Nahverkehr in Bornheim Busse sollen aus Friedrich- und Rathausstraße verbannt werden

Bornheim-Roisdorf · Anwohner in Roisdorf gründen eine Anliegergemeinschaft. Ratsherr Harald Stadler errechnete 252 Busfahrten pro Tag durch die Straßen. Die Haltestellen sollen nun verlegt werden.

 Ein Bus der Linie 633 fährt auf der Roisdorfer Friedrichstraße in Richtung Alfter und Duisdorf.

Ein Bus der Linie 633 fährt auf der Roisdorfer Friedrichstraße in Richtung Alfter und Duisdorf.

Die Einladung zur Anliegerversammlung, zu der der Roisdorfer Ratsherr Harald Stadler am Montag ins Gasthaus „Zur Gemütlichen Ecke“ eingeladen hatte, war mit der Frage „Kein Linienbusverkehr auf der Friedrich- und Rathausstraße?“ überschrieben.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung, an der 24 Anwohner teilnahmen, machte das ehemalige CDU-Ratsmitglied Paul Jülich jedoch klar, dass hinter diesen Satz kein Fragezeichen, sondern ein dickes Ausrufezeichen gehöre. „Wenn wir Kompromisse machen, erreichen wir gar nichts“, lautet seine Überzeugung.

Bevor sich Jülich und andere Anlieger zu Wort meldeten, stellte Stadler die Belastung der Anlieger durch den Linienbusverkehr dar. 62 Fahrten der Linie 633 errechnete er pro Tag für die Friedrichstraße. Die Rathausstraße kommt mit den Linien 817, 633 und 818 sogar auf 190 Fahrten pro Tag. „Man kann sagen, dass durchschnittlich alle 5,4 Minuten ein Bus durch die Rathausstraße fährt“, erläuterte Stadler. Dies sei nicht länger zumutbar. Für Stadler stellen drei Haltestellen an der Bonner Straße auf Höhe des Roisdorfer Bahnhofs, vor dem neuen Einkaufszentrum sowie gegenüber dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (Bonner Straße/Adenauerallee) eine gute Alternative dar.

Eine politische Mehrheit für die Aussparung der Friedrichstraße zu gewinnen, bezeichnete Stadler als durchaus realistisch. Schwieriger sei die Situation an der Rathausstraße, da sich vor dem Rathaus die Bushaltestellen befinden, die von den Schülern des Humboldt-Gymnasiums genutzt würden. Diese Haltestellen an die Bonner Straße zu verlegen, werde schwierig, so Stadler. Bürgermeister Henseler habe in einem Gespräch bereits seine Bedenken hierzu geäußert. Zudem werde wahrscheinlich die Schulpflegschaft des Gymnasiums nicht mitspielen. Im Rahmen des städtebaulichen Vertrags hat sich laut Stadler der Investor des Einkaufzentrums, Gerd Sutorius, verpflichtet, zwei Bushaltebuchten an der Bonner Straße zu errichten.

Darüber hinaus stellte der Ratsherr einen Planungsentwurf vor, der die Öffnung des gerade neu entstehenden Kreisverkehrs an der Bonner Straße, nahe der Einmündung Widdiger Weg, hin zur Rathausstraße vorsieht. „Diesen Vorschlag gilt es, mit aller Macht zu verhindern“, erklärte Paul Jülich mit Nachdruck. „Wenn der Anschluss an die Rathausstraße verwirklicht werden sollte, werden wir uns alle umsehen“, meinte auch Winand Flohr, der sich einst als Sprecher der Anliegergemeinschaft Friedrichstraße engagiert hatte.

Auch für die Verdammung des Linienbusverkehrs aus Friedrich- und Rathausstraße will er sich wieder einsetzten. Die neue Anliegergemeinschaft, deren Gründung in der Versammlung beschlossen wurde, will er mit Paul Jülich anführen. Einbezogen werden sollen sowohl anliegende Grundeigentümer als auch Mieter. Zunächst soll die Roisdorfer Lokalpolitik mit ins Boot geholt und auch die Meinung der Schulpflegschaft des Gymnasiums eingeholt werden.

Ratsherr Harald Stadler indes will sich bei den Beratungen zum Stadthaushalt 2017/18 dafür einsetzen, dass Mittel für zwei Bushaltestellen an der Bonner Straße/Adenauerallee in den Haushalt eingestellt werden.

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