Schutz vor dem Coronavirus Kitas in Bornheim sollen Lolli-Tests erhalten

Bornheim · Auf SPD-Antrag sollen in Bornheim Lolli-Tests in den Kitas eingeführt werden. Eine politische Mehrheit dafür scheint sicher zu sein. Allerdings hängt die Einführung noch von einer Sache ab.

 Ein Kind macht einen Lolli-Test.

Ein Kind macht einen Lolli-Test.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Stadt Bornheim will Lolli-Tests für alle Kitas einführen. Ein entsprechender Antrag wird im Jugendhilfeausschuss behandelt, der an diesem Donnerstag (18 Uhr, Ratssaal) tagt. Die Lolli-Tests (PCR-Tests) funktionieren so, dass die Kinder gruppenweise an Abstrichtupfern lutschen.

Die Tests gehen dann gesammelt an ein Labor, das sie zeitnah und anonym auswertet. Bei einem positiven Befund werden die Kinder am Folgetag nochmals einzeln getestet. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen alle Kinder der betroffenen Gruppe zu Hause bleiben.

Vorstoß der SPD

Solche Lolli-Tests gibt es etwa bereits in den Kitas in Bonn, Niederkassel und Neunkirchen-Seelscheid. Auch an den Grundschulen gibt es sie. In Bornheim hatte die SPD den Vorstoß auf die Agenda gebracht, allerdings nur für die städtischen Kitas. Nun sollen aber alle Kitas einbezogen werden. Zwar muss der Ausschuss noch zustimmen, das gilt aber als sicher, wie eine Umfrage des GA ergeben hat.

„Die CDU-Fraktion Bornheim wird dem Antrag mit einer Ergänzung zustimmen“, sagt Pressesprecher Sascha A. Mauel. Das Verfahren solle so umgestellt werden, dass mit den Pool-Tests zugleich Einzelproben genommen werden.

Der zweite Abstrich solle nur verwendet werden, wenn im Pool-Test ein Abstrich positiv ist. Mauel: „Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Einzelabstriche zeitnah vorliegen und korrekt zugeordnet werden können.“ Dieses Verfahren soll nach den Plänen der Landesregierung ab Januar für die Grund- und Förderschulen gelten.

Kritik der ABB

Auch die Grünen werden laut Fraktionsgeschäftsführer Markus Hochgartz zustimmen. Ihnen gehe es darum, dass die Tests möglich schnell eingeführt werden. Aus den Reihen der Grünen-Mitglieder sei die Frage danach immer wieder aufgeworfen worden.

„Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Verwaltung entgegen dem SPD-Antrag allen Einrichtungen im Stadtgebiet diesen Schutz anbieten möchte und nicht nach der Trägerschaft unterscheidet sowie auch die Tagesmütter und -väter berücksichtigen sollte“, sagt Dirk König, jugendpolitischer Sprecher der UWG-Fraktion. FDP-Fraktionsvorsitzender Matthias Kabon erklärt, dass die Lolli-Tests eine sinnvolle Maßnahme seien, um Kindern Präsenzunterricht und den Kita-Besuch zu ermöglichen.

„Kinder sollten nur getestet werden, wenn es punktuell dafür einen Anlass gibt“, sagt ABB-Fraktionsvorsitzender Paul Breuer. Es müsse vermieden werden, dass Kinder verängstigt werden, daher sehe man generelle regelmäßige Tests „sehr kritisch“. Wenn getestet werde, dann seien Lolli-Tests aber besser als Nasentests, so Breuer, allerdings nur in Abstimmung mit den Eltern und einem Facharzt. Es sollte akzeptiert werden, wenn Eltern ihre Kinder nicht testen lassen wollen.

Drei Euro pro Test vom Land

Laut Bornheims Stadtsprecher Christoph Lüttgen hängt die Einführung der Tests an den Kitas davon ab, ob ein Labor gefunden wird, dass eine tagesaktuelle Auswertung gewährleisten kann.

Der Stadt zufolge beteiligt sich das Land mit drei Euro an jedem Test. Ob die Stadt noch Geld beisteuern müsse, hänge von den eingehenden Angeboten ab, so Lüttgen. Die Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigten aber, dass drei Euro pro Test kostendeckend sein können.

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