30. Bornheimer Krippenausstellung Bornheimer zeigen alpenländische bis rheinische Krippen

BORNHEIM · Bornheimer Krippenfreunde zeigen rund 70 verschiedene Krippen im katholischen Pfarrzentrum und erklären, was eine alpenländische von einer rheinischen Krippe unterscheidet.

 Besucher begutachten die detailverliebten Krippen im katholischen Pfarrzentrum.

Besucher begutachten die detailverliebten Krippen im katholischen Pfarrzentrum.

Foto: Axel Vogel

Weihnachten ohne Krippe – für die Bornheimer Krippenfreunde und viele Familien einfach unvorstellbar. Und da bekanntlich geteilte Freude gleich doppelte Freude bringen soll, zeigen die Krippenfreunde alljährlich ihre Hauskrippen interessierten Bürgern. Im katholischen Pfarrzentrum hatten sie am vergangenen Wochenende zum 30. Mal zur Krippenausstellung eingeladen. 45 Aussteller zeigten ihre rund 70 Krippen: Von der aus einem Baumstamm geschnitzte Krippe aus Oberammergau von Maria Breuer bis hin zur Krippe von Sandra Schmitz-Degel, die alle Figuren aus Stoff selbst gemacht hat. Es gab Krippen aus dem Jahr 1900 ebenso wie aus der heutigen Zeit.

Krippen werden in vielen Familien weitergegeben und oft gibt es gleich mehrere Exemplare. Mit viel Liebe werden sie oft gebaut, gebastelt und erweitert. Dabei zeigen sich unterschiedliche Vorlieben für die verschiedenen Stile. „Es gibt zum Beispiel orientalische, rheinische oder alpenländische“, erklärt Heinz-Willi Acker, Sprecher der Krippenfreunde Bornheim. Er weiß auch, an welchen Merkmalen man die Krippen entsprechend zuordnen kann: „Bei den rheinischen Krippen kann man davon ausgehen, dass sie Strohdächer haben.“ Wenn man früher kein Stroh zur Hand hatte, habe man die Strohmatten verwendet, in die damals Weinflaschen eingewickelt waren. Acker selbst bevorzugt die alpenländischen Krippen, erkennbar an den mit Holzschindeln gedeckten Dächern. Bei seinen Krippen nutzt er echte alte Holzschindeln aus Südtirol. „Die sind mitunter 100 Jahre alt und haben dort auf einem Dach gelegen“, erzählt er. Er erstehe sie von Dachdeckern vor Ort und zahle gerne dafür. Er habe auch schon einmal eine Charge von 200 Jahre alten Holzschindeln gekauft. Aufgeschnitten mittels einer Bandsäge und auf ihren Zustand überprüft, deckt er damit die Dächer von Kapellen, Ställen und Wohngebäuden seiner alpenländischen Krippen.

Liebgewordene Tradition

Eine der ausgestellten Krippen sei ein Speicherfund gewesen: In der Kulisse eines Bergdorfes zeigt sie auf mehreren Ebenen das dörfliche Leben in verschiedenen Szenen. Während auf der oberen Ebene Maria, Josef und das Jesuskind Besuch von den Heiligen Drei Königen erhalten, hütet auf einer anderen Ebene die Magd ihre Gänse, andere Dorfbewohner treffen sich am Brunnen.

Den Anstoß zu den Bornheimer Krippenausstellungen hatten in den 1980er Jahren Karl Muhr und Hermann Klein gegeben, wie Acker erläuterte. 25 Jahre lang hatten die Ausstellungen unter der Regie von Cäcilia Bornheim stattgefunden, 2012 die letzte. Als die Ausstellung im Jahr 2013 ausgefallen war, hätten das viele bedauert, so Acker. Um die Tradition fortzuführen, habe sich der Zusammenschluss der Krippenfreunde gebildet. Seither bereiten sie die Ausstellung vor, stellen lange Reihen von Tischen auf, dekorieren den Raum mit Tannenbäumen und suchen die passende Weihnachtsmusik als Hintergrund aus. Der Erlös aus dem Cafeteriaverkauf wird gespendet

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