Rennen um den Deutschen Schulpreis Nikolaus-Schule in Waldorf unter den Top 20

Bornheim-Waldorf · Nikolaus-Schule in Waldorf hat es beim Rennen um den Deutschen Schulpreis unter die Top 20 geschafft. Dem Sieger winkt ein hohes Preisgeld.

 Schulleiterin Petra Domscheit, Jan von der Gathen (Jury), Schülerin Amelie, Simone Fleischmann (Jury), Simone Schmaderer (Leiterin OGS) und Stefanie Scholz (erweiterte Schulleitung; v.l.n.r.) beim Rundgang an der Nikolaus-Schule in Waldorf.

Schulleiterin Petra Domscheit, Jan von der Gathen (Jury), Schülerin Amelie, Simone Fleischmann (Jury), Simone Schmaderer (Leiterin OGS) und Stefanie Scholz (erweiterte Schulleitung; v.l.n.r.) beim Rundgang an der Nikolaus-Schule in Waldorf.

Foto: Axel Vogel

Einen Pool, einen Schulgarten, ein Fußballfeld und nicht zu vergessen: eine Spende für Waisenkinder in Uganda. Die Schüler der Waldorfer Nikolaus-Schule wissen bereits ganz genau, was sie mit dem Preisgeld von 100.000 Euro, das dem Gewinner des Deutschen Schulpreises 2020 winkt, anfangen würden. Doch noch müssen sich die Mädchen und Jungen gedulden. Zwar gehört ihre Grundschule schon jetzt zu den 20 Top-Schulen, die eine Jury unter insgesamt 81 Bewerbern ausgewählt hat.

Die Entscheidung, ob die Nikolaus-Schule als eine von 15 Schulen zur Preisverleihung nach Berlin fahren wird oder gar den ersten Platz erreicht, fällt erst Mitte März. Bis dahin werden vor allem bei den fleißigen Juroren die Köpfe rauchen. Im Januar und Februar besuchen Expertenteams die Schulen, um sich vor Ort ein Bild vom Schulleben zu machen. Der Waldorfer Nikolaus-Schule statteten die Pädagogen Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes und Jan von der Gathen, Rektor der katholischen Franz-Vaahsen-Grundschule Wittlaer, einen zweitägigen Besuch ab.

Zur Begrüßung führten Philipp aus der Löwenklasse und Amelie aus der Pinguinklasse die Gäste durch die Schule. Anschließend standen Gespräche mit Lehrkräften, Elternvertretern, Schülern sowie außerschulischen Partnern auf dem Programm. Bürgermeister Wolfgang Henseler stand den Experten als Schulträger Rede und Antwort und selbst der Fahrer des Schulbusses wurde interviewt.„Wir zeigen der Jury so viel von unserem Alltag wie möglich. Dazu dürfen sich die Experten umschauen und sich von allen Unterrichtsaktivitäten ein Bild machen“, erklärt Schulleiterin Petra Domscheit. Die Teilnahme an der „Kleinen Schulkonferenz“ gehörte natürlich auch dazu.

„Besonders spannend ist aus unserer Sicht das jahrgangsübergreifende Konzept der Nikolaus-Schule“, erklärte Simone Fleischmann. „Der Unterricht erfordert von den Lehrkräften viel pädagogisches Geschick und individuelle Förderung.“ Seit 2010 wurde der jahrgangsübergreifende Unterricht sukzessive in allen Stufen eingeführt – anfängliche Skepsis der Elternschaft inklusive. „Für diesen Prozess ist viel Vertrauen der Schule notwendig, es müssen alle in einem Boot sitzen und beteiligt werden“, so Fleischmann weiter. Viel Lob fand auch die gute digitale Ausstattung der Schule sowie die zahlreichen Auszeichnungen und Projekte. „Gute Schulen entstehen nicht von selbst. Verantwortlich für eine Schule sind diejenigen, die sie gestalten“, resümierte Petra Domscheit. Für alle Bewerber-Schulen werden sechs Qualitätsbereiche zugrunde gelegt. Daher ist es für die Jury kein Problem, bei der Beurteilung verschiedene Schularten wie Grundschulen, Gesamtschulen oder Gymnasien miteinander zu vergleichen.

Als Kriterien werden Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner ebenso wie Schule als lernende Institution beurteilt. „Zu Beginn unserer Bewerbung haben wir eine groß angelegt Evaluation mit Hilfe von Fragebögen bei allen Eltern und Kindern gestartet, um herauszufinden, inwieweit Standards, die unser Konzept ausmachen, erfüllt werden“, berichtet Domscheit. Im Mai werden in einer festlichen Veranstaltung in Berlin die sechs Preisträger bekanntgegeben und öffentlich ausgezeichnet. Die beste Schule erhält den mit 100 000 Euro dotierten Hauptpreis. Fünf weitere Schulen erhalten Preise in Höhe von jeweils 25 000 Euro.

Alle weiteren nominierten Schulen erhalten Anerkennungspreise von je 5000 Euro. Darüber hinaus profitieren die Schulen, die von der Jury besucht werden und keinen Preis erhalten, vom Schulentwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises. Über zwei Jahre erhalten sie eine individuelle Prozessbegleitung mit Seminaren und Vernetzungsangeboten.

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