Kinderbetreuung in Bornheim und Bonn Evangelische Kirchengemeinde Hersel will ihre Kitas abgeben

Bornheim/Bonn · Die evangelische Kirchengemeinde Hersel will ihre Kitas in Bonn-Buschdorf und Bornheim-Sechtem abgeben. Zugleich betont die Gemeinde, dass die Kitas nicht geschlossen werden sollen. Das sind die Hintergründe.

 Die Kita Arche befindet sich im Bornheimer Stadtteil Sechtem.

Die Kita Arche befindet sich im Bornheimer Stadtteil Sechtem.

Foto: Matthias Kehrein

Die evangelische Kirchengemeinde Hersel plant, die Trägerschaft ihrer beiden Kitas aufzugeben. Das hat das Presbyterium um seinen Vorsitzenden, Pfarrer Steffen Sorgatz, bekannt gegeben. Noch steht nicht fest, unter welchem Dach die Einrichtungen künftig betrieben werden sollen. Als Zieldatum für den Wechsel der Trägerschaft nennt die Gemeinde den Sommer 2023, nach dem Ende des Kita-Jahres 2022/23.

Bei den beiden Kitas handelt es sich um den evangelischen Kindergarten im Bonner Stadtteil Buschdorf sowie um die Kita Arche in Bornheim-Sechtem. Die Kirchengemeinde, 1963 gegründet, umfasst die Bornheimer Stadtteile Hersel, Uedorf, Widdig und Sechtem sowie den Bonner Stadtteil Buschdorf. Früher war auch Urfeld ein Teil der Gemeinde. Der Ort wechselte aber schon vor Jahrzehnten zur Wesselinger Kirchengemeinde.

Beide Kitas sind zweigruppig

Die Kitas haben eine lange Tradition und existieren seit 1975 (Buschdorf) beziehungsweise seit 1979 (Sechtem). Beide Einrichtungen sind nach Angaben der Kirchengemeinde zweigruppig, in Buschdorf mit insgesamt 50 Kita-Plätzen und in Sechtem mit 30 Kita-Plätzen, davon bis zu sieben für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.

Wie Sorgatz in der Mitteilung des Presbyteriums betont, ist keinesfalls geplant, die Kitas zu schließen. Vielmehr gehe es darum, „dass beide Kindertagesstätten verlässlich weiter geöffnet bleiben“, eben nur unter einem anderen Dach. „Die Entscheidung fiel dem Presbyterium sehr schwer, weil beide Einrichtungen seit vielen Jahren fest zur Gemeindearbeit dazugehören – jede mit unterschiedlichen Schwerpunkten“, teilt Sorgatz weiter mit.

Dass das Presbyterium nun die Trägerschaft abgeben will, hat nach Angaben der Kirchengemeinde nichts mit der Arbeit in beiden Einrichtungen zu tun. Vielmehr sei die Trägerarbeit nicht mehr leistbar. „Ein Träger, der vorwiegend aus Ehrenamtlichen, die meist selbst berufstätig und dazu Laien sind, kann seiner Aufgabe aus Sicht des Presbyteriums nicht ausreichend gerecht werden“, erläutert Sorgatz.

Weniger Pfarrer für die evangelische Kirchengemeinde Hersel

Damit zu tun habe auch, dass das Pfarrpersonal in Hersel von zwei Personen auf eine gekürzt wurde und in naher Zukunft durch das Pfarrstellenrahmenkonzept der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Evangelischen Kirchenkreis Bonn weiter gekürzt werde. Sorgatz: „Diesen Entwicklungen muss das Presbyterium Rechnung tragen und sich auf die Zukunft vorbereiten.“ Ungeachtet der Abgabe der Kitas will sich die Gemeinde weiter im Bereich Kinder, Jugend und Familie engagieren.

Und wer soll die Kitas übernehmen? „Es wird favorisiert, die Einrichtungen möglichst an einen evangelischen Träger abzugeben, damit die religionspädagogische Arbeit weitergeführt wird und die Ziele und Konzepte der Einrichtungen beibehalten werden können“, heißt es in der Mitteilung von Sorgatz. Die Betreuungsverträge sollten übernommen werden, damit die Familien weiter sichere Kita-Plätze haben. Außerdem werde sich das Presbyterium dafür einsetzen, dass alle Erzieherinnen übernommen werden.

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