Wasserpreis in Bornheim Der Wasserpreis in Bornheim bleibt stabil

Bornheim · Das Bornheimer Trinkwasser wird zum 1. Januar 2022 nicht teurer. Damit hat der Betriebsausschuss einstimmig die von der Verwaltung angedachte Erhöhung um weitere fünf Cent pro Kubikmeter auf 1,86 Euro Netto abgelehnt.

 Das Trinkwasser in Bornheim soll teurer werden. dpa

Das Trinkwasser in Bornheim soll teurer werden. dpa

Foto: picture-alliance / dpa/Hubert_Link

Eine endgültige Entscheidung fällt der Stadtrat am 16. Dezember. Zahlreiche kritische Fragen und Anmerkungen waren dem Votum vorausgegangen, sei doch eine weitere Belastung der Bürger, so der Tenor, nicht tragbar, zumal die Bornheimer seit Jahren für ihr Wasser immer mehr bezahlen müssen.

Der Widerstand der Politik veranlasste Bürgermeister Christoph Becker zu einer Änderung des Beschlussvorschlages. So wird die Verwaltung bis Ende Juni die Preiskalkulationen für 2021 (Nachkalkulationen) und für das erste Halbjahr 2022 detailliert auf den Tisch legen. Im Fokus steht dabei ein konstanter Wasserpreis für die Zukunft. Der Prozess wird vom Arbeitskreis Finanzen begleitet, die Ergebnisse erneut dem Ausschuss dann vorgelegt.

Preise werden überprüft

Dabei sollen auch noch andere Möglichkeiten zur Reduzierung anderer Kosten abgeklopft werden – ein Antrag der ABB, der einhellige Zustimmung fand. Einen großen Batzen der Erhöhung macht die drei Cent-Preissteigerung des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) aus, für Paul Breuer (ABB) Grund genug, die dort verlangten Preise überprüfen zu lassen. Sein entsprechender Antrag wurde mit sechs Gegenstimmen und sechs Enthaltungen abgelehnt.

Die Preiserhöhung hatte der Stadtbetrieb in der Vorlage mit  insgesamt höheren Kosten (der GA berichtete) begründet. Kostete das Wasser 2019 inklusive Mehrwertsteuer noch 1,82 Euro (Netto: 1,71 Euro) waren es 2020 bereits 1,89 Euro (Netto: 1,77 Euro) und 2021 1,94 Euro (Netto: 1,82 Euro) – ein wesentlicher Grund für die Teuerung ist der Kauf des teureren WTV-Wassers, das mit dem günstigeren WBV-Wasser (Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel) 50 zu 50 gemischt wird.

An zweiter Stelle im Kreis

Schon mit dem derzeitigen Preis von 1,94 Euro stehen die Bornheimer bei den Bezugskosten für Trinkwasser im Rhein-Sieg-Kreis an zweiter Stelle hinter Königswinter. Im Vergleich: nach den Zahlen des Stadtbetriebs zahlt Rheinbach Netto 1,42 Euro und Swisttal 1,12 Euro pro Kubikmeter. „Rheinbach bezieht sein Wasser auch vom WTV. Warum zahlen sie weniger?“, wollte Michael Söllheim (CDU) wissen.

Kämmerer Ralf Cugaly will dies in den nächsten Wochen klären: „Ein schwieriges Unterfangen, denn da müssen wir auch Einblick in Investitionskosten im Wasserbereich haben.“ Untragbar war die Erhöhung auch für die SPD. „Die Energiepreise steigen. Da wollen wir die Bürger nicht noch mehr belasten“, betonte Marie-Therese van den Bergh.

Statt Preiserhöhung solle gespart werden forderte Paul Breuer (ABB). Die Vertagung einer Entscheidung ist für Lutz Wehrend (CDU) die einzig Richtige. „Wir können nur sachgerecht entscheiden, wenn wir alle Fakten kennen und diese in die Rahmenbedingungen des städtischen Haushaltes einordnen können“. Als Ursache für den jährlichen Preisanstieg machte Christian Koch (FDP) CDU, SPD und Grüne mit ihrer Entscheidung für mehr WTV- Wasser verantwortlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort