Corona-Tests Bornheimer FDP zieht Vorschlag für Testverfahren in Kitas wieder zurück

Bornheim · Eigentlich hätte im Bornheimer Stadtrat über einen FDP-Antrag zur Rückkehr zu Schnelltests für die Kitas diskutiert werden sollen. Dazu kam es aber nicht. Das sind die Gründe.

 In solchen Röhrchen werden die Proben aus Kitas für die PCR-Testung transportiert.

In solchen Röhrchen werden die Proben aus Kitas für die PCR-Testung transportiert.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Viel Lärm um nichts? So könnte man das Vorgehen der Bornheimer FDP beschreiben. Schließlich setzten sich die Liberalen erst mit einem Dringlichkeitsantrag durch, ihren Vorstoß zur Änderung der Corona-Teststrategie für die Bornheimer Kitas noch am Sitzungsabend auf die Tagesordnung des Stadtrats zu setzen, um später alles wieder zurückzuziehen.

Aufgrund der Überlastung der Labore wollten die Liberalen eigentlich eine vollständige Rückkehr zu Antigen-Schnelltests für Kitas – dann aber doch nicht mehr. Dennoch hatte das Vorgehen der FDP etwas Gutes. Es wurde nochmals deutlich, in welchem Dilemma Kommunen wie Bornheim aktuell stecken.

Labor meldet Überlastung nach Bornheim

Wie berichtet, gehört Bornheim zu den Kommunen, die für die Kitas ein PCR-Pool-Testverfahren eingeführt haben. Die Kinder werden gruppenweise getestet, und bei einem positiven Pool-Testergebnis werden die Kinder einzeln nachgetestet. Soweit die Theorie.

Wie Jugendamtsleiter Maruan Azrak in der Ratssitzung sagte, habe das erst zum Jahresende beauftragte Labor am 18. Januar gemeldet, dass die Pool-Tests zwar problemlos ausgewertet werden könnten, es bei der Auswertung der Einzelnachtests aufgrund der Arbeitsüberlastung aber Verzögerungen geben könnte – laut Azrak von bis zu vier Tagen. Die Folge: Die Kinder müssten nach einem positiven Pool-Test länger als vorgesehen zu Hause bleiben, bis das hoffentlich negative Einzelergebnis vorliegt.

Als Konsequenz daraus hat die Stadt wie berichtet das Verfahren geändert: Bei einem positiven Pool-Test erfolgt weiterhin der Einzel-PCR-Test, die Eltern können ihr Kind aber zugleich mit einem negativen Selbst- oder Bürgertest in die Kita schicken. Vor der Ratssitzung hatte Bornheims Sozialbeigeordnete Alice von Bülow dieses Vorgehen bereits dem General-Anzeiger erläutert und von einer „Güterabwägung“ zwischen dem Infektionsschutz und der Möglichkeit des Kita-Besuchs gesprochen.

Fraktionen stärken der Stadt Bornheim den Rücken

In der Ratssitzung gab es dafür Rückendeckung vonseiten der SPD, der CDU, den Grünen sowie den Wählergemeinschaften ABB und UWG. Das Verfahren sei vernünftig beziehungsweise vorausschauend, hieß es unter anderem aus den Reihen der Fraktionen. Auch ermögliche es eine gewisse Kontinuität.

Und die FDP? Die zog ihren Antrag zurück, nachdem die Stadtverwaltung das Vorgehen detailliert erläutert hatte. Der Antrag sei auch mit Blick darauf formuliert worden, dass Bund und Länder von einer Priorisierung der PCR-Tests gesprochen hatten, sagte FDP-Ratsherr Christian Koch, und ergänzte: „Wenn die Stadt die Pool-Tests gewährleisten kann, ist das gut.“

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