Kommentar zur Idee eines Bundesjugendparlaments Den Versuch wagen

Meinung | Bornheim · Dominik Pinsdorf, Vorsitzender des Stadtjugendrings Bornheim, will mehr Jugendliche für Politik begeistern und hat eine Initiative zur Bildung eines Bundesjugendparlaments gestartet.

 In Sachen Bildungspolitik, Inklusion, Umweltschutz oder Nahverkehrsausbau sollen die Kinder und Jugendlichen beispielsweise Einfluss nehmen.

In Sachen Bildungspolitik, Inklusion, Umweltschutz oder Nahverkehrsausbau sollen die Kinder und Jugendlichen beispielsweise Einfluss nehmen.

Foto: DPA

Das Engagement von Dominik Pinsdorf aus Bornheim, Djamel Sellaoui aus Magdeburg und den anderen Mitgliedern des Planungsteams zur Schaffung eines Bundesjugendparlaments ist wirklich lobenswert. Junge Menschen wollen dadurch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten und ihre Altersgenossen für politisches Engagement begeistern. Den Vertretern der Parteien und Interessenverbänden, mit denen sie sprechen, sei geraten, das Anliegen der Gruppe ernst zu nehmen. Es gibt wohl keine bessere Möglichkeit, Kinder und Jugendliche für demokratische Prozesse und parlamentarische Arbeit zu begeistern, als sie direkt und aktiv mitwirken zu lassen.

Ob es jemals ein Bundesjugendparlament geben wird oder es eine fixe Idee bleibt, ist jetzt nicht abzusehen. Noch sind viele Hürden zu überwinden und viele Fragen offen – allen voran, welche Institution ein solches Bundesjugendparlament trägt, welche Kompetenzen es hat und wer das Ganze am Ende bezahlt.

Ebenso werden sich Pinsdorf, Sellaoui und Co. intensiv Gedanken darüber machen müssen, wie man Kinder und Jugendliche dazu bringt, sich passiv und aktiv an Bundesjugendparlamentswahlen zu beteiligen. Immerhin haben bei den letzten Wahlen zum Bornheimer Kinder- und Jugendparlament nur 10,3 Prozent der wahlberechtigten Kinder und Jugendlichen teilgenommen. Das ist eindeutig zu wenig und zeugt von keinem großen Interesse.

Die Gefahr besteht, dass ein Bundesjugendparlament noch uninteressanter wird, weil es gefühlt sehr weit weg von den Problemen vor Ort ist. Ein Bundesjugendparlament attraktiv und sinnvoll zu gestalten, ist keine leichte Aufgabe. Aber es spricht nichts dagegen, es einfach einmal zu versuchen.

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