Spenden für Kinder und Jugendliche Bürgerstiftung Bornheim feiert 15-jähriges Bestehen

Bornheim · Wo die Stadt Vereinen, Schulen und Kitas nicht helfen kann, springt die Bürgerstiftung Bornheim finanziell ein. Los ging alles vor 15 Jahren - mit einer Spende von Comedian Bernd Stelter.

 Ulrich Rehbann schüttelt als Vorsitzender der Bürgerstiftung Bornheim auch selbst die Sammelbüchse.

Ulrich Rehbann schüttelt als Vorsitzender der Bürgerstiftung Bornheim auch selbst die Sammelbüchse.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Ob Voltigierpferd, Spielezirkus, Schüleraustausch, Bewegungstherapie oder Selbstbehauptungskurs – wann immer in Bornheimer Kinder- und Jugendeinrichtungen die finanziellen Mittel für besondere Projekte zu knapp sind, springt die Bornheimer Bürgerstiftung in die Bresche.

Unter dem Motto „Unsere Kinder – unsere Zukunft“ hat sich die Stiftung die Förderung von Bildung und Erziehung, von Völkerverständigung und Integration sowie die Unterstützung von Jugendhilfe und Jugendpflege in der Stadt Bornheim auf die Fahnen geschrieben. 2005 gegründet, setzt sich die Bürgerstiftung seit 15 Jahren für junge Menschen im Stadtgebiet ein.

Groß gefeiert wird das Jubiläum aufgrund der Corona-Krise nicht, meint Ulrich Rehbann, der die Gründung der Stiftung seinerzeit in die Wege leitete und gemeinsam mit Walter Klemmer, Gottfried Düx und Karin Jaritz den Stiftungsvorstand bildet. „Vielleicht wird eine kleine Jubiläumsfeier bei der Stifterversammlung im September nachgeholt.“

Angefangen hatte alles mit zwei Spenden des in Hersel lebenden Comedians, Moderators und Schriftstellers Bernd Stelter. Nach Absprache mit dem damaligen Bornheimer Bürgermeister Wilfried Henseler kamen diese der Arbeit der Bornheimer Streetworker zugute. Als Stelter dann bei einer Quizshow 37.500 Euro für soziale Projekte gewann, war Kreativität gefragt, denn die Summe war zu hoch, um sie allein den Streetworkern zur Verfügung zu stellen.

Rehbann schlug Stelter Stiftung vor

Hier kam der damalige Sozialdezernent und heutige Vorstand des Bornheimer Stadtbetriebs, Ulrich Rehbann, ins Spiel. Er stellte Henseler und Stelter das Konzept einer Stiftung vor. „Ich hatte damals schon länger den Gedanken gehabt, eine Stiftung zur Unterstützung der Jugendarbeit in Bornheim zu gründen“, erklärt Rehbann. „Mit den 37.500 Euro war schon ein großer Teil des zur Gründung einer Stiftung notwendigen Grundkapitals von 50.000 vorhanden.“ Zusammen mit dem Stadtjugendring wurden weitere Stifter geworben. Am 1. Juni 2005 unterzeichneten schließlich 31 Personen und gründeten somit die Bornheimer Bürgerstiftung mit einem Kapital von knapp 64.000 Euro. 

Seitdem ist viel passiert. Wer einen Blick auf die Homepage der Bürgerstiftung wirft – die übrigens von der Schülerfirma der Bornheimer Europaschule WebTeam5 betreut wird – findet eine beeindruckende Zahl geförderter Projekte. „Im Schnitt stehen uns pro Jahr 15.000 Euro zur Verfügung“, erklärt Rehbann. Bedingung für die Förderung ist, dass das Geld Kindern und Jugendlichen in Bornheim zugutekommt. „Außerdem darf die Stiftung keine Aufgaben übernehmen, die zu den Pflichtaufgaben der Stadt im Sinne der Gemeindeordnung gehören“, fasst Rehbann zusammen.

Letztlich komme es auf die Kreativität der Antragsteller an. Beim Antrag zum Projekt „Voltigierpferde“ der Kita Pusteblume habe man nicht schlecht gestaunt, dass es sich nicht um echte, sondern um hölzerne Tiere handelte. Jüngst leistete die Bürgerstiftung einen Zuschuss für ein musikpädagogik-Projekt im neuen Waldkindergarten Merten. Eine Kita in Kardorf freute sich über Hilfe zur nachhaltigen Baumbepflanzung auf ihrem Grundstück. Weiterhin kommen zehn Prozent der Stiftungserträge der aufsuchenden Jugendarbeit in Bornheim zugute.

53 Stifter sind beteiligt

Momentan liegt das Kapital bei rund 169.000 Euro, die Anzahl der Stifter ist seit der Gründung auf 53 geklettert. Hauptsponsor ist nach wie vor Bernd Stelter. Mehr als 100.000 Euro sind durch ihn inzwischen in die Stiftung geflossen. Dabei ist der Comedian außerordentlich kreativ: Ob es Gewinne aus den zahlreichen Quizsendungen sind, ein Selfie mit ihm gegen eine Spende, Sammelbüchsen zu seinen 25- und 30-jährigen Bühnenjubiläen oder Aktionen vor Ort, als er beispielsweise für den guten Zweck an der Kasse eines Drogeriemarkts saß – immer denkt er an die Bornheimer Bürgerstiftung.

„Die Bürgerstiftung ist ein Erfolgsmodell“, resümiert Rehbann nicht ohne Stolz. Allein das dauerhaft niedrige Zinsniveau, das eine Arbeit allein aus den Erträgen des Stiftungskapitals unmöglich macht, dämpft die Freude ein wenig. Für die Zukunft wünscht sich Rehbann, dass mehr junge Menschen bei der Stiftung mitarbeiten. „Eine Bürgerstiftung lebt durch die Ideen und Aktivitäten ihrer Stifterinnen und Stifter“, erklärt Rehbann.

Mitwirken wird leicht gemacht: Ab einem einmaligen Betrag von 250 Euro wird man Stifter und kann auf Wunsch im Stiftungsrat mitarbeiten. Dieser besteht derzeit aus zehn Personen und beschließt über die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel. „Wer Lust hat, in der Bornheimer Bürgerstiftung mitzuarbeiten, ist herzlich willkommen“, so Rehbann.

Weitere Infos zur Bornheimer Bürgerstiftung: www.bornheimer-buergerstiftung.de

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