Brand im Chemieraum "Der Schaden geht in die Hunderttausende"

BORNHEIM · Völlig verkohltes Inventar, eine in Fetzen hängende Decke und penetranter Brandgeruch auf der ganzen Etage: Der Chemieraum im ersten Obergeschoss der Europaschule Bornheim gibt auch fünf Tage nach dem Brand ein Bild der Verwüstung ab. Der ganze Trakt ist für Schüler abgesperrt, aber Ferienstimmung wird hier nicht einkehren.

 Ein Bild der Zerstörung bietet der Chemieraum im Obergeschoss der Schule. Dort war am Freitag das Feuer ausgebrochen.

Ein Bild der Zerstörung bietet der Chemieraum im Obergeschoss der Schule. Dort war am Freitag das Feuer ausgebrochen.

Foto: Inga Thulfaut

Nachdem die Polizei die Räume wieder freigegeben hat, geben sich nun Sachverständige und Handwerker die Klinke in die Hand. "Der Schaden geht in die Hunderttausende", sagt Schulleiter Christoph Becker, ohne die Summe konkret beziffern zu können, die erforderlich sein wird, um alle entstandenen Schäden auszumerzen. Denn bei dem Brand, der am vergangenen Freitagnachmittag ausbrach, wurden nicht nur der Chemieraum selbst, sondern auch die angrenzenden sowie die darunter liegenden Räume in unterschiedlichem Ausmaß in Mitleidenschaft gezogen.

Becker: "Sowohl das Gebäude als auch das Inventar muss untersucht werden. Wir tragen gerade eine Inventarliste zusammen. Die Sachverständigen müssen klären, inwieweit auch Decken, Elektroinstallationen und Lüftungen betroffen sind. Manches kann vielleicht gereinigt, anderes muss neu gemacht werden. Zudem bedarf es chemischer Untersuchungen, um eine spätere Gesundheitsbelastung für Schüler und Lehrer auszuschließen."

Zur Brandursache gab es am Dienstag auf Anfrage des General-Anzeigers von der Polizei noch nichts Neues. Laut Schulleiter Becker könne eine Brandstiftung zwar nicht völlig ausgeschlossen werden, sei aber unwahrscheinlich. Er geht von einer "Verkettung unglücklicher Umstände", etwa an einen Bunsenbrennereinsatz im Unterricht, aus. Verletzt wurde niemand, und das ist für Becker das Wichtigste: "So einen Schaden kann zwar keiner gebrauchen, aber solange alle gesund in die Ferien gehen, ist es keine Katastrophe.

"Die Sanierungsarbeiten werden sich seiner Einschätzung nach noch bis weit über die Sommerferien hinaus hinziehen. "Zwei unserer drei Chemieräume sind erst mal nicht einsatzfähig, da müssen wir entsprechend umdisponieren. Aber die Unterstützung seitens der Stadt und der Bezirksregierung ist groß. Und das ganze Kollegium zieht an einem Strang, insofern bin ich zuversichtlich, dass wir das hinkriegen."

Eine Brandmeldeanlage sowie dichter Rauch aus dem Obergeschoss hatten den Brand am Freitag jenseits des Unterrichts angezeigt. Der für die Abiturienten in der "Oase" geplante Sektempfang war daraufhin kurzerhand auf den Schulhof verlegt worden. Ein Großaufgebot der Feuerwehr hatte derweil den Brand gelöscht und die Räume entraucht.

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