Neuer Kindergarten in Bornheim Die bunte Kita am Kreisel ist fertig

BORNHEIM · Sechs Gruppen ziehen in den fast vier Millionen Euro teuren Neubau an der Bornheimer Rilkestraße, den zurzeit 110 Mädchen und Jungen besuchen.

 Die Kinder spielen schon in den neuen Räumen. Bodentiefe Fenster sorgen für viel Licht. FOTOS: AXEL VOGEL

Die Kinder spielen schon in den neuen Räumen. Bodentiefe Fenster sorgen für viel Licht. FOTOS: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Am Mittwoch gibt es Schnitzel und am Freitag Kartoffeleintopf: So verkündet es der Menüplan im großzügigen Eingangsbereich der neuen städtischen Kindertagesstätte an der Bornheimer Rilkestraße 7. Seit dem 24. Februar ist Leben eingezogen in den Neubau am Kreisel Bonner Straße/Königstraße, der mit seiner gelben, roten und orangen Fassade die Blicke auf sich zieht. Die fünf Gruppen der Kita Secundastraße sowie eine neue Gruppe haben nun ihre Räume in dem Bau, der mit einigen Besonderheiten aufwartet.

3,9 Millionen Euro hat das neue Gebäude auf der ehemaligen Freibadwiese gekostet. 180 000 Euro flossen als Fördermittel des Landes für zehn zusätzliche U 3-Plätze. Den Rest der Kosten trägt die Stadt. Die 110 Kinder (davon 26 U 3) und 25 Erzieherinnen seien gut angekommen und fühlten sich wohl, meint Franziska Nikolaus.

Der Kitaleiterin gefällt vor allem, dass das Gebäude mit den hohen Decken lichtdurchflutet ist – dank vieler, teils bodentiefer Fenster: „Man hat ein bisschen das Gefühl, als wenn man draußen ist. Wir sehen hier Eichhörnchen und Hasen, die Kinder lieben das.“

Der Neubau hat die Form eines Ypsilons. 1460 Quadratmeter umfasst das Erdgeschoss. Vom Foyer aus, das Nikolaus „unser Zentrum“ nennt, führen drei Flure in die Flügel des Ypsilons. Jeder der Trakte beherbergt zwei Kitagruppen. „So fühlt es sich an, als wäre man in einer zweigruppigen Einrichtung“, findet Bürgermeister Wolfgang Henseler. Dabei sei der Kindergarten neben der ebenfalls sechsgruppigen Kita Knippstraße die größte Einrichtung in der Stadt.

Durch den identischen Aufbau der Räume in den drei Trakten könnten die Gruppenformen flexibel an den Bedarf angepasst werden, betont Henseler. Derzeit gibt es zwei altersgemischte und je zwei reine Gruppen für Kinder unter beziehungsweise über drei Jahre. Für das kommende Kitajahr im August sind 111 Mädchen und Jungen angemeldet. Darüber hinaus haben 88 Eltern bereits ihr Interesse an der Kita bekundet und sich auf einer Liste vormerken lassen.

Im Herbst 2014 hatten die Bauarbeiten unter der Regie der Architekten Frank Zurawski und Anke Sassenberg begonnen. Wie Zurawski erklärt, ist das Gebäude in Holzrahmenbauweise errichtet. Es seien ökologische Baustoffe verwendet worden, so etwa bei der Dämmung Zellulose und Holzweichfaserplatten. Mit einer Sole-Wärmepumpe und einer Fußbodenheizung habe man eine wirtschaftliche und CO2-schonende Beheizung gewählt, so Zurawski.

Die besondere Beschaffenheit des Grundstücks ist nach Angaben der Stadt ein Grund für die hohen Baukosten. So wurde, um den Höhenunterschied von 3,50 Meter zwischen der ehemaligen Freibadwiese und der Straße auszugleichen und einen barrierefreien Eingang zu schaffen, ein massives Untergeschoss gebaut, erklärt der Architekt. Dieses umfasst neben Abstell- und Technikräumen eine mehrere Hundert Quadratmeter große überdachte Spielfläche im Freien. Die ist allerdings noch nicht fertig.

Auch das insgesamt 2600 Quadratmeter große Außengelände muss noch hergerichtet werden. Dafür rechnet die Stadt mit weiteren 300 000 Euro Kosten. Erhalten geblieben ist alter Baumbestand und bereits zugängig ein überdachter Balkon, der rund ums Haus führt. Als „der bunte Kindergarten am Kreisel“ sei der Bau vielen schon ein Begriff, sagt Leiterin Nikolaus. Heißen solle er aber erst mal einfach „Kita Rilkestraße“.

Räume Secundastraße

Fünf der sechs Kitagruppen waren bisher in Räumen im ehemaligen Kloster an der Secundastraße untergebracht. Eigentlich sollte der Mietvertrag auslaufen. Die Stadt sei mit dem Eigentümer nun aber in Gesprächen, diesen doch für ein Jahr zu verlängern, sagt Bürgermeister Wolfgang Henseler.

Einen Teil der Räume solle ein externer Träger für eine Spielgruppe für Flüchtlingskinder nutzen. Der andere Teil solle für Integrations- und Sprachkurse dienen. Die Stadt wolle die Räume nutzen, solange der Eigentümer keine eigenen Pläne umsetze. Im Gebäude waren zwischenzeitlich die „Kultkapelle“ und das „Theater im Kloster“ beheimatet.

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