Bornheimer Seniorenvertretung Bornheim hat einen neuen Seniorenbeirat gewählt. Dafür wollen sich die Vertreter einsetzen

Bornheim · Mehr Barrierefreiheit, Repair-Cafés und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit: Der neue Seniorenbeirat will Bornheim zu einer seniorenfreundlichen Stadt machen

 Die Vertreter des Seniorenbeirats um Vorsitzende Gabriele Knütter (vorne, 4.von rechts).

Die Vertreter des Seniorenbeirats um Vorsitzende Gabriele Knütter (vorne, 4.von rechts).

Foto: Susanne Träupmann

Die Coronapandemie hatte die Wahlen zum Bornheimer Seniorenbeirat verhindert, in diesem Jahr wurden sie mit zweijähriger Verspätung nachgeholt. Bei der konstituierenden Sitzung im Ratssaal wurde die bisherige Vorsitzende Gabriele Knütter wiedergewählt. Die 72-Jährige setzte sich mit zehn der 15 abgegebenen Stimmen gegen den Breniger Kandidaten Horst Freiberg durch und geht damit nun in ihre zweite Amtszeit.

Seit der Gründung des Seniorenbeirats 2010 engagiert sich die Rösbergerin ununterbrochen im Vorstand des Gremiums, zunächst als stellvertretende Vorsitzende und seit sieben Jahren als Chefin. Knütter zur Seite stehen als erste und zweite Stellvertreter der Walberberger Dieter Wirth und der Roisdorfer SPD-Kommunalpolitiker Harald Stadler. Als Mitkandidatin um die Stellvertretung erhielt die bisherige zweite Stellvertreterin Madeleine Will (Merten) nur zwei der abgegebenen Stimmen.

14 Männer und Frauen werden die Senioren aus den einzelnen Ortschaften in den nächsten Jahren vertreten. Die Amtszeit läuft bis 2025, denn der Seniorenbeirat wird parallel zur Kommunalwahl gewählt. Eine zusätzliche Stimme samt Stellvertretung haben die Heimbeiräte der sechs Heime in dem Gremium.

Intensiverer Kontakt zur Verwaltung gewünscht

In ihrer Bewerbungsrede forderte Knütter einen intensiveren Kontakt mit Verwaltung und Ausschüssen. Eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit soll auf die Bedürfnisse der älteren Menschen hinweisen. „Wir möchten die Umsetzung der Barrierefreiheit in Bornheim realisieren, damit Bornheim zur ersten seniorenfreundlichen Stadt im Rhein-Sieg-Kreis wird“, sagte die 72-Jährige kämpferisch. Zufrieden zeigte sich die studierte Sozialpädagogin mit den Errungenschaften der vergangenen Legislaturperiode: Eingeführt wurden Taschengeldbörse, Notfallkarte und ein regelmäßiger Bouletreff. Ein Computerkursus, der wegen Corona ausgesetzt worden war, wird fortgeführt. Das Projekt „Sprachpaten in den Grundschulen“ werde sowohl von den Senioren als auch den Schulen gut angenommen.

Repaircafés in Planung

Pläne für die Zukunft hat der Seniorenbeirat viele. So sollen Repaircafés in den Ortsteilen eingerichtet werden. Der Beirat möchte in Zukunft auch in allen Ortsausschüssen vertreten sein. Ein großes Projekt, das sogenannte Mehrgenerationenquartier, soll vorangetrieben werden, machte Knütter deutlich. Stadler will sie bei der Umsetzung mit all seiner Erfahrung als Kommunalpolitiker kräftig unterstützen. Als ehemaliger Drucker und früherer Betriebsrat seines Unternehmens „weiß ich, wie man die Sorgen der Bürger weitergibt“.

Lange Erfahrung im Seniorenbeirat bringt der 70-jährige Dieter Wirth aus Walberberg mit. Seit acht Jahren ist der ehemalige Direktor eines Zement- und Betonwerkes im Beirat aktiv ist und kümmert sich schwerpunktmäßig um die Gestaltung der Webseite, eine Aufgabe, die er weiterführen wird. Intensivieren möchte der Rentner vor alle den Kontakt zu Jugendlichen und so hofft er auf eine Reaktivierung des Kinder- und Jugendparlaments.

Unterstützung bei Anträgen

Für Bürgermeister Christoph Becker, der die Durchführung der Wahlen leitete, erfüllt der Seniorenbeirat im gesellschaftlichen Gefüge eine wichtige Rolle, da „es dabei um Teilhabe geht“. In dem Zusammenhang appellierte er an den Seniorenbeirat, sich stärker in einzelne Projekte der Ortsteile einzubringen. Auch beim Ausfüllen von Anträgen wie bei der Grundsicherung oder den Energiekosten wolle der Beirat künftig unterstützen: „Wir werden uns da engagieren“, so Knütter.

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