Hilfen für Flüchtlinge und Ehrenamtliche im Rhein-Sieg-Kreis „Die Integrationsarbeit beginnt erst“

RHEIN-SIEG-KREIS · Vom Zumbakursus über Beratung für Asylbewerber bis zum Anti-Rassismus-Training in Schulen und Hilfen für Ehrenamtliche: Der Fachbereich Integration und Migration im Caritasverband Rhein-Sieg stellte jetzt sein vielseitiges Angebot für den linksrheinischen Kreis in Bornheim vor.

 Das Team des Fachbereichs Integration bei der Caritas in Bornheim: (v. l.) Constanze Klitzke, Jacqueline Wulf, Bozana Broll, Nino Leko, Gule Cinar-Sahin, Marie-Eilsabeth Vieten und Mathias Bergmann.

Das Team des Fachbereichs Integration bei der Caritas in Bornheim: (v. l.) Constanze Klitzke, Jacqueline Wulf, Bozana Broll, Nino Leko, Gule Cinar-Sahin, Marie-Eilsabeth Vieten und Mathias Bergmann.

Foto: Antje Jagodzinski

Seit knapp einem Jahr bündelt der Fachbereich Integration und Migration des Caritasverbands einen Großteil seiner Hilfen für den linksrheinischen Kreis in seinen Räumen an der Bornheimer Königstraße. Denn mit den wachsenden Aufgaben durch den Flüchtlingszustrom ist auch das Team des Fachbereichs gewachsen.

So hat Mathias Bergmann im Sommer seine Arbeit als Koordinator für die Flüchtlingsarbeit im Kreisdekanat Rhein-Sieg begonnen. „Ich bin im Grunde die zentrale Anlaufstelle für Ehrenamtliche“, erklärte der Diplom-Pädagoge, dessen Stelle über die „Aktion Neue Nachbarn“ des Erzbistums Köln finanziert wird. Stolze 1700 Menschen engagierten sich auf Dekanatsebene im kirchlichen Rahmen, schätzte er. „Aber es sind weniger geworden, und die Bedarfe ändern sich“, beobachtet er. Sei es anfangs vor allem darum gegangen, Hilfsstrukturen aufzubauen, sei aktuell besonders Unterstützung bei der Arbeitsplatz- und Ausbildungssuche gefragt.

Oft haben die Betroffenen weite Wege

„Die Integrationsarbeit beginnt ja jetzt erst“, betonte Teamleiterin Constanze Klitzke. In Vergessenheit dürfe dabei nicht geraten, auf die Gefühlswelt von Geflüchteten Rücksicht zu nehmen: „Es sind lange Verfahren, ein langes Dasein in den Unterkünften, oft sind Angehörige nach wie vor in Gefahr“, gab sie zu bedenken.

„Gebetsmühlenartig“ schreibe sie ans Land mit der Bitte um mehr Personal fürs Linksrheinische. Denn beispielsweise die Flüchtlingsberatung, die Bozana Broll, finanziert vom Erzbistum, seit Juli leistet und in der sie unter anderem Fragen zu den Anhörungen im Asylverfahren beantwortet, wird zentral in Meckenheim angeboten. Das bedeute für viele aber weite Wege, so Klitzke. Insbesondere für Alfter und Wachtberg sowie für Swisttal sehe sie Bedarf für mehr Unterstützung in der Flüchtlingsarbeit.

Für bereits anerkannte Asylberechtigte wie überhaupt für erwachsene Migranten mit festem Aufenthalt stehen Klitzke und Marie-Elisabeth Vieten in der Migrationsberatung in Meckenheim und Bornheim bereit, etwa bei Fragen rund um Ausländerbehörde, Jobcenter oder Schulen.

Für die Flüchtlingssozialarbeit in Bornheim finanziert die Stadt zwei Stellen, die Joachim Jung und seit Kurzem Nino Leko ausfüllen. Interkulturelle Angebote wie Vorträge, Filmabende und Kurse, eine Frauengruppe sowie Antidiskriminierungsprogramme zählen zu den Aufgaben von Gule Cinar-Sahin von der Integrationsagentur Bornheim.

Seit April verstärkt zudem Jacqueline Wulf das Team in Bornheim. Sie koordiniert die Caritas-Kampagne „Vielfalt. Viel wert“ im gesamten Rhein-Sieg-Kreis. „Es geht darum, Projekte zu entwickeln, die helfen sollen, Vorurteile in der Gesellschaft abzubauen und Vielfalt wertschätzen zu lernen“, erklärte sie. Eine erste Aktion ist ein Filmprojekt für Schüler, das noch bis Mitte November läuft.

Filmprojekt für Schüler

Um die Vielfalt unserer Gesellschaft geht es in einem Kurzfilmwettbewerb für Schüler der Sekundarstufen I und II, der im Zuge der Kampagne „Vielfalt. Viel wert“ ausgerufen wird.

In maximal fünf Minuten langen Filmen, die die Schüler mit dem Handy drehen können, sollen sie ihre persönliche Sicht einer bunten Gesellschaft zeigen. Es geht zum Beispiel um Geschlecht oder Generationen, Anschauung und Religion. Eine Anmeldung zu Filmworkshops ist ab sofort möglich. Einsendeschluss für Filme ist der 15. November. Es winken Geldpreise.

Infos bei Jacqueline Wulf unter 01 52/22 84 54 16.

Themenabend zu Syrien

Zu einem Infoabend zur aktuellen Lage in Syrien mit Kamal Sido, Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, lädt die Caritas für Mittwoch, 26. Oktober, 18.30 Uhr, ins Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, Adenauerallee 50, ein. Der Verband selbst sitzt an der Königstraße 6, 01 52/ 22 84 55 66, www.caritas-rheinsieg.de.

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