren wir an Grundschulen - auch deshalb, weil die Klassenlehrer hier noch mehr Zeit mit ihren Schülern verbringen und so intensiveren Kontakt haben."

Im vergangenen Jahr feierte der Schulpsychologische Dienst des Kreises, der allen 19 Städten und Gemeinden zur Verfügung steht, sein 40-jähriges Bestehen. Die Nebenstelle in Bornheim ist räumlich integriert in die Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Kreises. Die beiden Schulpsychologinnen Anne-Christine Kraemer und Kerstin Fine arbeiten eng mit dem Siegburger Team zusammen.

Info: Kontakt: Psychologische Beratungsstelle, Brunnenallee 31, in Roisdorf, 02222/9279800. Sprechstunden: Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr, zudem Montag, Mittwoch und Donnerstag von 13.15 bis 16.30 Uhr. Das Angebot ist kostenlos.

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