Mehr als zwei Euro pro Kubikmeter Bornheimer Stadtrat beschließt höheren Wasserpreis

Bornheim · Die Bornheimer und Bornheimerinnen müssen mehr fürs Wasser bezahlen. Der Preis steigt auf mehr als zwei Euro pro Kubikmeter. Das sind die Gründe.

Im Bornheimer Wasserwerk kommt das Wasser des Wahnbachtalsperrenverbands und des Wasserbeschaffungsverbands Wesseling-Hersel an. Dort wird es gemischt und an die Verbraucher weitergeleitet.

Im Bornheimer Wasserwerk kommt das Wasser des Wahnbachtalsperrenverbands und des Wasserbeschaffungsverbands Wesseling-Hersel an. Dort wird es gemischt und an die Verbraucher weitergeleitet.

Foto: Roland Kohls

Ab dem kommenden Jahr bezahlen die Bornheimer mehr fürs Wasser. Der Preis pro Kubikmeter steigt von 1,81 Euro netto (1,94 Euro brutto) auf 2,03 Euro netto (2,17 Euro brutto). Gegen die Stimmen von CDU und ABB bestätigte der Stadtrat eine entsprechende Empfehlung des Bornheimer Betriebsausschusses.

Vorausgegangen war eine längere Diskussion über die Preiserhöhungen seitens der Wasserlieferanten. Ursache für die Gebührenerhöhung sind nämlich zum einen die gestiegenen Kosten für Strom, Personal und Unterhalt des Leitungsnetzes, zum anderen die höheren Preise pro Kubikmeter beim Wahnbachtalsperrenverband (WTV) und dem Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) von knapp 70 Cent auf 87 Cent beziehungsweise von 35 Cent auf 43 Cent.

Wahnbachtalsperrenverband soll Kalkulation offenlegen

Unverständlich und nicht nachvollziehbar sei der extrem hohe Kostenanstieg beim WTV, lautete die einhellige Meinung der Fraktionen. Einstimmig wurden daher Anträge von SPD und Grünen beschlossen, dass der WTV seine Kalkulation der Bezugskosten offenlegen soll. Und: Es sollen Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt werden, wie die Kosten gesenkt werden könnten, um den Preis für die Zukunft stabil zu halten.

Abgelehnt wurde dagegen mit 27 zu 17 Stimmen der Antrag des fraktionslosen Ratsmitglieds Daniel Schumacher. Er wollte vom WTV wissen, wie genau das Mischungsverhältnis aus Talsperren- und Brunnenwasser des Wassers ist, das an Bornheim geliefert wird.

Wasserbezug wurde vor einigen Jahren geändert

Die meisten Ratsmitglieder stimmten schweren Herzens für die Gebührenerhöhung. „Wenn es keine Gebührenerhöhung gibt, dann wird sich die Grundsteuer B erhöhen. Dort kann der Einzelne allerdings nicht sparen, beim Wasser schon“, sagte Wilfried Hanft (SPD). Jörn Freynick (FDP) konnte die Kritik an der Preissteigerung beim WTV nicht nachvollziehen, da schließlich einst ein Wasserwechsel beschlossen worden sei.

Ende 2017 hatte eine Mehrheit von CDU und Grünen beschlossen, dass Bornheim mehr Wasser von WTV und weniger vom WBV bekommt. Seit 2020 beträgt das Verhältnis knapp 50:50. WTV-Wasser ist weicher, aber auch teurer. Ein wenig Wasser bekommt die Stadt noch von den Stadtwerken Brühl zur Versorgung der abgelegenen Coloniastraße in Walberberg.

Laut Arnd Kuhn (Grüne) hat das Mischungsverhältnis von WTV- und WBV-Wasser nichts mit der Preiserhöhung zu tun. „Allerdings wäre es schön, wenn wir das Nitrat in unserem Wasser im Wasserwerk Eichenkamp reduzieren könnten.“ Michael Söllheim (CDU) sagte, dass bei einem sinkenden Rheinpegel die Liefersicherheit des WBV nicht gegeben sei. „Beim WTV haben wir Versorgungssicherheit. Ich bin froh, dass wir beide Verbände haben“, sagte er. „Als „überflüssig“ bezeichnete Hans Gerd Feldenkirchen (UWG) die gesamte Diskussion. Seine Fraktion habe seiner Zeit gegen den Wasserwechsel gestimmt. „Deshalb brauche ich mich jetzt auch nicht über eine Preiserhöhung aufzuregen.“

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