Heimatgeschichte Der Altenrather Dorflehrer war ein begeisterter Archäologe

TROISDORF · Am Sonntag werden im Heide-Portal an der Burg Wissem die Funde von Bernhard Rohde ausgestellt. Werkzeuge aus der Steinzeit und eisenzeitliche Artefakte aus der Wahner Heide.

 Bernhard Rohdes Tochter Ingrid stellte zahlreiche Fundstücke ihre Vaters für die Ausstellung zur Verfügung. FOTO: HANS-J. WIMMEROTH

Bernhard Rohdes Tochter Ingrid stellte zahlreiche Fundstücke ihre Vaters für die Ausstellung zur Verfügung. FOTO: HANS-J. WIMMEROTH

Foto: Hans-J. Wimmeroth

Es ist fast ein kleines Wunder: Erstmals werden die Funde des Altenrather und Oberlarer Lehrers Bernhard Rohde im Portal Wahner Heide an der Burg Wissem in Troisdorf ausgestellt. Die Funde stammen aus der Wahner Heide und gelten als wichtige Dokumente der frühzeitlichen Besiedelung der sogenannten Mittelterrasse des Rheintals.

Steinbeile und -klingen sowie einige Urnen, eine sogar noch mit dem Leichenbrand darin, stammen aus dem Besitz von Ingrid Rohde, der Tochter des Lehrers und Heimatforschers.

Während seiner Zeit als Lehrer in Altenrath weckten die Hügelgräber in der Heide das Interesse des 1896 in Siegburg geborenen Pädagogen. Er entdeckte stein- und eisenzeitliche Fundstücke rund um Altenrath und stand mit zahlreichen Forschern seiner Zeit in engem Kontakt.

Viele seiner Funde schickte er an sie oder übergab sie den Museen in Köln und Bonn. Teile seiner Funde bewahrte er aber in Zigarrenkisten zu Hause auf. „Jede ein kleines Museum für sich“, wie Beate von Berg vom Portal Wahner Heide sagt. Während seiner Zeit in Altenrath, wo es kein Museum gab, behalf sich Rohde mit einem großen Schuppen und zeigte dort Schulen, Vereinen und anderen Interessierten seine archäologischen Schätze.

Nach der Zwangsräumung Altenraths 1938 durch die Nazis arbeitete Rohde als Lehrer in Oberlar. Von dort zog er dann auch immer wieder in die Heide. Seine Tochter Ingrid erinnert sich: „Das war weit, aber wir Kinder liefen das. Und unser Vater hatte immer eine Schaufel dabei und buddelte im Sand herum.“ Sogar während des Zweiten Weltkrieges durfte er mit Genehmigung der Wehrmacht seine Grabungen fortsetzen.

Am Sonntag wird die Ausstellung um 15 Uhr eröffnet, ansonsten hat das Portal Wahner Heide dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung wird bis zum Sonntag, 14. August, gezeigt.

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