Ehrenbürgermeister ausgezeichnet Dank, Respekt und große Anerkennung

Bornheim · Bornheim ehrt ehemalige Ratsmitglieder und Ortsvorsteher. Wolfgang Henseler erhält den Titel des Ehrenbürgermeisters.

 Bürgermeister Christoph Becker (v. r.) verleiht Wolfgang Henseler mit Wilfried Henseler und Gabriele Kretschmer die Ehrenbürgermeisterwürde.

Bürgermeister Christoph Becker (v. r.) verleiht Wolfgang Henseler mit Wilfried Henseler und Gabriele Kretschmer die Ehrenbürgermeisterwürde.

Foto: Stefan Hermes

Nach teilweise jahrzehntelanger, verdienstvoller Zugehörigkeit zum Rat der Stadt Bornheim wurden am Mittwochabend 15 Ratsmitglieder, Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher in der Herseler Rheinhalle mit der Überreichung von Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold durch Bürgermeister Christoph Becker geehrt. Franz-Josef Faßbender erhielt nach 45-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit – davon 26 Jahre als Ortsvorsteher in Hersel – den Titel des Ehrenortsvorstehers. Nach Heinz Dahlmann, Hubert Schäfer und Wilfried Henseler wurde Altbürgermeister Wolfgang Henseler zum Ehrenbürgermeister der Stadt ernannt.

„Als ich vor zehn Monaten deine Nachfolge als Bürgermeister der Stadt Bornheim angetreten habe“, begann Becker seine Laudatio für Henseler, sei ihm von vornherein klar gewesen, dass das sehr große Fußstapfen waren. Deshalb habe er auch gar nicht erst versucht, hineinzutreten. Er bedankte sich für die „hervorragende Übergabe und Einarbeitung in das Amt“, bevor Becker im Namen des Rates den Titel „Ehrenbürgermeister“ an seinen Vorgänger verlieh.

Start als Verwaltungspraktikant

Dessen beruflicher Werdegang, so Becker, würde bei Weitem den zeitlichen Rahmen des Abends sprengen. Eindrucksvoll fasste er in Kürze die berufliche Karriere Henselers zusammen, die für ihn am 1. September 1969 als Verwaltungspraktikant im „jugendlichen Alter von 17 Jahren“ bei der Stadt Köln begann und dort nach 35 Jahren als Verwaltungsoberrat sein vorläufiges Ende nahm.

Im Jahr 2004 kam seine Wahl zum Bürgermeister der Stadt Bornheim einer kleinen Sensation gleich: „Zum ersten Mal war einem Sozialdemokraten so etwas in Bornheim gelungen“, sagte sein parteiloser Nachfolger Becker. Henseler sei jedoch immer ein Bürgermeister aller Bornheimerinnen und Bornheimer gewesen, unabhängig von Parteizugehörigkeit. „Du hattest die Vision einer Stadt“, fasste Becker zusammen, „in der sich bürgerschaftliches Engagement mit verlässlichem Handeln von Rat und Verwaltung verbinden und sich gegenseitig stärken.“

Dass Henselers Ziel gelungen ist, ein Bornheim zu gestalten, in dem sich alle wohlfühlen, das allen faire Entwicklungschancen bietet und in dem Achtung und Hilfsbereitschaft das Zusammenleben prägen, habe nicht zuletzt die Bewältigung der Corona-Krise eindrucksvoll gezeigt.

Schaffung von Arbeitsplätzen im Fokus

Auf Nachfrage des GA nach den größten Herausforderungen seiner Amtszeit, nannte Henseler insbesondere die Bewältigung der Flüchtlingsbewegung in 2015, die ihm genauso wichtig gewesen sei, wie die Entwicklung der Stadt, die Schaffung Tausender Arbeitsplätze, die Erneuerung der Königstraße oder die Schulentwicklung. „Ich erinnere mich an 1984, wo wir noch darüber diskutierten, ob Bornheim überhaupt eine weiterführende Schule bekommen sollte“, so Henseler.

Zu der Zeit engagierte er sich bereits als Sachkundiger Bürger. Fünf Jahre später saß er 1989 im Rat der Stadt Bornheim. 2004 gewann Henseler dann die Stichwahl um das Bürgermeisteramt gegen CDU-Kandidat Manfred Schier mit 57 Prozent.

„31 Jahre erfolgreiche Henseler-Politik“, fasste Alt-Bürgermeister Wilfried Henseler als Vorgänger seines nun zu ehrenden Namensvetters zusammen, als er zusammen mit Becker die Ernennungsurkunde für Wolfgang Henseler überreichte. Dafür gab es den ersten großen Applaus der etwa 80 geladenen Gäste in der Rheinhalle. Der annähernd von dem symbolischen Kuss übertroffen wurde, den Henseler in seiner Dankesrede seiner Frau Conny Henseler, stellvertretend für alle Partnerinnen und Partner zuwarf, die das zeitraubende Amt erst möglich mache.