Schulhof Roisdorf Der neue Kletterwirbel steht schon

BORNHEIM-ROISDORF · Alles muss weg, der Schulhof soll komplett neu gestaltet werden. An der Sebastian-Grundschule müssen nun doch sämtliche Spielgeräte und der Fallschutz ausgetauscht werden.

 Vor dem gesperrten Schulhof in Roisdorf: Schulleiterin Uta Scheuer mit der Vorsitzenden des Fördervereins Ina von Rumohr.

Vor dem gesperrten Schulhof in Roisdorf: Schulleiterin Uta Scheuer mit der Vorsitzenden des Fördervereins Ina von Rumohr.

Foto: Antje Jagodzinski

Die gute Nachricht vorweg: Der neue Kletterwirbel an der Roisdorfer Sebastian-Schule steht schon. Mithilfe einer Spendenaktion des Fördervereins hat die Grundschule das Spielgerät angeschafft. Nach den Osterferien, wenn die Abnahme erfolgt ist, dürfen die Kinder sie erobern, kündigt Schulleiterin Uta Scheuer an. Der Rest des Schulhofes bleibt allerdings vorerst abgeriegelt. Nachdem Schule und Stadt zunächst davon ausgegangen waren, nur einen Teil der in die Jahre gekommenen Spielgeräte aus Sicherheitsgründen demontieren zu müssen (der GA berichtete), steht inzwischen fest: Alles muss weg, der Schulhof soll komplett neu gestaltet werden. Das Spendensammeln geht also weiter.

Eifrig hatte der Förderverein um Vorsitzende Ina von Rumohr bereits die Spendentrommel gerührt, um den neuen Kletterwirbel anschaffen sowie Pfähle und Fundamente der Reckstangen erneuern zu können. Damit ist es nun nicht mehr getan. Im Januar habe ein von der Stadt beauftragter Gutachter festgestellt, dass der gesamte Fallschutz aus Holzhackschnitzeln unter den Spielgeräten sowie die Drainage erneuert werden müssten, erklärt Scheuer.

Auch seien nicht nur Rutschhügel, Kletterwirbel und Reckstangen zu erneuern, sondern auch das Holzklettergerüst. „Einerseits ist es Pech, andererseits auch Glück“, meint die Schulleiterin. Denn nun beschränke man sich eben nicht darauf, nur „Flickwerk“ zu betreiben. Knackpunkt ist natürlich die Finanzierung. Wie berichtet, gehört die Beschaffung von Spielgeräten auf Schulhöfen nach Angaben der Bornheimer Stadtverwaltung nicht zu ihren gesetzlich vorgegebenen Aufgaben als Schulträgerin. Es handle sich um eine freiwillige Leistung. So war es gängig, dass die Schulen in Absprache mit der Stadt Spielgeräte mit Mitteln der Fördervereine anschafften. Weil sich die Geräte jedoch auf Grund und Boden der Stadt befinden, ist diese für die Sicherheit verantwortlich.

Stadt übernimmt die Arbeiten am Fundament

Da es beim Fallschutz um das Thema Sicherheit gehe, übernehme die Stadt nun die Erneuerung der Holzhackschnitzel, erläutert Scheuer. Auch habe sie die Drainage im Boden erneuert. „Wir hatten hier früher immer Riesenpfützen, auch auf den Holzhackschnitzeln“, so die Schulleiterin. Rund 25 000 Euro investiere die Stadt für die Arbeiten am Fundament, sagt Bornheims Pressesprecher Rainer Schumann. Etwa 240 Kubikmeter Holzhackschnitzel würden für den Fallschutz benötigt, diese seien EU-genormt und auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Mit drei Lkw seien diese geliefert worden, ergänzt von Rumohr.

Für neue Spielgeräte muss die Schule derweil selbst aufkommen. 6670 Euro an Spenden hatte der Förderverein bereits gesammelt, der selbst noch 2000 Euro beisteuerte. Von dem Geld werden wie geplant die Reckstangen erneuert und der neue Kletterwirbel bezahlt. „Der Einsatz der Eltern hat sich also gelohnt“, betont Scheuer.

Für die weitere Neugestaltung des Schulhofes, der auch als öffentlicher Spielplatz dient, hat die Schulgemeinschaft bereits engagierte Pläne geschmiedet. So durften zunächst die Kinder ihre Ideen äußern. „Sich verstecken können, rutschen, hangeln, klettern, buddeln“, zählt Scheuer einige Wünsche auf. In Zusammenarbeit mit der Stadt sei dann ein Konzept aufgestellt worden. „Es soll ein Schulhof werden, der wirklich vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bietet“, so Scheuer.

Die Schule wünscht sich einen Forscherhügel

Das größte Projekt: ein mit Kunstrasen ausgestatteter Forscher- und Förderhügel mit Tunneln, Kletterwand, Feuerwehrstange zum Hinunterrutschen, Bambuslabyrinth und einer Rampe für Rollstuhlfahrer. Etwa 30 000 Euro werde das kosten, sagt Scheuer. „Erst habe ich gestockt und gedacht, das können wir nicht stemmen“, sagt die Schulleiterin angesichts der hohen Summe.

Doch durch Anträge bei verschiedenen Stiftungen und das Fortsetzen der Spendenaktion des Fördervereins, für dessen Engagement sie sehr dankbar sei, hofft die Schulleiterin, dass es klappt: „Unser Wunsch wäre, dass wir den Hügel im Sommer bei unserem Schulfest einweihen können.“ Das Konzept sieht auch noch einen Kletterturm und eine Dschungelbrücke als Verbindung zum Forscherhügel vor, „aber das ist eher eine Zukunftsvision“, sagt Scheuer.

Infos zur Aktion des Fördervereins gibt es auf der Internetseite der Schule: www.sebastian-grundschule.de

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